Tourer sind die idealen Motorräder für Fahrer, die ein ausgewogenes Mittelmaß an Sportlichkeit und Fahrkomfort suchen. Ihre Motoren sind eher auf Durchzugskraft bei niedrigen Drehzahlen ausgelegt als auf reine Beschleunigungswerte und üblicherweise wartungsarm. Tourer sollen den Fahrspaß auch auf längeren Fahrten hochhalten, ohne Reue für den Rücken. Doch auch in diesem Segment gibt es einen Trend hin zu höheren Fahrleistungen, weshalb in den vergangenen 20 Jahren zunehmend sogenannte Sporttourer aufgekommen sind.
Angenehmes Fahrgefühl steht vor reiner Leistung
Ursprünglich handelte es sich bei den Tourern um die klassischen Reisemotorräder – nicht unbedingt leistungsstark, aber dafür auch auf längeren Fahrtstrecken sehr bequem. Der klassische Tourer legt also weniger Wert auf hohe Drehzahlen und irre Beschleunigungswerte als auf ein weiches und für den Fahrer angenehmes Fahrgefühl, was jedoch nicht zwangsweise „gemütliche“ Geschwindigkeiten bedeuten muss. Tourer können durchaus sehr durchzugsstarke Motoren besitzen und hohe Endgeschwindigkeiten erzielen.
Hauptmerkmal: Die Verkleidung
Eines der Hauptmerkmale von Tourern ist ihre Halb- oder Vollverkleidung, die den Fahrer vor dem Fahrwind und aufspritzender Nässe schützen soll. Dazu kommen ein hoher Federungskomfort und eine ergonomischere Sitzposition, bei der der Fahrer deutlich weniger vornüber gebeugt ist, was den Rücken entlastet und auch nach langen Fahrtstrecken keine Verspannungen aufkommen lässt. In der Regel bieten Tourer zudem genügend Sitzbankplatz für den Fahrer und einen Sozius, so dass auch Paartouren kein Problem darstellen. Praktisch sind auch elektronische Fahrhilfen wie ABS, welche dem Fahrer eine bessere Kontrolle über das Motorrad verleihen.
Die Grenzen zu den Sportlern verwischen teilweise
Die in den vergangenen 20 Jahren aufgekommenen Sporttourer wiederum stellen den Versuch dar, die Leistungsmerkmale von Supersportlern mit dem Komfort von Tourern zu verbinden. Denn von der Leistung und dem Drehmoment her können Sporttourer es zumindest vereinzelt durchaus mit Supersportlern aufnehmen, was aber auch mehr Wartungsaufwand bedeutet. Gleichzeitig fällt bei ihnen die Verkleidung kleiner und aerodynamischer aus. Es fällt vielfach schwer, diese Motorräder noch den Tourern oder den Supersportlern zuzuordnen – die Grenzen verschwimmen hier.