Nokia gehörte zu den aktivsten Herstellern von Dual-SIM-Geräten überhaupt. Nahezu jedes Einsteiger-Handy der Finnen wurde auch in einer Dual-SIM-Variante auf den Markt gebracht. Dabei ging das Unternehmen bewusst einen anderen Weg als der Konkurrent Samsung: Weder gab es spezifische Dual-SIM-Modelle noch wurden Smartphones mit zweitem SIM-Steckplatz hergestellt. Nokia beschränkte sich allein auf Feature Phones. Und mit der Übernahme durch Microsoft ist die Zukunft dieser Sparte ohnehin offen.
Dual-SIM bleibt einfachen Geräten vorbehalten
Wer bei Nokia nach Dual-SIM-Geräten suchte, brauchte also gar nicht erst auf ein
Windows Phone mit entsprechender Fähigkeit hoffen. Im Gegenzug hatte sich Nokia aber als fähigster Hersteller einfacher Dual-SIM-Geräte etabliert. Dabei stand stets vor allem die Integration der Fähigkeit im Vordergrund. Die im Handel noch immer erhältlichen Einsteigermodelle bieten dem Nutzer beispielsweise die Möglichkeit an, bis zu fünf verschiedene Profile vorzuprogrammieren. Je nachdem, ob man sich zu Hause oder auf einer Auslandsreise befindet oder man selbst oder ein anderer das Handy nutzt, können den SIM-Slots verschiedene Aktionen zugewiesen werden.
Verschiedene Profile und Easy Swap
Auf diese Weise erübrigt es sich, vor jedem Anruf erst auszuwählen, mit welcher SIM-Karte die Aktion erfolgen soll. Das Gerät wählt die passende Karte entsprechend den Voreinstellungen. Hinzu kommt natürlich, dass man mit einem Nokia-Handys stets auch parallel auf beiden SIM-Karten erreichbar bleibt. Bei vielen Geräten asiatischer Hersteller ist das nicht der Fall. Darüber hinaus konstruiert Nokia seine Geräte so, dass ein Steckplatz stets von der Geräteseite aus bequem erreichbar ist. Ähnlich einer Speicherkarte in einem Tablet kann zumindest eine SIM-Karte so mühelos getauscht werden. Und das im laufenden Betrieb. Nokia nennt diese Fähigkeit „Easy Swap“. Der Nutzer muss für den Tausch der SIM-Karte also weder einen Reboot vornehmen noch das Handy ganz ausschalten.
Hauptsächlich Asha-Modelle bis 100 Euro
Die Ausstattung der Handys bleibt indes schlicht, da die Asha-Modellreihe nur das Einsteigersegment bedient. Dennoch hat der Nutzer immerhin die Wahl zwischen drei Ausstattungsniveaus, die anhand der Modellnummer festgemacht werden können. Sie beginnt mit einer „1“ für die billigsten Geräte zwischen 20 und 30 Euro und reicht derzeit bis „3“ für die besseren Modelle (die aber freilich immer noch klar als Einsteigermodelle gelten müssen). In der höchsten Baureihe finden sich auch reine Touchscreen-Modelle, während ansonsten eher auf eine Kombination aus Tastatur und Touchscreen gesetzt wird („Touch & Type“). Preislich bewegen sich die höherwertigen Geräte bei 70 bis 100 Euro. Die Frage ist nur, ob zukünftig auch noch weitere Handys unter dem Nokia-Brand erscheinen werden: Microsoft war bei der Übernahme vor allem am Knowhow interessiert und möchte den Markennamen untergehen lassen. Erste Geräte nur mit dem Microsoft-Schriftzug sind bereits aufgetaucht.