Das Wichtigste auf einen Blick:
- Funktion bei vielen Routern inzwischen integriert
- erfordert meist externes Speichermedium
- Zugriff auf gelagerte Dateien von allen Geräten im Netzwerk
- direktes Streaming von Videos und Musik
Mangels eigenem Speicher ist ein externer Speicher für Mediaserverfunktionen notwendig (Bildquelle: avm.de)
Die Mediaserver-Funktion, also die Möglichkeit zum
Abspeichern und Abspielen von Dateien direkt am Router, findet sich bei immer mehr Modellen. Gerade bei Geräten der preislichen Mittel- bis Oberklasse findet man sie immer öfter. So ist sie zum Beispiel ein integraler Bestandteil von AVMs Fritz!OS-Betriebssystem, das auf all deren Routern als Bedienoberfläche und technische Basis dient. Aufgrund der großen Verbreitung des Features erhält es relativ wenig Aufmerksamkeit von den Testredakteuren. Eine besonders gut umgesetzte Medienwiedergabefunktion kann aber durchaus für Bonuspunkte sorgen und zahlt natürlich auch auf die oftmals vergebene
Wertung des Funktionsumfangs ein. Abgesehen davon liegt der Fokus von Testberichten fast immer auf der
Übertragungsrate und der
Signalstärke des WLANs.
Prinzipiell kann eine Mediaserver-Funktion für jede Art von Dateien genutzt werden. Als einfache Dateiablage im Netzwerk wird das Potenzial eines Mediaservers aber bei Weitem nicht ausgeschöpft. Idealerweise nutzt man diese Router-Funktion für
Musik und Videos, wobei größere Videomengen deutlich mehr Speicherplatz benötigen. Für die Netzwerk-Videobibliothek sollte man also eine
kapazitätsstarke externe HDD an den Router anschließen. Für moderate bis große Musikbibliotheken genügt hingegen meist bereits ein
USB-Stick, auch weil hier die benötigten Übertragungsraten für eine flüssige Wiedergabe geringer ausfallen.
NAS-Server sind dedizierte Geräte, die einzig für die Speicherung und Verteilung von Daten im Netzwerk konzipiert sind. Sie haben klare Vorzüge gegenüber den Mediaserver-Routern. Der größte Vorteil liegt in dem
besseren Handling von parallelen Dateizugriffen von unterschiedlichen Clients. Die oftmals
leistungsstarke Hardware der NAS-Systeme hat die Lastverteilung besser im Griff und zeichnet sich durch eine allgemein
höhere Belastbarkeit aus. Viele Router haben zudem noch Probleme beim Streaming von Inhalten mit sehr hoher Bitrate, wie zum Beispiel bei 4K-Videos. An Mediaserver-Routern kann meist ein USB-Stick bereits als Speichermedium dienen, während NAS-Systeme fast ausschließlich SATA-Festplatten zum Betrieb benötigen.
von
Gregor Leichnitz
„Kaum etwas finde ich ärgerlicher als eine lahmende oder instabile Verbindung – deshalb sind Zuverlässigkeit, eine gute WLAN-Reichweite und hohes Tempo für mich essenziell.“