Das Wichtigste auf einen Blick:
- Einteilung der verschiedenen Typen anhand des Matratzen-Kerns
- Stiftung Warentest erfasst verschiedene Körpertypen und Liegegewohnheiten
- Relativ junge Matratzenarten sind Hybridmatratzen und Duomatratzen
- Das Angebot „nachhaltiger“ Matratzen wächst
- Seiten-, Bauch- und Rückenschläfer haben jeweils verschiedene Anforderungen
- Härtegrade nicht normiert – Probeliegen unverzichtbar
Kurzer Überblick: Diese Matratzenarten stehen zur Auswahl
Matratzen lassen sich auf verschiedene Weise klassifizieren. Am gebräuchlichsten ist die Einteilung nach dem Material des Matratzenkerns. Dieser bestimmt maßgeblich den jeweiligen Matratzentyp. Grundsätzlich lassen sich sieben verschiedene Typen unterscheiden:- Kaltschaummatratzen
- Federkernmatratzen
- Latexmatratzen
- Visco-Matratzen
- Einheits-Matratzen (auch Universalmatratzen oder One-Fits-All-Matratzen genannt)
- Duo-Matratzen
Darüber hinaus gibt es auch sogenannte Hybridmatratzen mit Kombikernen, bei denen verschiedene Materialien im Matratzenkern kombiniert werden. Ein Beispiel dafür ist die Emma 25 Hybrid Plus Matratze, die aus Taschenfedern und Schaumstoff besteht. Auch Visco- und Gelmatratzen verfügen oft über Kombikerne, da die einzelnen Materialien zwar sehr anpassungsfähig sind, aber meist nicht die nötige Stützkraft bieten.
Bei Latexmatratzen unterscheidet man zwischen Naturlatex und Synthetiklatex. Naturlatex hat zwei Vorteile: Es liegt komfortabler und wird besser vertragen. Besonders für Menschen, die empfindlich auf synthetische Stoffe reagieren, sind Naturlatexmatratzen daher eine beliebte Wahl. Hersteller wie Prolana, allnatura, dormiente und Träumeland führen diese Naturmatratzen in ihrem Sortiment.
Alle 8 bis 10 Jahre empfiehlt die Stiftung Warentest den Austausch der Matratze. Vor dem Kauf sollte die neue Matratze unbedingt Probe gelegen werden. (Bildquelle: Niels Zee by pixabay)
Butterweich oder fest – ein Fall für Duo-Matratzen
Duo-Matratzen sind eine relativ neue, besonders flexible Variante, die unterschiedliche Liegekomfortseiten bieten. Hersteller werben damit, dass Schlafende durch einfaches Wenden der Matratze zwischen verschiedenen Härtegraden wechseln können. Wenn Sie zum Beispiel mal weich gebettet, mal etwas fester liegen möchten, könnten Duo-Modelle wie das Bett1.de „Weich“ mit den Hardheitsgraden H1 und H2 die richtige Wahl sein.
Achtung: Duo-Matratzen sollten nicht zum Ausgleich der Abnutzung regelmäßig gewendet werden, da sich dadurch das Liegegefühl verändern kann. Stattdessen empfiehlt sich ein Blick auf die Haltbarkeit in Warentests.
Wie werden Matratzen geprüft und welche Modelle überzeugen?
Die Stiftung Warentest testet Matratzen regelmäßig. Dabei erhalten die Produkte Bewertungen in den Kategorien Liegeeigenschaften, Haltbarkeit, Bezug, Gesundheit & Umwelt, Handhabung sowie Deklaration. Die Redaktion nutzt das eigens entwickelte „HEIA-Schema“, das vier häufige Körpertypen abbildet, und berücksichtigt sowohl Seitenschläfer als auch Rückenschläfer bei ihren Bewertungen.
Können Sie sich keinem Körpertyp eindeutig zuordnen, empfiehlt es sich, eine Matratze zu wählen, die für alle „HEIA“-Typen gut geeignet ist. Welcher Matratzentyp, welches Material und welcher Aufbau für Sie am besten sind, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen ab. Eine universelle „beste“ Matratze gibt es nicht.
Tipp: Um die optimale Matratze zu finden, ist Probeliegen unverzichtbar, so die Stiftung Warentest. Nehmen Sie am besten eine Begleitung mit, die kontrolliert, ob Ihre Wirbelsäule in Seitenlage gerade liegt. In Rückenlage sollte das Becken nicht zu stark einsinken. Diesen Hängematteneffekt spürt man deutlich.
Woran erkennt man die besten Matratzen bei Stiftung Warentest?
Lange Zeit behauptete sich die Kaltschaummatratze Bodyguard von Bett1.de ganz vorne in den Tests. 2015 wurde sie mit der bis dahin besten Note „Gut“ (1,8) ausgezeichnet – besonders erstaunlich angesichts des günstigen Preises von knapp 200 Euro für das Standardmaß 90 x 200 cm.
Vom Spitzenreiter verdrängt: Der Name Bodyguard war bislang fest mit der Testspitze verbunden. Die test</em-geprüfte „Weich“-Variante von Bett1 erreichte nur den vierten Platz. (Bildquelle: amazon.de)
In der test-Ausgabe 3/2021 wurde die Bodyguard in mehreren Größen und Härtegraden erneut geprüft: Trotz sehr guten Bewertungen bei Haltbarkeit, Umwelteigenschaften, Bezug und Handhabung schnitt die Bodyguard in allen Variationen nur durchschnittlich ab. Grund dafür war, dass große Personen mit Schwerpunkt Schulter und Bauch, die sogenannten H-Typen, in den Maßen 90 x 200 cm (H3, H4) und 140 x 200 cm (H3) nicht optimal unterstützt werden. Das führte zu Punktabzügen in der Gesamtbewertung. Die übrigen Körpertypen E, I und A hingegen profitieren weiterhin von guten Liegeeigenschaften.
Schmal vs. breit, Federkern vs. Schaumstoff – ein Vergleich
Wenn Sie sich nicht auf eine bestimmte Matratzengröße festlegen möchten, lohnt sich ein Blick in die Testtabellen. Der Matratzentest Herbst 2021 beantwortet etwa die Frage, ob Testergebnisse für 90 x 200 cm auch auf breitere Modelle übertragbar sind. Ergebnis: Rund die Hälfte der geprüften Matratzen erhielten die Gesamtnote „gut“, sowohl bei schmalen als auch bei breiten Maßen. Testsieger wurde die Federkernmatratze Emma Dynamic mit einem „guten“ Qualitätsurteil in beiden Größen. Im Vergleich dazu erreichte keine der Schaumstoffmatratzen aus dem Frühjahr 2021 mehr als ein „Befriedigend“.
Produkttipp: Testsieger Emma Dynamic überzeugt in schmal und breit
Gut
2,0
Emma Dynamic Federkernmatratze
Zum Produkt
Nachhaltigkeit bei Matratzen: Immer mehr Auswahl
Wer beim Matratzenkauf auf Nachhaltigkeit Wert legt, kann verschiedene Möglichkeiten nutzen. Eine ist die Orientierung an Zertifizierungen wie GOTS, Grüner Knopf, Standard 100 by OEKO-TEX, NATURTEXTIL IVN zertifiziert Best oder QUL. Diese gewährleisten, dass die Matratze beispielsweise bezüglich Bezug, Polsterung und Kern schadstoffgeprüft ist und idealerweise umweltfreundlich, ressourcenschonend und unter fairen Produktionsbedingungen sowie mit Tierwohl im Blick hergestellt wurde. Alternativ bieten Tests von Stiftung Warentest mit Schwerpunkten bei Haltbarkeit und Gesundheit & Umwelt eine gute Orientierung für langlebige, schadstoffarme und gut recycelbare Matratzen. All diese Kriterien sprechen für nachhaltige Produkte.
Noch einfacher lässt sich die Suche durch unseren Nachhaltigkeitsfilter gestalten, der Matratzen aller Typen und Größen nach Nachhaltigkeitsaspekten geordnet anzeigt. Lassen Sie sich nicht zu sehr unter Druck setzen, alles perfekt machen zu wollen. Zwar wächst das Angebot an Naturmatratzen, doch viele beliebte Kalt- und Viscoschaummatratzen basieren auf Erdöl und sind weder umweltfreundlich noch biologisch abbaubar. Schlagen Sie also einen Kompromiss ein, der sowohl Ihrem Gewissen als auch der Umwelt zugutekommt. Zum Beispiel können Sie nach recycelbaren Matratzen suchen, die bei Stiftung Warentest im Punkt „Entsorgung / Trennbarkeit der Materialien“ mindestens mit „gut“ bewertet wurden.
Video-Tipp: Matratze wenden – so geht’s ganz einfach
Welche Matratze passt zu welcher Schlafposition?
Unabhängig von Ihren Schlafgewohnheiten kann eine ungeeignete Matratze Muskelverspannungen, Unruhe und Rückenschmerzen verursachen. Um ergonomisch, also rücken- und körpergerecht zu liegen, brauchen Seiten-, Rücken- und Bauchschläfer unterschiedliche Matratzenmerkmale:- Seitenschläfer benötigen eine besonders gut nachgiebige Matratze für den Schulterbereich. Die Schultern sollten tief einsinken, damit die Wirbelsäule gerade liegt. Auch das breitere Becken muss einsinken, während Beine, Taille, Brust und Kopf optimal gestützt werden. Ob die oft gepriesenen 7-Zonen-Matratzen Seitenschläfern wirklich helfen, ist jedoch nicht eindeutig erwiesen. Punktelastische Modelle mit Feder- oder Latexkern bieten oft eine individuellere Anpassung.
Eine 7-Zonen-Matratze bietet weiche Polsterungen an Schulter und Becken, damit Seitenschläfer tiefer einsinken können. Ob die streng definierten Zonen jedem Körper optimal gerecht werden, ist allerdings fraglich. (Bildquelle: dormiente.com)
- Rückenschläfer sollten auf eine gesunde Position von Schulter und Nacken sowie eine freie Atmung achten. Besonders kritisch ist das Gewicht im Bauch- und Beckenbereich, das einsinken sollte, damit die natürliche S-Form der Wirbelsäule erhalten bleibt. Sie dürfen dabei jedoch nicht ins Hohlkreuz fallen. Empfehlenswert sind Matratzen mit einer gestärkten Mittelzone sowie elastischer Becken- und Schulterpartie.
Rückenschläfer bevorzugen eine gleichmäßige Gewichtsverteilung. Eine passende Matratze sorgt dafür, dass das Becken nicht zu tief einsinkt. (Bildquelle: dormabell-scheel.de)
- Bauchschläfer profitieren oftmals von einer elastischen, aber festen Hüft- und Beckenzone – ähnlich wie Rückenschläfer. Diese Bereiche sollten nicht zu tief einsinken, sondern auf Höhe von Schultern, Kopf und Beinen liegen. Bauchschläfer haben oft Probleme mit den Halswirbeln, da sie zum Atmen den Kopf drehen. Neben einer punktelastischen Matratze kann ein flaches Bauchschläfer-Kissen Abhilfe schaffen.
Härtegrade: Wie fest sollte eine Matratze sein?
Die wichtigsten Härtegrade sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Beim Kauf dienen diese als grobe Orientierung – eine verbindliche Norm gibt es nicht, daher sollten Sie die Angaben nur als Richtlinie verstehen:| Körpergewicht | Härtegrad |
|---|---|
| bis 60 kg | Härtegrad 1 (H1 oder „sehr weich“) |
| bis 80 kg | Härtegrad 2 (H2 oder „weich“) |
| bis 110 kg | Härtegrad 3 (H3 oder „mittelfest“) |
| bis 140 kg | Härtegrad 4 (H4 oder „fest“) |
| ab 130 kg | Härtegrad 5 (H5 oder „sehr hart“) |
Ob eine Matratze gut stützt, hängt nicht von der Härte ab. Folgen Sie beim Härtegrad daher Ihrem Körpergefühl. – Stiftung Warentest
Wann sollten Sie Ihre Matratze erneuern?
Die Stiftung Warentest empfiehlt, eine Matratze aus hygienischen Gründen etwa alle acht bis zehn Jahre zu wechseln. Das nachlassende Stützvermögen oder die Haltbarkeit sind dabei nicht das Hauptkriterium. Andere Gründe können etwa Liegekuhlen oder der sogenannte Hängematteneffekt sein, die den Komfort und die Unterstützung beeinträchtigen.
Mehr dazu: In unserem Ratgeber erklären wir, warum eine gute Matratzenwahl das Schlafvergnügen maßgeblich beeinflusst.























































