Das Wichtigste auf einen Blick:
- LAN-Kabel überflüssig
- praktisch, wenn Router weiter weg steht
- ähnlich schnell und stabil wie Kabelverbindung
- Funktionen unterscheiden sich von Gerät zu Gerät
- besonders vielseitig: Receiver mit Android und Linux
Sat-Receiver mit WLAN-Funk sind praktisch, wenn Ihr Router abseits vom Fernsehzimmer steht und kein Kabel durch die halbe Wohnung gelegt werden soll. Ist das Drahtlos-Netzwerk flott, stabil und eher mäßig frequentiert, sind Sie mit einer WLAN-Verbindung ähnlich gut beraten wie mit einem LAN-Kabel. Unterschiede gibt es beim Funktionsumfang der smarten Settop-Boxen.
Prämierter Sat-Receiver, der zwar smarte Funktionen und einige Apps mitbringt, allerdings keine für die beliebten Video-on-Demand-Anbieter Netflix oder Amazon Video: TechniSat Digit ISIO STC+. (Bildquelle: amazon.de)
Wie macht WLAN meinen Sat-Receiver besser?
Eindeutig beantworten lässt sich diese Frage nicht. Denn
einige WLAN-Sat-Receiver bleiben auf simple Extras beschränkt, etwa auf einen RSS-Feedreader und eine App für Wettervorhersagen. Der Mehrwert ist hier überschaubar, die Verbindung zum Netzwerk weitgehend überflüssig. Schön natürlich, wenn Sie
Software-Updates direkt aus dem Internet einspielen können, wobei sich der Aufwand, das Update erst auf den Rechner und dann per USB auf den Receiver zu laden, ebenfalls in Grenzen hält.
Andere Geräte können deutlich mehr: Wird
HbbTV unterstützt, gelangen Sie auf Knopfdruck (Red-Button-Funktion) zu den Mediatheken der TV-Sender. Praktisch, wenn Sie dem linearen Fernsehen ein Schnippchen schlagen und den sonntäglichen Tatort lieber am Montag schauen wollen.
Äußerst flexibel sind Sat-Receiver wie der Dinobot 4k+ mit Dual-Boot-Funktion für Linux (Enigma2) und Android. (Bildquelle: amazon.de)
HbbTV ist nicht das Beste: Receiver mit Android und Linux
Mit den Mediatheken der TV-Sender ist schon viel gewonnen, doch es geht noch mehr. Viele Geräte behaupten sich als
DLNA-Client, mit ihnen können Sie
Inhalte von lokalen Servern streamen. Zum Teil taugen besagte Receiver ihrerseits als Server, stellen also Inhalte für andere Netzwerkclients bereit. Geht es Ihnen eher um Apps, wie man sie von
smarten Fernsehern kennt, zum Beispiel
Anwendungen für Netflix, DAZN, Spotify und Deezer, empfehlen sich WLAN-Receiver mit Android-Betriebssystem. Die Apps sind werkseitig vorinstalliert oder werden im Playstore von Google geladen, was voraussetzt, dass Sie sich mit Ihrem Google-Konto anmelden. Noch flexibler, wenn auch ohne besagte Apps:
Receiver mit Linux. Im besten Fall lassen sich beide Betriebssysteme parallel installieren.
Wie verbinde ich den Sat-Receiver mit meinem WLAN-Router?
HbbTV hin, Netflix her: Natürlich müssen Sie den Receiver zunächst mit Ihrem Router verbinden, um die Funktionen nutzen zu können.
Das Prozedere unterscheidet sich von Gerät zu Gerät, ist im Kern aber immer ähnlich. Meldet sich bei der ersten Inbetriebnahme kein Installationsassistent, der Sie Schritt für Schritt durch die Einrichtung bringt, öffnen Sie die Einstellungen und hangeln sich zum Menüpunkt „Netzwerk“ oder „Internet“. Hier können Sie vorhandene Drahtlosnetzwerke suchen und nach Eingabe des Passworts hinzufügen, fortan verbinden sich Receiver und
WLAN-Router automatisch. Übrigens: Es gibt auch Receiver, die zwar kein WLAN-Modul an Bord haben, mit einem
WLAN-Adapter, der meist separat erhältlich ist, aber ebenfalls drahlos ins Netz gelangen.
von
Jens Claaßen
„In einigen Bereichen, etwa bei den Umschaltzeiten und der Sendersortierung, sind TV-Receiver immer noch besser als der Tuner im Fernseher.“