Das Wichtigste auf einen Blick:
- Die meisten Hochstühle eigenen sich erst ab dem Sitzalter
- Zwei Arten von mitwachsenden Modellen: Treppenhochstühle und Stuhl-/Tischkombinationen
- Stiftung Warentest prüft u. a. Sitzwinkel, Fußabstützung, Größenanpassung und Altersempfehlung
- Am besten nur Stühle mit Gurtsicherung oder anderen Halteeinrichtungen kaufen
- Auf Stand- und Kippsicherheit achten
- Häufig Schadstoffe im Kontaktbereich des Kindes wie Sitzpolster, Holz- oder Kunststoffteile
Ein Kinderhochstuhl integriert das Kind ein Stück mehr ins Familienleben, so kann der Nachwuchs mit am Tisch sitzen. Ein klassischer Kinderhochstuhl ist geeignet ab dem Zeitpunkt, zu dem das Kind in der Lage ist, aus eigener Kraft selbständig zu sitzen, was eine gewisse Kopfkontrolle voraussetzt und im Durchschnitt frühestens ab dem achten Lebensmonat der Fall ist.
Mitwachsende Hochstühle im Vergleich: Was leisten Treppenhochstühle und Stuhl-/Tischkombinationen?
Soll der Hochstuhl das Kind eine lange Zeit begleiten – bei Preisen bis in den mittleren dreistelligen Bereich wäre das nur konsequent –, können Sie auf einen mitwachsenden Stuhl zurückgreifen, der sich den Bedürfnissen eines Kindes anpassen lässt. Sitzfläche und Fußstütze lassen sich dann so regulieren, dass das Kleine mehrere Jahre ergonomisch richtig auf seinem Stuhl sitzen kann. Der Markt gibt außerdem Kombi-Hochstühle her, die sich später leicht zu einer Stuhl-Tischkombination umbauen lassen. So flexibel verstellbar wie Treppenhochstühle sind sie allerdings nicht, insbesondere schaffen sie es nicht, Kinder bis dreieinhalb Jahren darin unterzubringen. Vorteilhaft ist ferner das Kletterangebot von Treppenhochstühlen für die Kleinen, die ihren Stuhl später voller Stolz selbst erklimmen können.
Die Auswahl brauchbarer Kinderhochstühle ist spärlich. Nur die Treppenhochstühle Stokke Tripp Trapp (350 Euro), Evomove Nomi (350 Euro) und Safety 1st Timba (85 Euro) sind gut. – Stiftung Warentest im Hochstuhltest vom Sommer 2018
Produkt-Tipp: Sicher, haltbar, frei von Schadstoffen
Sitzergonomie: Am besten mit verstellbarer Sitzfläche und Fußplatte
Der Sitzkomfort darf auf keinen Fall zu kurz kommen, da sonst Haltungsschäden drohen. Zudem muss sich das Kind wohlfühlen. Wichtig sind gut verstellbare Fußplatten, die sich einfach an die Größe des Kindes anpassen lassen. Baumeln die Beine des Kindes, ist keine entspannte und gesunde Sitzhaltung möglich. Außerdem muss die Sitztiefe reguliert werden können, damit auch kleine Kinder bis an die Rückenlehne heranreichen. Eines der ersten Modelle am Markt war Opsviks
Tripp Trapp („Stokke“), der vom Interesse des Marktes regelrecht überrollt worden war und viele Nachahmer gefunden hat. Eine etwas jüngere Entwicklung mit einem ordentlichen Schritt in Richtung Multifunktionalität bilden Stühle mit
Wippenfunktion für Säuglinge, die zu Beginn liegend, später halb aufrecht und dann aufrecht sitzend am Familientisch teilnehmen können.
Für alle Hochstühle gilt: Die besten sind sicher, stabil und schadstofffrei
An vorderster Front steht immer die Sicherheit. Ein Kinderhochstuhl muss deshalb stabil sein und darf keine Schadstoffe enthalten. In Hochstuhltests der test-Stiftung konnten die wenigsten Kandidaten einer Prüfung vollständig standhalten. Mängel bestehen beispielsweise bei der Standsicherheit, einer fummeligen Gurtanpassung und bei den Materialien. Bei den Polsterungen trüben Phthalat-Weichmacher die Bilanz oder bei den Holzstühlen aus Klebern oder Lacken ausdünstende Schadstoffe. Der vermeintlich ökologische Holzstuhl entpuppt sich so schnell als Gefahrenquelle. Da Hochstühle schmal und hoch sind, besteht außerdem oft Kippgefahr. Unverzichtbar ist zudem eine Schrittstütze, die verhindert, dass das Kind durch die Beinöffnung hindurchrutscht. Schlussendlich sollten Eltern auf Zertifizierendes wie das TÜV-Siegel oder GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit ihr Augenmerk richten.