Mit der Coolpix P950 bringt Nikon eine überarbeitete Version der P900, die bereits seit fast fünf Jahren auf dem Markt erhältlich ist. Da hat sich selbstverständlich einiges getan. Lohnt sich der Umstieg auf das neuere Modell? Lohnt sich der Kauf allgemein oder gibt es am Markt günstigere Alternativen?
Welche neuen Möglichkeiten für Fotos und Videos bieten sich?
Verglichen mit dem Vorgängermodell können Sie mit der P950 nun auch im RAW-Format fotografieren. Das ermöglicht Ihnen mehr Spielraum bei der Bearbeitung der Fotos, zum Beispiel in Lightroom oder Photoshop. Die Fotos lösen mit 15,9 Megapixeln auf. Aber auch Videofilmer können sich freuen: Die Bridgekamera nimmt nun nicht mehr nur in Full HD, sondern auch in 4K mit 30p auf. Für Full HD-Videos stehen 60p zur Verfügung. Sollten Sie auf Zeitlupeneffekte wert legen, können Sie allerdings nur in HD mit einer 2-fachen Zeitlupe oder in SD mit 4-facher Zeitlupe aufnehmen. Auch eine Zeitraffer-Funktion können Sie nutzen.
Das Display der P950 lässt sich komplett variabel klappen und schwenken. Das ermöglicht Ihnen Aufnahmen aus jeder beliebigen Perspektive und sorgt für extreme Flexbilität. (Bildquelle: nikon.de)
Viel Leistung im kleinen Gehäuse?
Wie auch beim Vorgängermodell decken Sie mit dem 83-fachen Zoom-Objektiv einen Brennweitenbereich von 24 bis 2.000 Millimetern (Kleinbild-Äquivalent) ab. Bei so viel Brennweite bleibt die Lichtstärke natürlicherweise etwas auf der Strecke. Auch der Bildsensor ist mit 1/2,3 Zoll recht klein und löst wie auch der Vorgänger nur mit 16 Megapixeln auf. Möchten Sie aber viel Brennweite in einem möglichst kompakten Gehäuse, dann lässt sich das eben nur auf diese Art realisieren. So manche Fotografen haben bereits die P900 gerne als schlanke Zweitkamera für extreme Tele-Aufnahmen dabei, denn auf ihrem Gebiet liefert sie nichtsdestotrotz eine tolle Leistung ab. Ein großes Plus ist auch der eingebaute optische Bildstabilisator. Bei Videoaufnahmen können Sie diesen sogar noch um eine elektronische Bildstabilisierung erweitern.
Wovon kann ich sonst noch profitieren?
Neben einem dreh- und schwenkbaren Display, das mit 921.000 Pixeln auflöst, steht Ihnen auch bei der P950 wieder ein elektronischer Sucher zur Verfügung. Diesmal handelt es sich um eine OLED-Version, die mit 2,36 Millionen Pixeln viel höher auflöst, als der Sucher des Vorgängers. Um bei Videoaufnahmen Ihre Tonqualität zu verbessern, stellt Nikon einen Mikrofonanschluss zur Verfügung. Und auch bei der Datenübertragung hat sich etwas getan: Kamen beim Vorgänger noch WLAN und NFC zum Einsatz, setzt Nikon hier nun auf die Snapbridge-App mit Bluetooth und WLAN. Für kleine Vorschaubilder, die 2 Megapixel nicht überschreiten genügt die Übertragung per Bluetooth. Größere, hochauflösende Fotos übertragen Sie per WLAN. Außerdem können Sie die Kamera damit auch fernsteuern und die Livebilder übertragen.
Sollte ich mir die P950 zulegen?
Es gibt schon wirklich eine ganze Menge Vorteile, die für das neue Modell sprechen. Zwar kostet der Vorgänger nur noch rund 475,- Euro, dafür erhalten Sie aber mittlerweile auch ein Modell, das kaum noch auf der Höhe der Zeit ist. Möchten Sie im Urlaub einfach nur ein paar tolle Schnappschüsse mit einer extremen Brennweite machen, dann tut es sicher auch die P900. Haben Sie aber einen etwas höheren Anspruch, möchten Ihre Bilder gerne im RAW-Format besser bearbeiten können, 4K-Videos aufnehmen oder von verbesserten Übertragungsmöglichkeiten profitieren, dann ist die P950 definitiv die richtige Wahl. Ab Anfang Februar 2020 wird sie zu einem Preis von 899,00 Euro erhältlich sein.