Römertöpfe waren in den 1970er bis 1980er- Jahren aus vielen Küchen nicht wegzudenken, erleben aber heute langsam eine Renaissance – und zwar zurecht. Denn die aus Ton gefertigten Töpfe passen sehr gut in die moderne gesunde, betont fettarme sowie aroma- und vitaminschonende Küche. Die Zutaten werden im Dunstgarverfahren langsam geschmort, außerdem spart diese Zubereitungsform Arbeit und Zeit.
Kinderleichte Handhabung
Ein Römertopf muss lediglich kurz in Wasser eingelegt werden, damit sich seine Poren mit Wasser vollsaugen können, das in Form von Dampf während des Garprozesses langsam abgegeben wird und Grundlage der schonenden Zubereitung ist. Alle Zutaten können auf einmal in den Topf gegeben und gekocht werden. Mit einem Römertopf lassen sich daher ganze Menüs, also etwa Fleisch, Gemüse und Kartoffeln, zusammen zubereiten. Er eignet sich aber auch bestens für Suppen, Eintopf oder Gemüsebeilagen sowie sogar Süßspeisen und zum Backen von Brot. Für Fisch wiederum wird häufig die Verwendung eines eigenen Römertopfs empfohlen, damit keine Geruchsübertragung stattfindet. Für alle anderen Gerichte jedoch reicht in der Regel die Anschaffung eines einzigen Modells pro Haushalt vollkommen aus. Im Angebot finden sich trotzdem Spezialformen, etwa besonders flache für Süßspeisen wie zum Beispiel Bratäpfel. Die Reinigung sollte bei einem klassischen, also älteren Römertopf, ausschließlich mit Wasser erfolgen, da sonst die Poren verstopfen können. Einige neuere Modelle lassen sich aber sogar in der Spülmaschine reinigen. In einen Römertopf kann das Gericht zudem über einen längerem Zeitraum problemlos warmgehalten werden, ohne dass etwa das Fleisch austrocknet – auch dies ein Vorzug des Dampf-/Dunstgarverfahrens. Da der Topf während der Schmorens mit einem Deckel verschlossen ist, erspart man sich ferner die Reinigung der
Backröhre.
Vor- und Nachteile
In einem Römertopf kann in der Regel ohne die zusätzliche Zugabe von Fett gekocht werden. Aber auch Vitamine und Mineralien bleiben größtenteils erhalten, da nur sehr wenig Flüssigkeit – wenn überhaupt – zugegeben werden muss, denn der Topf gibt selbst Wasser ab. Die Zutaten garen im eigenen Saft, der Eigengeschmack von Fleisch und Gemüse bleibt also erhalten, außerdem wird speziell Fleisch sehr zart und trocknet nicht aus, selbst wenn es sich um zähere Fleischstücke handelt – die langsame Zubereitung zahlt sich in diesem Fall besonders aus. Gemüse wiederum behält seine Form und wird nicht zerkocht, außerdem können die Zutaten nicht anbrennen. In einem Römertopf darf allerdings nichts angebraten werden, er eignet sich ausschließlich für den Backofen. Wer seinen Braten gern mit Krusten hätte, muss ihn entweder vorher kurz
in einer Pfanne anbraten oder entfernt gegen Ende der Schmorzeit den Deckel. Das Material reagiert außerdem empfindlich auf starke Temperaturschwankungen. Ein Römertopf sollte nie in den heißen Backofen geschoben werden oder im heißen Zustand mit kaltem Wasser oder einer kalten (Tisch-) Platte in Kontakt kommen. Die Gefahr, dass der Ton springt, ist zu groß.
Zeitgemäße neue Generation
Wie oben schon erwähnt, lassen sich einige Modelle der neueren Generation sogar
in die Spülmaschine packen. Außerdem gibt es mittlerweile Modelle, die innen mit einer Glasur versehen sind und sich daher generell einfacher reinigen lassen. Bei unglasierten Modelle dagegen entsteht mit der Zeit eine Patina aus dunklen Flecken, die jedoch keinerlei Auswirkungen auf die Funktionstüchtigkeit besitzt. Ältere Modelle mit einer starken Patina müssen dafür nur noch wenig oder überhaupt nicht mehr gewässert werden. Neuerdings sind einige Römertöpfe sogar für die
Mikrowelle geeignet. Vorteil: Die Garzeiten reduzieren sich deutlich, die Rede ist von 40 bis 60 Prozent. Außerdem lassen sich in ihnen Speisen schnell in der Mikrowelle erhitzen.
„Römertopf“ – ein Hersteller- und Markenname
Bei der Bezeichung „Römertopf“ handelt es sich genau genommen nicht um eine Produktbezeichnung, sondern um einen Herstellernamen, nämlich die Römertopf Keramik GmbH aus Ransbach-Baumbach, die seit 1997 die Markenrechte besitzt. Nicht alle Ton-Töpfe zum Dunstgaren führen daher die Produktbezeichnung Römertopf.