Das Huawei-Display im Test: Auch ohne OLED-Technik hervorragende Ergebnisse
Huawei hat sich in den vergangenen Jahren vor allem damit einen Namen gemacht, hochwertige Technik für viel weniger Geld zu verbauen als die etablierten Hersteller. Das gilt auch für die Displays, bei denen meist eine scharfe Full-HD-Auflösung geboten wird – einmal von den ganz billigen Geräten abgesehen. Ab 200 Euro Preisklasse fällt die im Test ermittelte Bildqualität in der Regel ungewöhnlich hoch aus. Dabei setzen die Chinesen auf die IPS-Technologie, welche eine sehr natürliche Farbwiedergabe und gute Blickwinkelstabilität mit sich bringt. Bemerkenswert ist, dass Huawei auch den Schwarzwert gut im Griff hat – Schwarz wirkt also meist auch nachtschwarz und nicht gräulich.Der Vorteil von IPS-Panels gegenüber den eigentlich farbstärkeren OLEDs ist ihre hohe Leuchtkraft. Viele Hersteller scheuen allerdings den hohen Stromverbrauch und drosseln die Helligkeit ihrer IPS-Displays. Nicht so Huawei. Fast immer wird hier mit Höchstwerten gearbeitet, was in der Regel zu einer guten Lesbarkeit im Sonnenlicht führt. Bei Topmodellen arbeitet auch die automatische Helligkeitssteuerung schnell genug, bei einfacheren Geräten wird sie manchmal von Nutzern wie Testern als träge beschrieben.
Die Huawei-Kamera: Dual-Kameras und Markenkooperationen
Die Dual-Kamera eines Huawei P10 (Quelle: Huawei.de)
Bei den Mittelklassemodellen kommen auch bei Huawei die üblichen 13-Megapixel-Hauptkameras zum Einsatz, die überwiegend schon gute Ergebnisse liefern. Berühmt ist das Unternehmen aber für die Kameras in seinen Topmodellen. Hier wirbt man mit der zertifizierten Qualitätskontrolle seiner Linsen durch ein Foto-Schwergewicht wie Leica und die Vorteile von Dual-Kameras. Letzte erlauben es zum Beispiel, nachträglich den Fokus im Bild zu verschieben oder je nach Aufnahmesituation mehr oder weniger Weitwinkel zu nutzen. Erstaunlicherweise spiegelt sich das in den Notenschnitten aber nicht wieder: Bei Tageslicht sind die für Huawei-Smartphones ermittelten Testnoten nicht wesentlich besser als im Marktquerschnitt. Eine Ausnahme sind Bilder bei schlechtem Licht, da Huawei eine sehr clevere Rauschunterdrückung einsetzt und damit spürbar bessere Fotos erzeugt.
Bei der Fotoqualität der Selfie-Kamera haben die Chinesen aber durchweg ihre Hausaufgaben gemacht. Hier liegt die mittlere Note deutlich über den Durchschnittsnoten anderer Anbieter. Ein Grund für das gute Abschneiden könnte sein, dass Huawei-Smartphones immer öfter begleitend zur Frontkamera ein LED-Blitzlicht bieten. Aufgrund der Nähe zwischen Gerät und Motiv ist auch ein schwaches Licht hier schon hilfreich, um gute Selfies in dunklen Umgebungen zu erzielen. Bezeichnend für Huawei ist auch der Fokus auf zahlreiche Beauty-Filter, mit denen das Ergebnis im Nachhinein weiter aufgehübscht werden kann.
Huawei-Smartphones mit Frontblitz:
Die Leistung: Mit hauseigener Technik ganz vorne dabei
Huawei gehört zu den wenigen Herstellern, die sich eine hauseigene Prozessortechnik erlauben. Mit den sogenannten Kirin-Prozessoren gelingt es dem Unternehmen, eine sehr gute Abstimmung zwischen Hard- und Software zu erzielen – was bei Fremdchips nicht möglich wäre. Das Ergebnis ist eine meist überraschend flüssige Bedienbarkeit selbst bei einfacheren Modellen trotz nominell leicht geringerer Leistungsdaten. Das heißt: Auch bei der Schnelligkeit bewegen sich Huawei-Modelle im Mittel immerhin einen halben Notenschritt über dem Marktschnitt.Schön auch: Während immer mehr Hersteller auf wasserdichte Metallgehäuse setzen und daher auf eine Speichererweiterung verzichten, verweigern sich die Chinesen diesem Trend. Sie bieten bei ihren Modellen fast immer die Möglichkeit an, den internen Speicherplatz per microSD-Karte aufzuwerten. Leider haben aber viele Einsteigermodelle von Haus aus erstmal recht wenig internen Speicher – und das wird in Testberichten entsprechend kritisiert.
Huawei-Smartphones mit viel Speicher:
Der Huawei-Akku: Üppige Laufzeiten nahezu garantiert
Huawei setzt auf die Super-Charge-Schnellladetechnik. (Quelle: Huawei.de)
Die Akkulaufzeit ist laut Umfragen unter Nutzern immer wieder der zentrale Aspekt bei der Kaufentscheidung für ein Smartphone. Die gute Nachricht: Huawei verbaut durchweg sehr große Akkus, was eine sehr positive Entscheidung ist. Auf der anderen Seite gelten die Chipsätze des Herstellers in Testmagazinen häufig als nicht sonderlich stromsparend. Dennoch überwiegt offenbar die größere Nennladung der Akkus: Denn im Endeffekt schneiden Huawei-Smartphones in Tests leicht besser ab als die Konkurrenz – dies gilt insbesondere für die Modelle der Einsteigerklasse. In der Topklasse verwischt sich diese Tendenz dann etwas - hier sind andere Hersteller besser aufgestellt.