Das Wichtigste auf einen Blick:
- Aufbau des Surround-Systems von Kanälen und Tonsystem abhängig
- derzeit bester Klang über 3D-Tonformate: Dolby Atmos, DTS:X und Auro 3D
- AV-Receiver bringt passende Methoden zum Dekodieren der Tonformate mit
- Surround-Systeme müssen eingemessen werden
- zwei wichtige Konkurrenten: DTS und Dolby
Surround-Klang muss kein Kino-Erlebnis bleiben, sondern kann mit dem passenden Boxensystem ins Wohnzimmer einziehen. Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein eigenes Heimkino einzurichten, benötigt eine zentrale Steuerungseinheit: den AV-Receiver. Welche Tonformate er unterstützten kann, auf welchen Quellen diese zu finden sind und wie viele Lautsprecher-Kanäle vom Receiver bereitgestellt werden müssen, erfahren Sie hier.
Surround-Kanäle richtig dekodiert und im System verteilt
Die Rückseite des Marantz SR8012 zeigt deutlich, dass ein AV-Receiver viele Boxen bedienen kann. Dieses Exemplar unterstützt sogar Lautsprecher-Konfigurationen für Auro 3D. (Bildquelle: amazon.de)
Wer sich mit dem Thema Surround befasst, stößt unweigerlich auf Abkürzungen, wie 5.1 oder 7.1. Das sind Bezeichnungen für Frequenzkanäle, die auf die verschiedenen Boxen im Surroundsystem verteilt werden. Der Kanal hinter dem Punkt bezeichnet den Subwoofer (LFE bzw. Tiefton), wohingegen die restlichen Kanäle vor dem Punkt auf die Anzahl der Rear-, Center- und Front-Lautsprecher verweisen. Kommen Höhenlautsprecher hinzu, werden diese hinter dem Subwooferkanal erfasst, wie bei 5.1.4-Systemen mit 4 Höhenlautsprechern. Dabei gibt es eine Vielzahl an Konfigurations- und Aufbaumöglichkeiten. Der AV-Receiver ist nun nicht nur dafür zuständig, die vorhandenen Kanäle des Quellmediums an die passenden, angekoppelten Lautsprecher weiterzureichen, sondern darüber hinaus Kanäle beizumischen bzw. zu dekodieren. Dafür muss er die passenden Mehrkanal-Tonsysteme unterstützen.
Einmessautomatik hilft beim Positionieren der Boxen
Die Räume, die das Surroundsystem beherbergen, haben unterschiedliche Größen und nicht immer die perfekte Form. Damit die Boxen optimal konfiguriert werden können, müssen Sie diese zunächst richtig aufstellen / montieren und außerdem korrekt einmessen. Um diesen komplexen Prozess zu erleichtern, bestücken die Hersteller ihre Receiver mit Einmessautomatiken, zum Beispiel YPAO (Yamaha), MCACC (Pioneer) oder Audyssey (Marantz, Denon). Dafür werden Einmessmikrofone benötigt, die bei günstigen Modellen nicht immer im Lieferumfang enthalten sind.Welche Tonsysteme gibt es?
Vorweg: Die Boxenkonfiguration, die Sie in Ihrem Heimkino anstreben, entscheidet wenigstens teilweise darüber, welche Tonsysteme der Receiver unterstützen sollte. DTS:X oder Dolby Atmos funktionieren ein wenig anders als Auro 3D. Die Formate finden sich kodiert auf unterschiedlichen Quellen, etwa Blu-rays, DVDs oder in den Video-Apps, dabei sind die Logos des jeweiligen Formats auf der Hülle des Mediums oder im Menü-Bereich der App eingeblendet. Die Audio-Daten sind auf dem Quellmedium allerdings im Stereo-Ton verschlüsselt und müssen mithilfe des Receivers geborgen werden, was dieser mit den integrierten Decodern bewältigt. Welche Tonsysteme dekodiert werden, schreiben die Hersteller zuverlässig auf die Produktverpackung des AV-Receivers.Mehrkanal-Tonsysteme von Dolby:
Tonformat | Set-Up | Erklärung | Surround-Quellen |
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Dolby Digital | 5.1 |
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Dolby Digital EX | 6.1 und 7.1 |
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Dolby Digital Plus (DD+) | 7.1 |
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Dolby ProLogic | 4.0 |
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Dolby ProLogic II | 5.1 |
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Dolby ProLogic IIx | 6.1 und 7.1 |
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Dolby ProLogic IIz | 7.1 und 9.1 |
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Dolby TrueHD | 5.1 und 7.1 |
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Mehrkanal-Tonsysteme von DTS (Digital Theater Systems):
Tonformat | Set-Up | Erklärung | Surround-Quellen |
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DTS | 5.1 |
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DTS-ES | 6.1 |
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DTS 96/24 | 5.1 |
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DTS-HD Master Audio (MA) | 5.1 und 7.1 |
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DTS-HD High Resolution Audio (HR) | 5.1 und 7.1 |
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DTS Virtual:X | 2.1, 5.1 und 7.1 |
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DTS Neo:6 | bis 6.1 |
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DTS Neo:X | bis 11.1 |
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Surround-Königsklasse: 3D-Tonsysteme
Das aktuell beste Surround-Erlebnis bieten die sogenannten 3D-Tonformate, bei welchen das Quellmaterial schon für den Betrieb über Höhen- bzw. Deckenlautsprecher abgemischt wurde. Aber auch wenn das nicht der Fall ist, bringt jedes der Systeme einen eigenen Upmixer mit, der das Basis-Audio für den Einsatz mit Höhenlautsprechern hochskaliert. Mit Ausnahme von Auro 3D arbeiten diese Tonformate teilweise mit Klangobjekten.Tonformat | Set-Up | Erklärung | Surround-Quellen |
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Dolby Atmos | 5.1.2, 5.1.4, 7.1.2, 7.1.4 |
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DTS:X | 5.1.2, 5.1.4, 7.1.2, 7.1.4 |
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Auro 3D | 9.1, 10.1, 11.1, 13.1 |
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