17.01.2023
Kühlschränke: Eine gute Energieeffizienz macht sich langfristig bezahlt
Wie so vieles sind auch Kühlschränke in der Anschaffung teurer geworden – die Preissteigerung liegt bei gut 10 Prozent. Insbesondere Geräte der besten Energieeffizienzklassen A und B sind rar und entsprechend teuer. Kühlschränke mit schwacher Energieeffizienz locken mit günstigeren Preisen, sind aber nicht nachhaltig. Und: Langfristig zahlen Sie auch noch drauf. Wir haben für jeden Kühlschranktyp anhand eines Anwenderfalls analysiert, welche Geräte sich lohnen.
Für alle, die es eilig haben: Das Wichtigste in Kürze
- Richtige Größe: 1- bis 2-Personen-Haushalte bis zu 140 Liter Kühlvolumen (jede weitere Person plus 60 Liter)
- Kühlschränke ohne Einfrier-Option am energieeffizientesten; bei ausreichend Platz separater Tiefkühler ratsam
- Kühlschränke mit integriertem Eisfach bei Platzmangel in kleinen Haushalten ideal; benötigen vergleichsweise viel Energie
- Große Auswahl an Kühl-Gefrier-Kombinationen vor allem für Haushalte mit 3 bis 4 Personen
- Amerikanische Kühlschrankriesen nur für sehr große Haushalte optimal
- Sehr sparsame Energieklassen A und B rar und teuer, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten Kühlschränke mit Energieeffizienz C oder D, mit Abstrichen E
- NoFrost: Erspart jährliches Abtauen und hilft Energiesparen
- Stromkosten-Rechner auf Testberichte.de nutzen und über die jährlichen Betriebskosten vor dem Kauf Bescheid wissen
Ökologisch und ökonomisch sinnvoll kaufen: So viel Kühlschrank brauchen Sie
Auf 100 Liter Nutzvolumen heruntergerechnet laufen Vollraumkühlschränke (Kühlschränke ohne Gefriermöglichkeit) am effizientesten, gefolgt von den amerikanischen Kühlriesen (Side-by-Side oder French-Door) und den Kühl-Gefrier-Kombinationen mit separatem Gefrierfach. Kühlschränke mit integriertem Eisfach verbrauchen bauartbedingt entschieden mehr Energie, wie die folgende Grafik veranschaulicht.
Allerdings: Das hohe Nutzvolumen eines amerikanischen Kühlschranks macht seinen Betrieb aufs Jahr gesehen trotzdem am teuersten. Nur für große Haushalte, die sehr viele Lebensmittel kühlen müssen, lohnt sich die Anschaffung; kleinere Haushalte mit geringerem Kühlbedarf fahren mit allen anderen Kühlschranktypen günstiger.
Singles und Paare kommen in der Regel mit 120 bis 140 Liter Kühlvolumen hin, je weiterer Person im Haushalt können Sie 60 Liter addieren. Wie viel Platz zusätzlich für Tiefkühlkost benötigt wird, hängt von Ihren Vorlieben ab. Bei großer Vorratshaltung empfehlen wir 100 Liter Gefriervolumen aufwärts. Besitzen Sie bereits einen separaten Gefrierschrank, können Sie viel Energie sparen, wenn Sie auf ein Eisfach im Kühlschrank verzichten.
Kühl-Gefrier-Kombinationen: für Familien eine gute Lösung
Extrem sparsam und daher umweltfreundlich, aber sehr teuer in der Anschaffung: Kombinationen der besten Energieeffizienzklassen A und B. Ein guter Kompromiss: Kühl-Gefrier-Geräte der Klassen C und D, die ebenfalls mit moderaten Verbräuchen überzeugen können. Nicht empfehlenswert unter Nachhaltigkeitsaspekten ist die Energieklasse E, ab Klasse F zahlen Sie kräftig drauf. Wir haben das für Sie einmal durchgerechnet (nicht in der Grafik: Klasse G, für die uns nicht genügend Daten vorliegen):
Unsere Empfehlungen für 4-köpfige Haushalte
„Sehr gut“ getestet
Sehr gut
1,4
Samsung RL38T775CS9/EG RB7300
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Empfohlen von Käuferinnen und Käufern
Sehr gut
1,4
Siemens iQ300 KG39N2LCF
Zum Produkt
Sehr gut
1,5
Samsung RL36T600CSA/EG RB7300
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Die besten Kühl-Gefrier-Kombinationen
Vollraumkühlschränke: die energieeffiziente Alternative
Wenn Sie auf eine Gefriermöglichkeit im Kühlschrank verzichten können, ist der Griff zu einem sogenannten Vollraumkühlschrank eine gute Wahl. Selbst Kühlschrank-Modelle, die mit der schwächeren Energieklasse E ausgezeichnet sind, sind im Verbrauch vergleichsweise moderat und in der Anschaffung erschwinglich.
Unsere Empfehlungen
„Sehr gut“ getesteter Familien-Kühlschrank
Sehr gut
1,5
Bauknecht KR 17G4 WS 2
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Testsieger für Singles und Paare
Sehr gut
1,5
Bauknecht KR 17G4 WS 2
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Die besten Vollraumkühlschränke
Kühlschrank mit Eisfach: vor allem bei kleinen Haushalten beliebt
Wer wenig Platz hat und auf ein Gefrierfach nicht verzichten mag, muss höhere Energiekosten in Kauf nehmen. Geräte, die mit Energieklasse A oder B ausgezeichnet sind, gibt es bislang nicht. Die Klassen D und E sind diejenigen, in denen kleine Haushalte fündig werden und die auch bezahlbar sind. Für die schwächere Energieklasse F können wir aus Nachhaltigkeitssicht keine Empfehlung aussprechen. Auch hier liegen uns für die Effizienzklasse G nicht genügend Daten vor.
Unsere Empfehlungen
Kundenempfehlung für Singles
Sehr gut
1,5
Beko TSE1284N
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Für Paare mit Einbauküche
Gut
2,1
Bauknecht KSI 12GF2
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Freistehendes Modell für kleine Haushalte
ohne Endnote
Liebherr T 1414 Comfort
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Die besten Kühlschränke mit Gefrierfach
Side-by-Side- und French-Door-Kühlschränke: optimal für sehr große Haushalte
WGs und Familien ab fünf Personen aufwärts – oder auch Restaurantküchen: Wer regelmäßig sehr viele Lebensmittel kühlt und ausreichend Stellfläche hat, kann sich bei den amerikanischen Kühlschrankriesen umsehen (bei uns als Side-by-Side- und French-Door-Kühlschränke gelistet). Die besten Energieklassen A bis C sind hier noch nicht besetzt, der Griff zu Klasse D rechnet sich jedoch.
Unsere Empfehlungen
Preis-Tipp bei den Side-by-Side-Modellen
Gut
2,3
Hanseatic HSBS17990DI
Zum Produkt
„Sehr gut“ getestetes French-Door-Modell
Sehr gut
1,4
Hisense RQ758N4SAFE
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Tipp: Wählen Sie vorzugsweise einen Kühlschrank mit NoFrost. Da sich bei diesem keine Eisschicht im Gefrierabteil bildet, die den Energieverbrauch ansteigen ließe, halten Sie Ihre Stromkosten in Schach. Weiterer Vorteil: Das jährliche Abtauen entfällt.
Jährliche Betriebskosten (ein)kalkulieren – auf Testberichte.de ganz einfach
Kühlschränke laufen rund um die Uhr, Jahr für Jahr. Sie sind neben anderen Haushaltsgeräten wie zum Beispiel Gefrierschränken, Waschmaschinen, Trocknern und Geschirrspülern die größten Stromfresser. In unseren Bestenlisten zeigen wir, wie teuer der Dauerbetrieb im Jahr ist.
Der Clou: Sie können Ihren Strompreis (ct/kWh) selbst anpassen und erhalten so eine maßgeschneiderte Übersicht über die Betriebskosten der Geräte.
Gut beraten mit der Stiftung Warentest
- 17 Kühl-Gefrier-Kombinationen und 6 Side-by-Side-Modelle (4/2023): „Coole Typen, große Klappen“
- 35 Kühl-Gefrier-Kombinationen (9/2022): „Kalt erwischt“
- 19 Kühl-Gefrierkombinationen und 9 Amerikanische Kühlschränke (12/2021): „Coole Schränke“
- 20 Kühlschränke mit und ohne Gefrierfach (2/2020): „Die Großen sind cool“
Weitere interessante Ratgeber
• Wohin mit dem Altgerät? Elektroschrott richtig entsorgen
• Kühlschränke: Welcher passt zu Ihrem Haushalt?
* Berücksichtigt wurden alle seit 2018 bei Testberichte.de gelisteten Kühlschränke mit Online-Angebot. Basis für die Betriebskosten ist der durchschnittliche Strompreis je Kilowattstunde in Deutschland (43 Cent, Quelle: verivox.de, Stand: Dezember 2022)