Blu-ray-Recorder sind echte Universaltalente: Sie bieten nicht nur die Funktionen eines normalen BD-Spielers, sondern empfangen zusätzlich Fernsehsender in SD- und HDTV-Qualität, speichern die Sendungen auf einer eingebauten Festplatte und kopieren sie anschließend auf Blu-ray- oder DVD-Rohlinge. Was leisten die Geräte im Einzelnen?
Empfang und Aufnahme
Mit an Bord eines Blu-ray-Recorders ist ein HDTV-fähiges Empfangsteil für Antenne, Kabel oder Satellit. Ausnahmen wie der
SR-HD 1500 von JVC, der mangels eingebautem Tuner vor allem für Camorder-, DV- oder HDV-Fans interessant ist, bestätigen die Regel. Oft verbauen die Hersteller doppelte Empfangsteile, sogenannte Twin-Tuner, damit man – wenn zwei separate Zuleitungen vorhanden sind - ein Programm anschauen und gleichzeitig eine andere Sendung auf die eingebaute Festplatte mitschneiden / ins lokale Netzwerk streamen kann. Wer verschlüsselte SD- und HD-Programme anschauen will, platziert ein optionales CI-Modul im dafür vorgesehenen CI-Plus-Schacht. Allerdings lassen sich kostenpflichtige, darunter einige der via Astra HD+ ausgestrahlten HDTV-Sendungen, nicht dauerhaft, sondern nur temporär mitschneiden (Timeshift), während man die freien Sender ohne Einschränkungen aufnehmen kann. Eine 500 Gigabyte-Festplatte bietet Platz für 100 Stunden HDTV, eine 1000 Gigabyte-Platte reicht für rund 200 Stunden. Die digitalen Aufnahmen können bearbeitet, geschnitten und anschließend auf eine Blu-ray-Disc kopiert werden, entweder in Originalqualität oder in gewandelter Form. Alternativ brennt man sie auf eine DVD, beim
DMR-BST835 und beim
DMR-BST735 von Panasonic funktioniert das sogar im AVCHD-Format.
Grund- und Zusatzfunktionen
Nebenbei sind Blu-ray-Recorder mit eingebauter Festplatte ganz normale
Blu-ray-Player. Sie spielen 3D-Blu-ray- und DVD-Filme, Audio-CDs und akzeptieren die wichtigsten Multimedia-Dateien, darunter DivX- und MKV-Videos, JPEG-Fotos und MP3-Musik. Blu-ray-Filme lassen sich im Kinomodus mit 24 Vollbildern pro Sekunde wiedergeben und in einigen Fällen auf bis zu 3840 x 2160 Bildpunkte skalieren (Ultra HD). DVD-Material wird auf Full-HD-Niveau (1080p) skaliert und per HDMI ohne Qualitätsverlust zum Fernseher übertragen. Die Geräte decodieren alle gängigen HD-Tonformate, namentlich Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD und DTS-HD, wobei das Tonsignal entweder als Bitstream zur Wandlung im
AV-Receiver oder als PCM-Mehrkanalton ausgegeben wird. Schnittstellen wie USB-Buchsen, Kartenleser und Ethernet-Ports runden die Ausstattung ab, zum Teil gibt es eingebaute WLAN-Module. Über den Ethernet-Port (LAN) oder drahtlos per WLAN lädt man mit einem aktiven Breitbandanschluss BD-Live-Inhalte aus dem Internet, also Bonusmaterial zur eingelegten Blu-ray. Der Zugriff auf Online-Dienste und HbbTV-Angebote wird ebenfalls unterstützt. Die ersten DLNA-fähigen Recorder waren im Heimnetz ausschließlich als Server ausgelegt, mit der aktuellen Generation kann man auch in umgekehrter Richtung Informationen abrufen (Client).