Das Wichtigste auf einen Blick:
- federn Bodenunebenheiten in städtischer wie ländlicher Umgebungen weg
- schützen Kinder vor den Erschütterungen von Boden-Ruppigkeiten
- Luftreifen sind komfortabler, aber empfindlicher auf steinigem Untergrund
- Nachteil: Glasscherben, Steine oder Nägel können Pneus beschädigen
- Luftkammerreifen als Kompromiss: höhere Pannensicherheit bei vergleichbarem Fahrkomfort
- meist schwerer als Kunststoff- oder Gummibereifung
Buggy-Räder im Testfokus: Luft, Kunststoff oder Gummi?
Buggys mit Luftreifen? Neu ist die Idee nicht. Für den Sport gedachte Modelle erringen im Test gute Noten vor allem im Prüfpunkt Fahren auf verschiedenen Untergründen, nehmen gefaltetet aber viel Platz ein und sind nichts für enge Supermarktgassen. Doch die meisten Buggys sind perfekt an das Stadtleben angepasst und besitzen robuste, asphalttaugliche Räder aus Kunststoff, Vollgummi oder – beinahe schon Standard – einem elastischen Material, das Ihnen häufig unter dem Namen "EVA" (Ethylen-Vinylacetat) begegnen wird. Seltener sind Buggys mit Luftreifen, wie Sie sie etwa bei den geländetauglichen Sportkinderwagen oder den Alleskönnern unter den Babytransportern finden, den Kombikinderwagen.Eine Art Servolenkung für den Buggy
Klickt man sich durch die Elternforen, lässt sich eine wachsende Nachfrage nach luftbereiften Buggys verzeichnen. Mit Luft-Pneus bedienen die handlichen Shopper einen Trend zu immer höheren Komfort im Stadtleben und einer frühen Verwendbarkeit von der ersten Stunde an. Im Normalfall können Sie Buggys erst ab dem Sitzalter nutzen, auch wenn viele Hersteller etwas anderes behaupten. Doch bei einem Buggy mit Luftreifen ist das Fahrwerk so konzipiert, dass es theoretisch auch Neugeborene vor den Erschütterungen der Straße schützt – fehlte nicht die vollwertige Schlaffunktion, wie sie im Normalfall nur Kombikinderwagen mit flacher Liegewanne besitzen. Doch Luftreifen hätten einen großen Anteil daran, wie leichtfüßig man mit einen Buggy ums Eck kommt, schreiben Eltern in ihren Kaufrezensionen. Eine Art Servolenkung für den Buggy sozusagen.Mehr zum Thema "Buggys schon für Neugeborene?" lesen Sie hier.
Air+ nennt Gesslein die Räder seines S3-Buggys und wirbt mit Luftreifenkomfort ohne Schlauch. (Bildquelle: gesslein.de)
Auf Holperstrecken drehen Buggys mit Luftreifen richtig auf
Wie bei Autos gibt es auch bei Buggys mehrere Reifenarten: Luft-, Kunststoff-, Gummi- oder Luftkammerreifen. Buggys mit Luftreifen sind optimal für Holperstrecken, die durchaus auch im Großstadtleben auftauchen können – etwa in Städten mit viel Kopfsteinpflaster wie Berlin, Köln oder Nürnberg. Mit ihnen können Sie die Ruppigkeiten von Feld- und Waldwegen beinahe restlos filtern, während die mit Luftbläschen versetzten Luftkammerreifen Unebenheiten weniger geschmeidig abdämpfen. Auf einem nicht zu stramm aufgepumpten Luftreifen schiebt es sich außerdem deutlich komfortabler durch den Stadtpark, über Rasenflächen oder abseits von asphaltierten Straßen als mit einem klappernden Hartgummirad. Überhaupt sind Luftpneus auf unbefestigten Wegen ideal. Dass Buggys so selten auf ihnen rollen, lässt sich hauptsächlich mit dem höheren Gewicht dieser Reifenart erklären – für viele Eltern sogar ein K.O.-Kriterium beim Kauf ihres Buggys, der möglichst handlich, unkompliziert und leicht sein sollte. Natürlich können Sie in den Luftreifen meist auch mehr Geld unterbringen als in den weniger aufwendig herzustellenden Plastikrädern herkömmlicher Buggys.Luftreifen-Buggys: die preiswertesten ihrer Klasse
Knorr-Baby Joggy SJoie Litetrax 4 AirJoie Mytrax
Quinny Moodd
TFK X3
Herlag Ferrara
Patron Terix 3
Lufträder vs. Luftkammerräder: Wo sehen Eltern die besseren Kaufargumente?
Ein weiteres Argument gegen die Aero-Pneus dieser City-Smarties: Wer je bei einem Spaziergang auf wurzeligen Waldwegen oder gerölligen Naturpfaden unterwegs war und erfahren musste, wie schnell die Luft mit einem druckvollen Zisch aus dem Reifen entweicht, wird die Vorzüge der robusten Kunststoffreifen eines Buggys zu schätzen wissen. Wenn Sie tatsächlich einen Buggy fürs Gelände suchen – oder zumindest seinen unregelmäßigen Einsatz in der Natur nicht ausschließen möchten -, sollten Sie eine Luftpumpe und Flickzeug oder einen Ersatzschlauch wie bei einem Fahrrad mitnehmen. Alternativ können Sie auch zu einem Buggy mit Schaum- oder Luftkammerreifen greifen, die teils ähnlich komfortabel zu manövrieren und dabei pannensicher sind. Luftkammerräder verbinden die Vorzüge robuster Hartgummi- mit den federnden Eigenschaften von Lufträdern. Hier wird der Kunststoff aufgeschäumt, damit kleine, luftgefüllte Kammern entstehen. Manchen Buggys verpassen die Hersteller auch eine Mischbereifung – vorne mit Gummi ummantelte Räder, hinten luftbereifte. Zwischen Feldweg und Fußgängerzone: Der Knorr-Baby Joggy S mit Luftreifen verbindet beide Welten. (Bildquelle: knorr-baby.de)
Abgrenzung praktisch bedeutungslos: Buggys vs. Sportkinderwagen mit Luftreifen
Soll es dennoch ein reinrassiger Luftreifen-Buggy sein: Hersteller wie Quinny (Moodd, Buzz), Britax Römer (affinity), Crown (ST920), TFK (X4) oder Graco (Symbio) führen komfortable, meist joggerähnliche Dreirad-Buggys im Sortiment, die sich wachsender Beliebtheit auch bei den Stadtbewohnern erfreuen. Wenn Sie das etwas höhere Gewicht nicht stört und bei der Abgrenzung zwischen Buggys und Sportkinderwagen nicht allzu akademisch denken, werden Sie sicherlich mit einer der zahlreichen Mischformen fündig.Sehen Sie einen Schwerpunkt Ihres Nutzungsverhaltens im Offroad-Einsatz, sollten es etwas größere, vorn arretierbare Luftreifen sein, die städtisch und ländlich geprägte Untergründe gleichermaßen beherrschen. Beliebt unter den luftbereiften Buggys sind der Herlag Ferrara, der Knorr Baby Easysport3, der Easy Walker qtro, der Patron Terix 3 oder der TFK Buggster S Air.