Samsung hat das lange erwartete Topmodell Galaxy S5 auf dem Mobile World Congress 2014 in Barcelona endlich der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Und zum Erstaunen der meisten Beobachter haben die Koreaner mit ihrer „höher, weiter, schneller“-Tradition gebrochen. Das Galaxy S5 bringt also keine neuen Spielereien mit 64-Bit-Architektur oder gar 4 Gigabyte Arbeitsspeicher. Im Gegenteil besinnt sich Samsung auf die Stärken der Quad-Core-Chipsätze von Qualcomm und verbaut sogar weniger Arbeitsspeicher als die Konkurrenz.
Ähnliches Vorgehen wie beim Vorgänger - und weiterhin nur 2 Gigabyte RAM
Denn in der Ausstattungsliste des Galaxy S5 finden sich ein Qualcomm Snapdragon 801 (MSM8974AC) mit vier Kernen á 2,5 GHz Taktrate (also nur etwas schneller als das Vorgängermodell) und Adreno-330-GPU sowie überraschenderweise nur 2 Gigabyte Arbeitsspeicher. Alternativ gibt es einen hauseigenen Octa-Core Exynos 5 für die Version ohne LTE - wie schon beim Vorgänger - ebenfalls mit 2 Gigabyte RAM. Das ist deshalb erstaunlich, weil die Konkurrenz zunehmend zu 3 Gigabyte übergeht. Um nicht falsch verstanden zu werden: Das reicht sicherlich immer noch locker für einen völlig flüssigen Betrieb aus. Doch Sony beispielsweise hat mit dem
Xperia Z2 nun einen sogar besser ausgestatteten Konkurrenten ins Feld geführt. Die Technikfreaks, die maßgeblich in diesem Preissegment zuschlagen, werden das durchaus notiert haben.
Wasserdichtes Gehäuse und Fingerabdrucksensor
Das Galaxy S5 legt den Fokus eher auf andere Aspekte. So war das „Nachrüsten“ von Features ein Anliegen der Entwickler. Das Smartphone ist nun beispielsweise wie die Xperia-Modelle wasserdicht (sogar gemäß der besten Schutzart IP67) und kann wie das iPhone über einen Fingerabdrucksensor entsperrt werden. Darüber hinaus wurde ein Herzschlagmonitor integriert und es gibt Sensoren für die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Das Galaxy S soll also mehr mit Zusatzfunktionen punkten können als seine Vorgänger.
Samsung hat bei der Konkurrenz abgeschaut
Kritiker halten dem entgegen, dass das Handy aber im Grunde nur ein S4 mit ein paar Zusatzfunktionen sei, die zudem von der Konkurrenz abgeguckt worden seien. Eine echte Evolution sei ausgeblieben. In der Tat bietet das Galaxy S5 keine wirklichen Software-Neuerungen und beschränkt sich ansonsten auf Highend-Features wie Datentransfers via
LTE, einen integrierten
GPS- und
GLONASS-Empfänger, eine 16-Megapixel-Hauptkamera mit 4K-Videofähigkeit und
WLAN nach 802.11 a/b/g/n/ac. Das ist eine sehr gute Ausstattung, aber auch nichts Besonderes mehr.
Zur großen Speicherversion greifen!
Andererseits: Was ist so falsch daran? Wer ein Galaxy S4 hat, muss für die Handvoll Verbesserungen zwar definitiv nicht wechseln (was auch ganz angenehm sein kann), aber Neukunden erhalten nach wie vor ein sehr gut ausgestattetes Smartphone auf der Höhe der Zeit. Das Samsaung Galaxy S5 hat nur ein Problem: Die preislich natürlich attraktivere Variante mit 16 Gigabyte Speicherplatz sollte man gleich wieder ignorieren. Denn wie schon beim Vorgänger frisst das
Android-Betriebssystem (4.4 KitKat) sage und schreibe 8 Gigabyte des Speicherplatzes auf. Da bleibt wenig für Apps übrig. Sicherer fährt man daher mit der 32-Gigabyte-Variante. Die Mediendateien sollten dabei jeweils auf eine microSD-Karte ausgelagert werden.