Sony XperiaZ3
Modellpflege auf Sony-Art
Das dritte Sony-Flaggschiff in nur anderthalb Jahren. Das sorgt nicht nur in der Branche für Stirnrunzeln, auch die Käufer zeigen sich irritiert. Kann es wirklich so sein, dass Technik so schnell veraltet, dass die Produktzyklen dermaßen kurz ausfallen müssen? Sony ist indes der einzige Hersteller der diese Philosophie vertritt – und ironischerweise selbst seinem hohen Anspruch nicht gerecht wird. Denn so hervorragend das Xperia Z1 noch war, so brauchbar die Verbesserung beim Nachfolger Z2: Das Z3 ist allenfalls noch um Details erweitert worden.
Display leuchtet heller - bleibt ansonsten aber gleich
Denn wenn man wirklich die beste Hardware zu jedem Zeitpunkt bieten wollte, hätte man hier schon ein Quad-HD-Display und den neuesten Snapdragon 805 verbauen müssen. Das ist aber nicht der Fall. Nicht, dass man solche Hardware wirklich benötigt, doch wenn Sony schon vollmundig behauptet, der Sinn eines Halbjahreszyklus läge in der Bereitstellung der besten Hardware... Tatsächlich hat sich bei den zentralen Merkmalen kaum etwas getan. Das Display ist beispielsweise weiterhin 5,2 Zoll groß und löst 1.920 x 1.080 Pixel auf, wenngleich die Helligkeit mit 600 Candela je Quadratmeter höher als je zuvor ausfallen soll.
Gleicher Chipsatz, gleiche Speicherausstattung
Trotzdem ist das nur eine Detailverbesserung, ebenso wie beim Chipsatz: Hier kommt ebenfalls der gleiche Prozessor Snapdragon 801 zum Einsatz, nur etwas höher auf nunmehr 2,5 GHz getaktet. Das indes könnte sogar problematisch werden, denn schon mit der Originaltaktung wurde das Z2 extrem heiß – unter Volllast maßen einige Testmagazine schonmal 50 Grad Celsius auf der Rückseite. Unverändert zeigt sich auch die Speicherausstattung mit 3 Gigabyte Arbeitsspeicher und 16 Gigabyte Medienspeicher. Zumindest Letzteren hätte man endlich mal vergrößern können, da Sony voraussichtlich wieder mal nicht App2SD unterstützen wird. Also ist der Steckplatz für Speicherkarten nur bedingt nützlich.
Auch die Kamera bietet nur Detailverbesserungen
So könnte man hoffen, dass es eine Verbesserung bei der Kameraausstattung gäbe. Doch nichts da: Auch das Xperia Z3 besitzt wieder die bekannte 20,7-Megapixel-Kamera mit optischem Bildstabilisator. Als Neuerung gibt es nur eine erhöhte Lichtempfindlichkeit von ISO 12.800 und einen erweiterten Weitwinkel von 25 Millimetern. Mit einer Bild-in-Bild-Funktion kann sich der Fotograf mittels Frontkamera zudem mit aufs aufgenommene Foto setzen. Außerdem bietet das mit Android 4.4.4 laufende Smartphone Unterstützung für Kopfhörer mit digitaler Rauschunterdrückung. Zudem gibt es die Playstation-4-Remote-Play-Funktion.
Dünner und besser geschützt
Doch all das sind eben nur Detailverbesserungen. Sie zeigen, dass das Xperia Z2 eigentlich noch völlig ausreicht und auch das restliche halbe Jahr als Topmodell gut dagestanden hätte. Der einzige wirklich nennenswerte Unterschied zum Vorgängermodell ist, dass das Xperia Z3 noch einmal deutlich dünner geworden ist und nun nur noch 7,4 Millimeter in der Tiefe misst – und trotzdem mit IP68 noch besser gegen Staub und Wasser abgedichtet wurde. Doch ob das so viele Käufer lockt? Oder wäre es jetzt nicht erst recht Zeit, auf fallende Preise beim Z2 zu spekulieren und dort zuzugreifen?
Autor:
Janko
Datum:
09.09.2014