Das Wichtigste auf einen Blick:
- Selbst einfache Elektrozahnbürsten putzen gründlicher als Handzahnbürsten
- Zwei grundlegende Bürstentpyen: rotierend-oszillierend und vibrierend
- Die Typen unterscheiden sich hauptsächlich in Form und Bewegung des Bürstenkopfs
- Kostentreiber sind oft Ausstattungs-Highlights wie Timer, Drucksensor und smarte Funktionen
- Schallzahnbürsten putzen zehnmal schneller als klassische Elektrozahnbürsten
- Stiftung Warentest empfiehlt vor allem Kindern Modelle mit Putzzeitsignal
Elektrische Zahnbürsten putzen mit mindestens 3.000 Umdrehungen pro Minute den Schmutz von den Zähnen, Schallzahnbürsten sogar mit 30.000 und mehr. Das schafft man mit einer manuellen Zahnbürste nicht. Und genau darin liegt auch der Vorteil einer Elektrozahnbürste: Sie putzt wesentlich effizienter. Außerdem ist sie in der Lage, Fehler in der Putztechnik auszugleichen – eine richtige Handhabung vorausgesetzt.
Bei hochpreisigen elektrischen Zahnbürsten ist induktives Laden längst Standard, hier die Rundkopfbürste Oral-B iO Series 9N mit Ladestation und Etui. Erstmals setzt Oral-B auf einen Magnetantrieb und einen bimodalen Drucksensor. Das Laden dauert nur drei Stunden, geht also viermal schneller als etwa bei der Genius X. (Bildquelle: amazon.de)
Putzleistungen im Vergleich: Zahnbürsten mit Rotation vs. Vibration
Wer eine elektrische Zahnbürste kaufen möchte, hat die Wahl zwischen zwei grundlegenden Typen: den vibrierenden und den oszillierend-rotierenden Modellen. Die vibrierenden Schallzahnbürsten säubern die Zähne durch Vibrationen ihres länglichen Bürstenkopfs. Oszillierend-rotierende Modelle haben runde Bürstenköpfe, die hin- und herschwingen, teils zusätzlich pulsieren. Die Oral-B iO setzt laut Hersteller zudem auf „Mikrovibrationen“. Welche putzt am besten? Die Antwort darauf weiß weder die Stiftung Warentest noch die Öko-Test. Studien konnten bislang noch keinen signifikanten Vorteil nachweisen. Fest steht nur, dass elektrische Zahnbürsten bessere Putzergenbnisse als Handzahnbürsten erzielen. Das gilt allerdings nur dann, wenn man genauso lange putzt.Keiner der Typen zeigt laut unseren Tests einen eindeutigen Vorteil in der Reinigung. Also zählen auch persönliche Vorlieben. – Stiftung Warentest in „test" 12/2021
Oszillierende Zahnbürste vs. Schallzahnbürste im Vergleich
Bei den oszillierenden und vibrierenden Bürsten ist also nicht nur die Putzbewegung verschieden, sondern auch der Bürstenkopf und das Handling. Der Vorteil der kleineren Rundkopfbürsten liegt darin, dass sie auch schwer zu erreichende Stellen relativ leicht erreichen. Das Putzen dauert allerdings länger, da Sie jeden Zahn einzeln putzen müssen. Schnurren Sie dabei ruhig auch ein wenig in die Zahnzwischenräume. Ein Nachteil dieser Zahnbürsten ist das Verletzungsrisiko: Putzen Sie zu energisch, können Sie Ihr Zahnfleisch verletzen. Im schlimmsten Fall provoziert man sogar einen Rückgang des Zahnfleischs. Um das zu vermeiden, verfügen teurere Elektrozahnbürsten über eine sogenannte Andruckkontrolle, auch als Druckkontrolle oder Drucksensor bezeichnet. Schick eingeschalt im Etui: Smartphone-Testsieger Philips Sonicare 9900 Prestige liefert "hervorragende" Putzergebnisse. Ein Drucksensor warnt bei zu starkem Druck – ein Pluspunkt in Sachen Zahnfleischschutz. Dank Positionserkennung weiß sie immer, wo sie sich gerade im Mund befindet. (Bildquelle: philips.com)
Kommen überall hin: Zahnbürsten mit Schalltechnologie
Bei Schallzahnbürsten besteht diese Gefahr in deutlich geringerem Umfang, da hier ohne größeren Druck geputzt wird. Die Putzbewegungen der Bürstenköpfe werden mit Linearmotor oder elektromagnetischen Impulsen angetrieben. So schaffen viele rund 30.000 Bewegungen pro Minute – manche noch deutlich mehr – und bewegen sich damit um ein Vielfaches schneller als herkömmliche Elektrozahnbürsten. Die vibrierenden Auf- und Abwärtsbewegungen sind so schnell, dass Schallwellen entstehen, die Sie als Brummen wahrnehmen. Ein sehr häufig genannter Vorteil dieser Technik liegt darin, dass sie mehrere Zähne oder eine größere Zahnfläche gleichzeitig erreicht. Im Grunde ist die Putztechnik aber dieselbe wie bei einer Handzahnbürste, sodass die Umstellung leichter fällt. Die Vibrationen unterstützen die manuelle Putztechnik, anders als bei der oszillierenden Bürste, bei der die Putzbewegungen fast komplett – bis auf das Versetzen der Bürste auf den nächsten Zahn – von der Zahnbürste übernommen wird.Kitzelt es? – Da helfen EasyStart und ansteigende Vibration
Nicht alle Schallzahnbürsten im Markt bewegen ihre Borsten so kraftvoll, dass sie diese Turbulenzen – also den hydrodynamischen Reinigungseffekt – in ausreichendem Maß erzeugen. Eine minimale Frequenz der Borstenschwingung ist aber nötig, um den hydrodynamischen Effekt auszulösen. Schallzahnbürsten haben noch eine weitere Eigenart: Sie verursachen ein Kribbeln im Mundraum, das viele als unangenehm empfinden. Bürsten mit „Easy Start-Funktion“ – etwa bei den Philips Sonicare Schallzahnbürsten – oder mit ansteigender Vibrationsstärke wie bei der Seago SG-E9 helfen Putzenden, sich langsam an das Zähneputzen mit einer Elektrozahnbürste zu gewöhnen. Lauter Motor, lästiges Kitzeln und ein bescheidener Zahnputz-Coach: Die Liste der Widrigkeiten kann laut Test ganz schön lang sein. Hier: Zahnbürste Playbrush Smart One mit drei Wochen Akkulaufzeit und drei Putzprogrammen. (Bildquelle: amazon.de)
Die Putzleistung: Die besten Elektrozahnbürsten punkten mit hoher Vibrationsfrequenz
Ein Indikator für die Reinigungsleistung einer Zahnbürste ist die Frequenz. Je mehr Bewegungen der Bürstenkopf in der Minute ausführt, desto besser fällt meist das Reinigungsergebnis aus. Dabei ist aber auch zu beachten, welchen Weg der Bürstenkopf pro Schwingung zurücklegt. Beträgt die Amplitude drei bis vier Millimeter, können Sie davon ausgehen, dass Sie bei der Wahl Ihrer Elektrozahnbürste und beim Zähneputzen nicht allzu viel falsch machen.Testet die Stiftung Warentest auch Ultraschallzahnbürsten?
Bislang nicht. Grund ist, dass sie nur selten und meist nur als System mit einer speziellen Zahncreme angeboten werden. Ultraschallzahnbürsten arbeiten mit etwa 20 Kilohertz und dürften nicht mit den weit verbreiteten Schallzahnbürsten verwechselt werden, heißt es in test-Ausgabe 3/2016. Weil sie die Zähne ohne zu bürsten reinigen sollen, sind sie ausgesprochen begehrt – und mancher Anbieter von Schallzahnbürsten setzt anscheinend ganz bewusst auf die Verwechslungsgefahr und spricht vom Ultraschall als besonders effektiver Reinigungstechnologie seiner Zahnfeger.Was tun bei entzündetem Zahnfleisch?
Da viele Menschen die Bedeutung eines gesunden Zahnfleischs unterschätzen, vernachlässigen selbst fleißige Putzer diesen Teil der Mundschleimhaut beim täglichen Zähneputzen. Doch für entzündetes Zahnfleisch gibt es noch weitere Erklärungen als nur nachlässiges Zähneputzen. Möglicherweise haben Sie Zahnfleisch-Probleme aus ganz anderen Gründen. Lassen Sie am besten von Ihrem Zahnarzt oder Ihrer Zahnärztin abklären, ob eine der folgenden Punkte für Sie zutrifft:- Sie üben beim Zähneputzen zu viel Druck auf Zähne und Zahnhälse aus.
- Sie verwenden eine „aggressive“ Zahncreme mit stark abrasiven Stoffen.
- Sie verwenden eine Zahnbürste mit zu harten Borsten.
- Sie leiden unter Hormonschwankungen beispielsweise während einer Schwangerschaft.
- Sie konsumieren viel Säurehaltiges wie Zitrusfrüchte, Softdrinks oder zuckerhaltige Speisen.
- Auch schlecht sitzende Zahnspangen, Zahnprothesen oder Zahnschutzschienen könnten Ihr Zahnfleisch reizen.
Bestenliste: Elektrische Zahnbürsten mit Andruckkontrolle
Ausstattung im Vergleich: Wie wichtig sind Timer, Andruckkontrolle, Putzmodi?
Das Aufladen geschieht im Ladeglas, im Etui ist ein USB-Anschluss: Die Philips Sonicare DiamondClean 9000 ragt aus dem Üblichen heraus. Die Test-Profis beleuchteten aber vorwiegend Putztechnik und Handling. Fazit: „gut“. Nur die Akkulaufzeit wird im Vergleich als kurz bewertet. (Bildquelle: amazon.de)
Elektrische Zahnbürsten sind bereits für 10 Euro zu bekommen. Aber es gibt auch Modelle für weitaus mehr Geld. Der Preis hängt vor allem von der Ausstattung und vom Akku ab. Während man bei einfachen Zahnbürsten häufig nur zwischen zwei Geschwindigkeitsstufen wählen kann, bieten Hightech-Modelle spezielle Putz-Modi oder auch Timer und Warnfunktionen. Eine Andruckkontrolle ist besonders bei oszillierenden Zahnbürsten eine sinnvolle Sache, denn wird zu stark aufgedrückt, macht sich die Zahnbürste bemerkbar. Zusätzlich zu den verschiedenen Geschwindigkeitsstufen verfügen teurere Geräte auch über verschiedene Putzmodi. So gibt es unter anderem Funktionen zur Zahnfleischmassage oder speziell zur Zahnaufhellung.
Putzen, bis die Sanduhr durchgelaufen ist: Mit einer Sanduhr hilft Beurer bei seiner Janosch-Kinderzahnbürste JZA 70 Kindern dabei, die Mindestputzzeit von zwei Minuten einzuhalten. (Bildquelle: amazon.de)
Putzzeittimer in verschiedenen Varianten
Elektrische Zahnbürsten mit Putzzeitsignal gibt es in verschiedenen Varianten. Einfachere Modelle mit Putzzeittimer schalten die Bürste einfach nur aus, wenn eine bestimmte Zeit abgelaufen ist, gehobene haben einen Intervall-Timer: Nach einer bestimmten Putzzeit, meist 30 Sekunden, „ruckelt“ die Bürste und ruft den Putzer zum Wechsel des Gebiss-Quadranten auf. Es gibt sogar Elektrozahnbürsten, die mit einem separaten Display ausgestattet sind, das Sie gut sichtbar zum Beispiel am Spiegel befestigen können. Wer bereits viele Jahre Putzerfahrung hat, der hat die Putzdauer aber meist gut im Gefühl. Kindern empfiehlt die Stiftung Warentest Bürsten mit Putzzeittimer aber ausdrücklich. Das große Ziel sei es, das noch wenig ausgeprägte Zeitgefühl auszugleichen. Kinder sollten wenigstens zweimal pro Tag für mindestens zwei Minuten Zähne putzen, schreibt die Stiftung in einem Test zu Kinderzahnbürsten.Nur kein Druck: Zahnbürsten mit Putzzeittimer im Test
Doch aus Sicht der Warentester sollten Sie genau hinsehen. Gerade hochwertige Modelle wie Silk’n Sonic Smile, Philips Sonicare EasyClean 3 Series oder die Waterpik Sensonic Professional Plus, alle aus dem gehobenen Preissegment um die 100 Euro, lassen nämlich gerade im Prüfpunkt Timerfunktion Punkte liegen. Dann ist das Timersignal für den Anwender nicht immer optimal wahrnehmbar. Aus diesem Grund senken die Tester sogar über den scheinbar modernsten E-Bürsten den Daumen – und zeigen, dass Timer in ihrer Bedeutung für richtiges Putzen gegenüber der Technik-Hybris keinesfalls unbedeutende Details geworden sind.Ein Appell an die Hersteller
Die Botschaft an die Hersteller könnte auch lauten, nicht jedes Hightech-Detail als unbedingt Notwendiges zu verkaufen und damit Geld in die Kassen zu spülen. Manches wie die abgerundeten Qualitätsfasern „Tynex DuPont“ oder das Flach-Design der Go Travel sind Ideen der PR-Poeten und lenken etwas davon ab, dass elektrische Zahnbürsten eins nicht können: schneller putzen als Handzahnbürsten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass er Tempo nicht mit Gründlichkeit verwechselt, sollte ein Modell mit Timer wählen.Wer auf Nummer sicher gehen will, dass er die empfohlene Putzdauer auch wirklich einhält, kann eine Zahnbürste mit integriertem Timer wählen: Das Putzzeitsignal zeigt an, wann die zwei Minuten um sind. Das ist für Kinder besonders hilfreich, weil sie noch kein gutes Zeitgefühl haben. – Stiftung Warentest
So gut putzen die Preishelden aus den Zahnbürsten-Tests von Stiftung Warentest
Mit der günstigen Batteriezahnbürste Oral-B Advance Power bekommen Sie die Zähne laut Stiftung Warentest „gut“ sauber. Verzichten müssen Sie auf einen Putzzeit- und Intervalltimer. (Bildquelle: amazon.de)
Auch mit manchem Preiskracher bekommen Sie laut Stiftung Warentest die Zähne sauber: Die „gute“ Nevadent Professional Care von Lidl kostete zum Testzeitpunkt nur 8 Euro, die „befriedigende“ Braun Oral-B Advance Power bekommen Sie für rund 15 Euro und die „guten“ Bürsten Active Professional von dm / Dontodent und Total Clean Professional von Budni für etwa 16 Euro. Letztere kürte die Stiftung Warentest in ihrer Dezemberausgabe 2019 als „Preis-Leistungs-Helden“. Sie putzen gut, haben je zwei Putzmodi und eine Andruckkontrolle, die aufleuchtet, wenn Sie den Bürstenkopf zu fest auf die Zähne pressen.
Schwachpunkt Akku bei elektrischer Zahnreinigung
Ein wichtiges Kaufkriterium ist der Akku. Er sollte ausdauernd sein, zu jeder Zeit geladen werden können und – neueres Kriterium bei Stiftung Warentest – problemlos auszutauschen sein. Vor allem bei billigen Zahnbürsten ist das nur selten der Fall. Aber auch von Testsieger-Marken wie Philips Sonicare oder Braun Oral-B wünscht man sich, dass sie mit austauschbaren Akkus solche Umwelt- und Nachhaltigkeitswerte mit etwas mehr Nachdruck verfolgen würden. Stattdessen hat man den Eindruck, sie würden mit lebensmüden Akkus sogar einen Teil ihres Umsatzes erzielen – indem sie auf eine Kundschaft setzen, die ihre Elektrozahnbürste kurzerhand gegen ein neues Modell austauscht.Wichtig ist, Akkus zu schonen. Ihnen schaden etwa Temperaturen von mehr als 25 Grad und feuchte Luft im Bad. – Stiftung Warentest
Auch die Öko-Test testet elektrische Zahnbürsten – und bemängelt die Akkus
Die Akkulaufzeit sei mäßig, schreibt die Öko-Test im Zahnbürsten-Vergleich vom Dezember 2021. Allgemein lasse die Technik der elektrischen Zahnbürsten zu wünschen übrig. Aber was ist kurz, was in Ordnung? Hat ein Akku nach dem Aufladen eine Laufzeit von 100 Minuten, ist das im Vergleich kurz. Andere halten viel länger durch. Optimal laut Tests ist eine Akkulaufzeit 300 Minuten und mehr. Mit einen Lob für ihre lange Akkulaufzeit kamen Modelle wie die „gute“ Panasonic EW-DL83-W oder „befriedigende“ Grundig TB 8730 davon. Kritik üben die Test-Profis auch für die veraltete Technik der Nickel-Metallhydrid-Akkus. Sie haben eine kürzere Lebensdauer als Lithium-Ionen-Akkus und sind entsprechend weniger nachhaltig.Moderner Stand der Technik sind hochwertige Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion). Sie sind im Vergleich robuster und verfügen über eine höhere chemische Stabilität und damit eine längere Lebensdauer. – Öko-Test 12/2021
Nachhaltiges Zähneputzen: Eco Vibe 3 ist Smartphone-Höchstempfehlung für Klimabewusste
Als „nachhaltigste Zahnbürste“ würdigt die Zeitschrift Smartphone in ihrem Zahnbürsten-Vergleich die Happybrush Eco Vibe 3. Die Zahnbürste beweise, dass Zähneputzen ohne Unmengen an Plastikmüll möglich ist. Ihr Handstück besteht vollständig aus recyceltem Plastik und die Austeckbürsten nahezu zur Gänze aus nachwachsenden Rohstoffen. Im Prüfpunkt Zahnreinigung sind andere Bürsten jedoch besser. Eine Ungereimtheit: Bei Stiftung Warentest konnte die baugleiche Eco Vibe 3 ein „gutes“ Testergebnis erzielen – sowohl im Testkapitel Zahnreinigung als auch insgesamt.