Das Wichtigste auf einen Blick:
- Kompromisslösung zu Saisonreifen
- inzwischen sehr gute Fahreigenschaften
- Lagerung und Wechsel entfallen
- auf Testergebnisse achten
Ganzjahresreifen, auch Allwetterreifen genannt, erfreuen sich 2025 größerer Beliebtheit denn je. Dank moderner Gummimischungen und verbesserter Profiltechnologien schaffen es aktuelle Modelle, einen spürbar besseren Kompromiss zwischen Sommer- und Wintereigenschaften zu bieten. Zudem machen die immer milderen Winter ein separates Winterrad je nach Region nicht mehr notwendig. Für viele Autofahrer bedeutet das: kein lästiger Reifenwechsel mehr. Doch nicht jeder Allwetterreifen hält, was er verspricht. In aktuellen Tests des ADAC und anderer Prüforganisationen zeigen sich deutliche Unterschiede bei Haftung, Laufleistung und Nässeverhalten. Unser Ratgeber erklärt, wie die Reifen getestet werden, worauf Sie vor dem Kauf achten sollten und welche Modelle 2025 besonders überzeugen konnten.
Wie werden Ganzjahresreifen getestet?
Die Testverfahren für Ganzjahresreifen – oft auch als Allwetterreifen bezeichnet – sind anspruchsvoll, weil diese Pneus sowohl sommerliche als auch winterliche Einsatzbedingungen meistern müssen. So testet beispielsweise der ADAC im Jahr 2025 16 Modelle der Dimension 225/45 R17 und setzt dabei auf eine Kombination aus Fahr- und Umweltprüfung: Bei der Bewertung fließen 70 % die Faktoren „Fahrsicherheit“ (z. B. Verhalten auf trockener, nasser oder verschneiter Fahrbahn) und 30 % die Umweltbilanz (Laufleistung, Abrieb, Effizienz, Geräusch, Nachhaltigkeit) ein.
Die Tests werden an verschiedenen Standorten durchgeführt: Trockenprüfungen z. B. Süditalien, Nässe auf Spezialgelände in Deutschland, Schnee in Finnland.
Ergebnis: Nur wenige Modelle erreichen die Note „gut“ – viele Allwetterreifen sind noch Kompromisse statt vollwertige Saisonreifen.
Worauf Sie vor dem Kauf von Allwetterreifen achten sollten
1. Einsatzzweck und Region
Wenn Sie überwiegend in Regionen mit mildem Winterklima unterwegs sind – also wenig Schnee, selten Eis – können Allwetterreifen eine sinnvolle Alternative sein. In schneereichen Gebieten oder bei häufiger Nutzung im Winter sollten Sie dennoch echten Winterreifen in Erwägung ziehen. Der ADAC weist darauf hin, dass viele Modelle im Test nicht vollständig überzeugen konnten.2. Profilgröße, Fahrzeugtyp und Lastindex
Die richtige Reifengröße, der passende Last- und Geschwindigkeitsindex sowie ggf. Herstellerempfehlung sind entscheidend. Prüfen Sie Ihr Fahrzeughandbuch und achten Sie darauf, dass die Kennung zu Ihrem Auto passt (z. B. XL-Versionen bei höheren Belastungen).3. Testnote & geprüfte Dimension
Achten Sie darauf, dass Ihr gewünschtes Reifenmodell auch in Ihrer Dimension getestet wurde. Beispiel: Der Goodyear Vector 4Seasons Gen‑3 wurde im ADAC-Test 225/45 R17 mit Note 2,3 bewertet („gut“) und zählt zu den Testsiegern.4. Nass- und Schneehaftung sowie Bremswege
Ein zentraler Punkt bei Allwetterreifen: wie sicher ist das Fahrzeug bei nasser oder verschneiter Fahrbahn. Tests haben gezeigt, dass hier große Unterschiede bestehen.5. Laufleistung, Abrieb und Umweltwerte
Neben Sicherheit sind auch Effizienz und Lebensdauer wichtig: Ein guter Allwetterreifen bietet hohe Laufleistung, geringen Abrieb und akzeptablen Rollwiderstand. Beispiel: Der Goodyear-Reifen verspricht hohe Laufleistung im Test.6. Geräuschkomfort und Rollwiderstand
Geräuschentwicklung und Kraftstoffverbrauch sollten nicht vernachlässigt werden, insbesondere bei längeren Fahrten und als Pendlerfahrzeug.7. Preis vs. Qualität
Billige Allwetterreifen können in Tests häufig nicht mithalten. Es kann sich lohnen, etwas mehr in ein hochwertigeres Modell zu investieren.8. Herstellerangaben & saisonale Empfehlung
Einige Hersteller geben Hinweise zur Verwendung unter bestimmten Bedingungen. Prüfen Sie Herstellerinformationen und ggf. Empfehlungen zur Nutzung bei starken Winterbedingungen.Empfehlenswerte Modelle
- Goodyear Vector 4Seasons Gen-3: Testsieger im ADAC 2025 mit Note 2,3 („gut“) in der beliebten Dimension 225/45 R17.
- Continental AllSeason Contact 2: Ebenfalls im ADAC-Test vorne – als einziger Reifen mit „gut“ in der Fahrsicherheitskategorie.
- Michelin CrossClimate 2: Sehr gutes Modell in weiteren Tests, geeignet für hohe Anforderungen.
Entscheidungshilfe zum Allwetterreifen-Kauf
Wenn Sie sich für einen Allwetterreifen entscheiden wollen, gehen Sie am besten wie folgt vor:
- Überprüfen Sie Ihre Region. Wie oft fahren Sie bei Schnee? Wie anspruchsvoll sind Ihre Einsätze?
- Legen Sie ein Budget fest, aber bedenken Sie: Sicherheit und Lebensdauer zahlen sich langfristig aus.
- Prüfen Sie, ob eines der geprüften Modelle in Ihrer Größe verfügbar ist und wie gut diese im Test ausgefallen sind.
- Setzen Sie Prioritäten: Bei häufiger nasser Fahrbahn oder Schnee lohnt ein Modell mit sehr guter Bewertung in diesen Disziplinen.
- Denken Sie an Felgen, Montagekosten und ggf. Auswuchten. Der Reifen selbst ist nur ein Teil der Gesamtkosten.
- Wenn Sie überwiegend in mildem Klima fahren, wenig Schnee haben und das Auto nicht sportlich einsetzen, kann ein hochwertiger Allwetterreifen eine echte Erleichterung sein, weil Saisonwechsel und Einlagerung entfallen.
- In Gebieten mit stärkerem Wintereinsatz oder bei sportlicher Fahrweise bleibt der klassische Wechsel zwischen Sommer- und Winterreifen oft die sicherste Variante.
Ganzjahrestest bei der Fachzeitschrift AutoBild
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