Hand streicht über Matratze Bild: shutterstock / Andrey Popov

Matratzen: Gut gekauft ist halb geschlafen

Wer nicht genügend Schlaf bekommt, riskiert seine Gesundheit. Deshalb ist es wichtig, eine gute Matratze zu haben. Eine, die zu Ihrem Körperbau und Ihren Schlafgewohnheiten passt. Aber welche schafft das Kunststück? Wir zeigen, welche Eigenschaften zählen – und dass der Trend zur Nachhaltigkeit auch bei Matratzen zu spüren ist.

Stiftung Warentest: Matratzen, die für alle taugen

Ein Quäntchen Chaos gehört schon dazu, die passende Matratze aus der Fülle von Arten, Härtegraden und Größen für sich herauszupicken. Die Stiftung Warentest kennt die Tücken und prüft bei Matratzen, wie gut sie verschiedene Schlaf- und Figurtypen betten – ob groß, schwer, klein, leicht, in Seiten- oder Rückenlage. Aktuelle Tests liefern immerhin ein paar solcher Generalisten, darunter die MFO VitaSan Komfort und Billerbeck Hermine, beide aus Schaumstoff. Auch wer die Latexmatratze Sanastar-Comfort von allnatura zu Hause hat – prima, gute Nacht!

Federkernmatratzen, die komplett überzeugen, finden die Test-Profis seltener. Die größte Auswahl hat laut Test der kleine, etwas hüftstärkere Figurtyp. Ihn stützen die meisten Federkerne mindestens „befriedigend“ ab. Aber auch Kleine mit normaler Statur kommen nicht zu kurz: Mit der Emma One Federkern (als „Dynamic“ im Test), Badenia Trendline BT1000 Classic oder Matratzen Concord „Die Matratze“ TFK finden auch sie gut in die Federn. Aus früheren Tests können wir die Otty My Home Black Diamond Comfort und die Hn8 Dynamic TFK empfehlen. Beide sind noch erhältlich und relativ günstig.

Emma One: Pfunde, mit denen sie wuchern kann

Eine Top-Empfehlung für Große und Schwere ist die Emma One Federkern in ihrer 140-cm-Variante. Mit ihr haben Federkern-Fans eine Alternative zur Schaumstoffvariante von Emma. Sie bietet aber auch gute Liegeeigenschaften für die meisten anderen Figur- und Schlaftypen – außer dem schweren und bauchkräftigen H-Typ, der nur rücklings „gut“ auf ihr wegdämmert.

Die verschiedenen Körpertypen

Um zu prüfen, wie gut dicke, dünne, große und kleine Menschen auf einer Matratze liegen, nutzt die Stiftung Warentest ihr „HEIA“-System. Es ordnet Menschen den vier typischen Körperbautypen H, E, I und A zu:

  • H: Groß und schwer. Viel Gewicht an Bauch und Schultern.
  • E: Groß und schwer. Schultern, Bauch und Becken ähnlich breit.
  • I: Klein und leicht. Schultern, Bauch und Becken etwa gleich breit.
  • A: Klein und leicht. Becken breiter als Schultern.

Die besten Federkernmatratzen

Chaos mit System: Tipps zum passenden Matratzentyp

Mit Schaumstoffmatratzen, Federkernmatratzen und Latexmatratzen unterteilt sich der Markt in drei grundlegende Typen. Mit Viscoschaum, Kaltschaum und Mischformen mit Gelschaum kommen Varianten hinzu. Jedes Material hat Stärken und Schwächen. Wofür Sie sich entscheiden, hängt von Ihrem Körperbau und persönlichen Vorlieben ab.

Schaumstoffmatratzen halten warm und passen für Frostbeulen. Im Vergleich zu Federkernmatratzen sind sie aber schlechter belüftet. Schweiß und Wärme können zu Liegekuhlen führen. Die beliebten Kaltschaummatratzen bestehen aus PU-Schaumstoff, der ohne Wärmezugabe in großen Blöcken aufgeschäumt wird. Der sogenannte Komfortschaum härtet dagegen unter Wärmezufuhr aus. Das kann zu unterschiedlich großen Luftbläschen und einer schwankenden Qualität führen.

Die besten Schaumstoffmatratzen

Federkernmatratzen sind gut für Leute, die viel schwitzen. Die Federpakete im Kern der Matratze lassen die Luft zirkulieren. Varianten sind Taschenfeder- (TFK) und Tonnentaschenfederkerne (TTFK). Ihre Federn sind einzeln eingefasst, nur ihre Form ist verschieden: Bei der TFK sind sie schlank, bei der TTFK bauchig. Bauchige Federn unterstützen den Körper besonders wirksam. Eine dritte Variante sind Bonellfedern. Sie sind meist günstiger, quälen Rückengeplagte aber schnell: Auf Druck geben sie nur flächig nach, bieten also keinen individuellen Halt. Ihr stärkeres Nachschwingen verbietet oft auch das Paarschläfer-Glück.

Ein Nachteil aller Federkern- gegenüber Schaumstoffmatratzen: Sie sind meist schwerer und nur selten als sogenannte Duo-Matratzen konstruiert. Schlecht für alle, die gern die Wahl zwischen verschiedenen Liegehärten durch schlichtes Wenden ihrer Matratze hätten.

Die besten Taschenfederkernmatratzen

Die besten Tonnentaschenfederkernmatratzen

Visco-Matratzen bestehen meist aus einem Schaumstoffkern mit einer Schicht Visco-Schaum. Sie reagieren auf Wärme, der Körper sinkt an den Auflagepunkten ein. Ein Haken: Erkaltet das Material, liegen Schlafende wie eingeschalt. Das erschwert Bewegungen und kann den Schlaf stören. Alternativen sind Modelle mit Gel-Anteil im Schaum. Auch Gelschaum gibt auf Druck nach und passt sich den Körperkonturen an. Er verformt sich aber nicht durch Wärme und eignet sich so auch für die Heißblütigen unter Ihnen.

Alle Visco-Matratzen anzeigen

Latexmatratzen punkten mit Gemütlichkeit. Angeboten werden Modelle aus Natur- und Synthetik-Latex. Viele bestehen aus einem günstigen Mischmaterial. Die Stiftung Warentest hebt Latex wegen der geringen Kuhlenbildung hervor – eine Empfehlung für schwere Menschen. Naturlatex besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und ist interessant für alle, die auf einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt setzen. Wie nachhaltig diese Matratzen in Wirklichkeit sind, hängt vom Anbau der Kautschukbäume ab.
Unser Tipp: Am Siegel QUL erkennen Sie Latexmatratzen, die ausschließlich aus Naturlatex bestehen, der aufgeschäumten und vulkanisierten Milch des Gummibaums. Synthetischer Latex wird wie Schaumstoff auf Erdölbasis hergestellt.

Die besten Latexmatratzen

Nachhaltig schlummern: „Grüne“ Matratzen auf dem Vormarsch
Beim Matratzenkauf nachhaltiger werden? Das geht. Ein Anhaltspunkt können Testurteile oder unabhängige Label sein. Unser Filter für nachhaltige Matratzen hilft Ihnen, Produkte zu finden, bei denen wir mindestens in einer Hinsicht Nachhaltigkeits-Verbesserungen gegenüber anderen Matratzen aufgespürt haben. Und mit unseren Detail-Filtern können Sie ausprobieren, wie es sich beispielsweise auf einer schadstoffarmen, langlebigen oder recycelbaren Matratze schläft.
Weil diese Auswahl entweder auf einem Urteil von Stiftung Warentest oder anspruchsvollen Siegeln basiert, wissen wir genau, dass diese Matratzen in einem wichtigen Aspekt wirklich „grün“ sind. Bei den Filtern Aus nachhaltigem Anbau, Fair Trade und Ohne Kinderarbeit beziehen wir uns vornehmlich auf das GOTS-, QUL- oder Grüner-Knopf-Siegel.

Hart, aber schmerzlich: Chaos bei den Härtegraden

Matratzen werden in vier bis fünf Härtegraden angeboten. Einen grundsätzlichen Tipp, ob eine Matratze eher hart oder weich sein sollte, hat die Stiftung Warentest nicht. Obendrein zeigen Tests, dass die Angaben der Hersteller – etwa H3 für „mittelfest“ – nur selten zu den Messergebnissen passen. Wollten Sie etwa eine straffe Matratze kaufen, die sich dann schlaff anfühlt, wären Sie enttäuscht. Als Faustregel gilt: Eine weiche Matratze kann Ihrer Wirbelsäule genauso viel Halt geben wie eine harte. Wählen Sie also ruhig nach Gemütlichkeit.

„Raumgewicht“: Welcher Wert ist gut?

Das Raumgewicht beschreibt die Rohdichte in Kilogramm pro Kubikmeter Schaumstoff. Es wird oft als Haupt-Qualitätsmerkmal genannt. Doch seine Bedeutung hat abgenommen. Die Stiftung Warentest prüft das Raumgewicht zwar weiterhin, ordnet ihm für die Qualität einer Matratze aber eine untergeordnete Rolle zu. Unser Tipp: Ignorieren Sie die Rohdichte sind ganz. Um lange etwas von Ihrer Matratze zu haben, sollten Sie keine unter einem Raumgewicht von 40 kaufen.

Die besten Matratzen anzeigen

Gut beraten mit der Stiftung Warentest

  • „Für alle die Richtige“ | Testbericht über 14 Matratzen
  • „Geschickt geschichtet“ | Testbericht über 14 Federkernmatratzen unterschiedlicher Breiten
  • „Schlaf, Kindlein, schlaf“ | Testbericht über 14 Kindermatratzen

von Sonja Leibinger

Fachredakteurin im Ressort Home & Life – bei Testberichte.de seit 2012.

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