Das Wichtigste auf einen Blick:
- langlebig
- große Preis- und Qualitätsunterschiede
- je nach Material unterschiedlich pflegeintensiv
Geräumiger Bräter, der die Tester überzeugt hat. (Bild: amazon.de)
Zugegeben: Häufig kommt es vermutlich nicht vor, dass man sich an einem großen Braten versucht. In den meisten Familien geschieht dies alle halbe Jahr an Festtagen wie Ostern oder Weihnachten. Angesichts dessen wirken die Preiszettel an einigen Brätern, die dreistellige Summen tragen, mehr als überzogen. Andererseits ist ein Bräter nun wirklich eine Anschaffung, die Sie in der Regel nur einmal im Leben machen – und tatsächlich kann man festhalten, dass die Preisunterschiede durchaus ihren Grund haben.
- Die edle Variante: Kupfer
Denn vor allem mit der Wahl des richtigen Materials beeinflussen Sie maßgeblich den Bedienkomfort des Kochgeschirrs sowie das Garergebnis. Hier verstecken sich in der Regel auch die größten Preisunterschiede. Ein Kupferbräter beispielsweise kann schnell drei- bis viermal so teuer sein wie seine Kollegen aus weniger edlen Materialien. Dafür leitet er die Hitze aber eben auch erheblich besser und verteilt diese gleichmäßiger in seinen Wänden. Die Hitze wird weniger stark im Material gespeichert und recht unmittelbar ans Gargut abgegeben.
- Auf die Form des Bräters achten
Daher sollten Kupferbräter auch in der Form an das Gargut angepasst werden, damit dieses gleichmäßig knusprig wird – insbesondere bei Fisch und Geflügel. Umgekehrt reagiert Kupfer aber auch viel schneller auf Temperaturänderungen und ist daher ideal fürs punktgenaue Braten. Zum Schmoren von Fleisch muss es trotzdem kein Edelmetall sein. Denn hier ist der perfekte Garpunkt nicht von solchem Interesse. Aber natürlich können Sie auch mit anderen Materialien den richtigen Garpunkt erwischen, da erfordert es eben nur etwas mehr Können.
- Die beliebte Alternative: Gusseisen
Als ordentliche Alternative zu Kupfer gilt seit vielen Jahren Gusseisen.
Entsprechende Bräter speichern die Wärme lang anhaltend und erlauben somit das Garen auf niedriger Temperatur, was viel Energie spart. Die sogenannten Doufeu-Bräter besitzen zudem eine Vertiefung in der Mitte des Deckels, die mit Eis oder kaltem Wasser gefüllt wird. Im Inneren bildet sich daher schneller Kondenswasser, das wieder zurück aufs Gargut tropft und dieses so schön saftig hält. Die Pflege aller Gusseisenprodukte ist jedoch aufwendig. Sie sollten nur Wasser nutzen, da
Spülmittel die benötigte Fettschicht zerstören. Nach der Reinigung sollten Sie sie wieder einölen. Ausführungen mit Emailleschicht haben den Vorteil, dass sie pflegeleichter sind und teilweise sogar in den
Geschirrspüler dürfen – ansonsten ein großes Tabu.
- Die pflegeleichte Wahl: Edelstahl
Edelstahlbräter wiederum sind umgekehrt besonders pflegeleicht. Sie heizen auch schneller auf, dafür wird die Hitze aber nicht sehr lange gehalten. Während Gusseisenbräter also auch gut auf dem Herd funktionieren, da die Wärme lang gehalten und in die Wände transportiert wird, sollten Sie Eisenbräter wie Kupfermodelle im Backofen nutzen. Bei Eisenbrätern haben sich Modelle mit einem zusätzlichen Boden im Deckel bewährt, so dass man auf diesen in der Endphase noch zusätzlich garen kann, wenn der Deckel nicht mehr benötigt wird. Glasdeckel mögen schön aussehen, sind aber unpraktisch.
- Die exotische Ausführung: Ton und Speckstein
Ferner kommen als entfernte Verwandte der klassischen Bräter sie sogenannten
Römertöpfe oder Specksteintöpfe in Mode. Sie sind ideal für das langsame Schmoren im eigenen Saft: Vor dem Gebrauch tränken Sie das poröse Material mit Wasser, das beim Braten als feuchter Wasserdampf ans Gargut abgegeben wird. Das ergibt einen saftigen Braten und viel Soße – hier ähneln sich Römertöpfe und die Doufeu-Bräter. Römertöpfe und Specksteintöpfe dürfen aber nur im Backofen verwendet werden und sollten nicht so schnellen Temperaturschwankungen ausgesetzt werden, da das Material reißen kann.
von
Janko Weßlowsky
Redaktionsleiter – bei Testberichte.de seit 2007.