Klassische Kühl-Gefrierkombi: Kühlen oben, Gefrieren unten. Hier der Testsieger von 2019 aus dem Hause Bosch. (Bild: amazon.de)
Wenn in Ihrer Wohnung für die Aufstellung eines separaten Gefrierschranks kein Platz ist, kommt eine Kühl-Gefrier-Kombination als Alternative infrage. Wie die Bezeichnung bereits verrät, werden hier ein normaler Kühlschrank und ein Gefrierschrank in einem Gerät kombiniert. Der Tiefkühlbereich ist dabei hinter einer separaten Tür und meist im unteren Teil untergebracht.
Das Gros der im Handel erhältlichen Kühl-Gefrier-Kombinationen ist als freistehender Kühlschrank konzipiert - es gibt jedoch auch Geräte für den Einbau, die sich wunderbar in die passende Nische Ihrer Einbauküche integrieren lassen.
Kühl-Gefrier-Kombinationen fallen gemeinhin größer aus ...
Eines haben alle diese Geräte gemein: Durch die Kombination der beiden Funktionen fällt der Kühlschrank etwas größer aus als ein vergleichbares Einzelgerät. So manches Modell knackt sogar in der Höhe die 2-Meter-Marke; generell brauchen Sie unter 140 Zentimetern Bauhöhe nicht zu suchen. Alle kleineren Geräte sind schlichtweg normale Kühlschränke mit einem kleinen, integrierten Eisfach.... und verbrauchen im Vergleich mehr Strom als Kühlschränke ohne Gefrierfunktion
Da die Geräte größer ausfallen, sind sie in der Regel für Single-Haushalte überdimensioniert. Trotzdem macht sich so ein großer Kühlschrank in Edelstahloptik natürlich auch in einer Single-Küche gut. Umso mehr sollten Sie aber auf eine gute Energieeffizienz achten, denn Kühl-Gefrier-Kombinationen ziehen deutlich mehr Strom als ähnlich große Vollraumkühlschränke. Im schlimmsten Fall kann der Stromverbrauch fast beim Doppelten der Vergleichsmodelle liegen. Hinzu kommt, dass der Abstand zwischen den einzelnen Energieeffizienzklassen besonders groß ausfällt.Kühl-Gefrier-Kombis aus unserer Bestenliste mit geringem Stromverbrauch (gerechnet auf 100 l)
Greifen Sie mindestens zu A++, besser zu A+++
Vom Kauf einer Kombination mit A+ raten wir Ihnen dringend ab. Auf dem EU-Label ist es zwar die drittbeste Energieeffizienzklasse, aber de facto ist es inzwischen die schlechteste. Denn: Kühlschränke mit einer schlechteren Energieeffizienz als A+ dürfen im Handel nicht mehr verkauft werden.Bei einem Modell mit A+ können Sie durchschnittlich mit 120 kWh im Jahr auf 100 l Nutzvolumen rechnen. Bei A++ reduzieren Sie Ihre Stromkosten mit durchschnittlich gut 80 kWh schon um ein Drittel. Bei einem A+++-Gerät kommen im Schnitt nur noch gut 50 kWh auf Sie zu. Bei einem Strompreis von aktuell 30 Cent pro kWh sind also gut und gern schon über 20 Euro Unterschied zwischen einem A+- und einem A+++-Gerät drin. Wohlgemerkt: im Jahr und auf 100 l Nutzvolumen. Da die meisten Geräte mit mindestens 200 l Volumen daherkommen und auch nicht selten 300 l und mehr fassen, lohnt sich hartes Nachrechnen sehr. Auf eine Laufzeit von 10, 15 Jahren gerechnet, kann sich Ihr Kauf eines zunächst teureren Modells durchaus als klügere Investition erweisen.
In dieser Beispielrechnung noch nicht einmal berücksichtigt ist eine Strompreis-Steigerung, die, wenn man sich den Trend der letzten Jahre anschaut, wahrscheinlich scheint.
Wertvoll: Antifrostsysteme wie NoFrost oder LowFrost
Eines der sinnvollsten Ausstattungsmerkmale bei einer Kühl-Gefrier-Kombination ist in jedem Fall eine Form von Antifrostsystem, am besten NoFrost. Dabei handelt es sich um eine Umluftkühlung, bei der ein Ventilator die Luft permanent umwälzt und feuchte Luft aus dem Kühlraum heraustransportiert und durch trockene ersetzt. Daher kann sich die Feuchtigkeit nicht als Frost absetzen, das lästige manuelle Abtauen bleibt Ihnen damit erspart. Darüber hinaus bleibt die Energieeffizienz auch auf Dauer erhalten, denn jeder Frostbesatz erhöht den Stromverbrauch. Dem soll auch das LowFrost-System entgegenwirken. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine Umluftkühlung, sondern einfach um eine Form von Airbag, welche das Gefrierfach besser vor eindringender Luftfeuchtigkeit absichert. Dieses reduzierte Antifrostsystem soll laut Herstellern immerhin vier bis fünf Jahre vor dem Abtauen bewahren.Gut getestete NoFrost-Geräte aus unserem Vergleich
Welche Kühl-Gefrier-Kombination ist die beste? Gibt es einen Testsieger von Stiftung Warentest?
Im Bereich der großen Haushaltsgeräte gehören Kühlschränke, so kann man es sagen, zu den meistgetesteten. Die Stiftung Warentest beispielsweise bringt eigentlich jedes Jahr einen großen Kühlschrank-Vergleichstest. Sie konzentriert sich dabei vornehmlich auf die Kühl-Gefrier-Kombinationen.Wenn Sie einen aktuellen Testsieger suchen, dann schauen Sie sich gern mal im Kühlschrank-Test der Stiftung Warentest aus dem Sommer 2020 um. Hier lag ein Modell von Liebherr vorn, dicht gefolgt von den Marken Siemens und Bosch. Im Jahr davor (zum Test 2019) hatte Bosch in beiden Bauarten - freistehend und einbaufähig - mit seinen Modellen die Nase vorn und verwies die durchaus namhafte Konkurrenz auf die Plätze.
Bestes freistehendes Gerät mit A+++ und NoFrost wurde 2019 der Liebherr CNPel 4313-20, der sich mit seinem Volumen in erster Linie für einen vierköpfigen Haushalt qualifiziert. Bester im Vergleich der Einbau-Kombis mit A+++ und NoFrost ist ebenfalls ein Liebherr. Auch dieser ist gut in einem Drei- bis Vier-Personen-Haushalt aufgehoben.
Der alte Kühlschrank ist kaputt. Lohnt sich eine Reparatur?
Eine nicht-repräsentative Umfrage von Stiftung Warentest aus dem Herbst 2019 lässt erahnen, dass sich die Reparatur von Haushaltsgeräten, wenn sie erstmal kaputt sind, kaum lohnt. Von 176 Umfrage-Teilnehmern, die ihre Kühl- oder Gefrierschränke reparieren lassen wollten, konnten nur rund 44 Prozent von einer erfolgreichen Reparatur berichten. Eine Hürde sind die oftmals hohen Kosten, die durch Anfahrtsweg und Arbeitsstunden des Technikers entstehen. Wenn diese im schlimmsten Fall die ursprünglichen Anschaffungskosten sogar übersteigen, dann ist es schlicht unwirtschaftlich, den Kühlschrank reparieren zu lassen. Ferner ist nicht für jedes Modell noch ein Ersatzteil lieferbar. Zumindest für letzteres Problem gibt es Hoffnung:Ab März 2021 soll es nach den Plänen der EU-Kommission ein „Recht auf Reparatur“ geben. Ersatzteile für Kühlschränke sollen dann mindestens sieben Jahre nach Abverkauf des letzten Exemplars eines Modells noch erhältlich sein, innerhalb von 15 Werktagen geliefert und mit allgemein erhältlichem Werkzeug eingebaut werden können.