Das Wichtigste auf einen Blick:
- Riemen-Modelle vor allem im Heimbereich
- direktgetriebene Plattenspieler für DJs geeignet
- höherer Bedienkomfort bei vollautomatischer Betriebsart, dafür störanfälliger
- volle Kontrolle über manuelle Betriebsart, weniger Bedienkomfort
- nützliche Extras: integrierter Phonovorverstärker, Bluetooth-Streaming und USB zur Digitalisierung
- saubere Ausrichtung, stabile Materialien wichtig für störungsfreie Wiedergabe
Verschiedene Antriebs- und Betriebsarten, unterschiedliche Typen
Plattenspieler werden auf unterschiedliche Arten angetrieben. Daraus ergeben sich die folgenden Typen, die Ihnen je nach Anwendung andere Vorteile bieten.Riemenantrieb: Dabei ist ein Riemen über Motor und Plattenteller gespannt. Solche Plattenspieler zeichnen sich durch ihr laufruhiges Drehverhalten aus und sind im Heimbereich besonders beliebt. Andererseits nutzen Riemen ab und müssen getauscht werden. Wenn auch selten, kann es trotzdem vorkommen, dass sich der Riemen vom Teller löst und wieder neu draufgesetzt werden muss.
Plattenspieler mit kräftigem Direktantrieb sind besonders bei DJs beliebt. Hier zu sehen: Technics SL-1210MK7. (Bildquelle: technics.com)
Direktantrieb: Der Plattenteller sitzt direkt auf dem Motor. Solche Dreher haben mehr Kraft, kommen schneller in Fahrt und eignen sich sehr gut zum Scratchen, was sie bei DJs besonders beliebt macht.
Die Bezeichnungen „vollautomatisch“, „halbautomatisch“ sowie „manuell“ beziehen sich bei Plattenspielern auf die Bedienung des Start-Stop-Mechanismus. Dabei werden wiederum drei Varianten unterschieden:
Manuelle Plattenspieler: Hier erfolgt alles per Hand. Tonarm und Nadel werden auf die Rille gesetzt und nach Ende der Plattenseite ebenfalls händisch zurückgeführt. Die Betriebsart ist vor allem bei Vinylfreunden mit Hang zum „Ritual“ beliebt und steht für das klassische Feeling. Wenn auch in der Bedienung weniger komfortabel, überlassen manuelle Dreher dem Besitzer die volle Kontrolle. In der Regel etwas teurer als die anderen Typen.
Halbautomatische Plattenspieler: Die Nadel wird manuell auf die Rille gesetzt, gelangt am Ende der LP-Seite von selbst zurück in die Ausgangsposition. Praktisch, weil man sich um das Zurückführen des Tonarms keine Gedanken machen muss. Außerdem beugt das Beschädigungen auf der Platte vor, die bei aufliegender Nadel am Ende der Auslaufrille entstehen können.
Vollautomatische Plattenspieler: Deutlich mehr Komfort in der Bedienung, denn nach Druck auf den Startknopf geschieht alles von selbst. Der Tonarm setzt sich auf die Rille und bewegt sich am Ende zurück, während der Plattenteller aufhört sich zu drehen. Zwar sind Vollautomaten bei Puristen weniger beliebt, auch weil sie ein wenig störanfälliger sind, doch dafür kann es – wie beim Halbautomaten – gar nicht erst dazu kommen, dass die Nadel auf der Rille verweilt.
Klang-Komponenten: Tonarm und Tonabnehmer
Die beiden wichtigsten Komponenten, der Tonarm und der Tonabnehmer, sind bei vielen Modellen austauschbar und haben den größten Einfluss auf den Klang.Tonarme kommen in zwei Varianten vor: Radial- und Tangentialtonarm. Letzterer ist selten und nur bei High-End-Geräten anzutreffen. Wie gut das Klang-Ergebnis ausfällt, hängt maßgeblich von den Einstellungen des Tonarms ab. Dieser wird, wenn möglich, auch schon bei guten Mittelklasse-Drehern in Höhe, Balance und Auflagekraft über Gegenwichte, Federn oder Stellschrauben in die richtige Position gebracht. Dass solche Justiermöglichkeiten in der Einsteiger-Klasse nicht an Bord sind, macht zwar die Wartung einfach, nimmt einem andererseits jedoch die Option, Verzerrungen in der Wiedergabe auszumerzen. Der Tonarm sollte grundsätzlich genügend Bewegungsfreiheit haben und aus stabilen Materialien, etwa Kohlefaser oder Aluminium, bestehen. Dabei sollten Sie Plastik meiden, weil dieses mit der Zeit leicht verformt.
Am vorderen Teil des Tonarms sitzt der Tonabnehmer mitsamt Nadel: Tonabnehmer in MM-Bauweise (Moving Magnet) sind nicht nur günstig zu haben, sondern oft vormontiert bzw. im Lieferumfang enthalten. Hauptvorteil liegt in der Austauschbarkeit der Nadel. Leichte Verzerrungen in der Wiedergabe kann man bei solchen Systemen jedoch nicht gänzlich ausschließen. Im High-End-Bereich werden teurere MC-Systeme (Moving Coil) benutzt, die einerseits etwas besser klingen, jedoch keine Möglichkeit zum Nadeltausch bieten.