Härtegrade, Haltbarkeit, Schlafkomfort: Was verraten aktuelle Tests zu Boxspringbetten?
Die Versprechen sind groß: Die Hersteller sprechen von Boxspringbetten als exklusiven Betten mit höchstem Liegefühl für Schlafkomfort. Doch wie Tests ergeben, steigern selbst die besten Boxspringbetten das Schlaferlebnis nicht wie versprochen. Die Mängellisten der Warentest-Tester sind lang. Vor allem mit Blick auf die gehobenen Preise im Vergleich zu klassischen Betten mit Lattenrost und Matratze zeigen Boxspringbetten-Tests folgendes Bild:- Nur selten stimmen die Härtegrade mit den Hersteller-Angaben überein.
- Infolge schlechterer Belüftung vermuffen die Matratzen mit den Jahren.
- In der Fachpresse ist oft von schnellerem Schwitzen die Rede.
- Die Qualität von Boxspringbetten verschlechtert sich im Gebrauch.
- Bei Modellen der unteren Preisklassen fehlt oft die untere Springbox: die charakteristische, mit Bonell- oder Taschenfedern gefüllte Box aus Holz oder Spanplatten, auf der die Haupt-Matratze aufliegt
- Oft fehlt es den Test-Betten an Qualitätskriterien für die Praxisprüfung. Dann ist der Bezug nicht waschbar, fehlen Tragegriffe oder sind Lösemittel ein Schwachpunkt – das neue Bett verströmt dann störende Gerüche und muss über längere Zeit auslüften.
Guter Schlafkomfort, aber völlig falsche Härteangabe: Das Boxspringbett Auping Criade bekommt bei Stiftung Warentest nur das Urteil „befriedigend“. (Bildquelle: Testberichte.de)
Tests zeigen vor allem: Die Qualität eines Boxspringbetts verschlechtert sich im Gebrauch
Wenn Sie also dringend eine Möglichkeit suchen, Ihren Schlafkomfort durch ein beliebiges Boxspringbett zu steigern, haben Sie kaum Glück. Denn was Hersteller als Inbegriff der amerikanischen Schlafkultur bewerben, kommt bei Stiftung Warentest meist nicht über ein Befriedigend oder gar Ausreichend hinaus. Statt höchster Qualität, wie sie beispielsweise Hersteller Breckle (Box Hyatt), Matratzen Concord (Select Edition Gold), Höffner (smart Luxus), Badenia (Irisette Sao Carlos) oder Schlaraffia (Saga) an den Kunden bringen wollen, erhält der „anspruchsvolle Tief-Schläfer“ (Auping) oft Betten mit völlig falschen Härteangaben (test 9/2016 zum Auping Criade). Das Testmittelfeld der Warentest-Prüfer besteht nur aus Betten von durchschnittlicher Qualität, und es geht noch deutlich schlechter: Zwar sind es meist vollwertige Boxspringbetten mit Federbox, Federkern, Matratze, Topper und Kopfteil; doch fast alle Testmuster scheitern am Prüfpunkt Haltbarkeit. Unter dem Einfluss von Schweiß und Wärme werden die meisten mit der Zeit weicher – dann bilden sich mehr oder weniger ausgeprägte Liegekuhlen. Nur sehr wenigen der getesteten Boxspringbetten attestierten die Tester gute Liegeeigenschaften für alle Figur- und Schlaftypen. Nur Testsieger Musterring Evolution kann höhere Ambitionen für Rücken- und Seitenschläfer aller Figurtypen entwickeln. Auf dem Boxspringbett liegen Kleine und Leichte wie auch Schwergewichte gleichermaßen bequem. Besser, am besten: Die Bodyguardmatratze von Bett1.de dient im Warentest-Test immer wieder als Referenzmodell für guten Schlafkomfort - und ist sogar besser als jedes Boxspringbett. (Bildquelle: amazon.de)
Auf drei Lagen schlafen: Welche Vorteile bietet ein Boxspringbett im Vergleich zum normalen Bett?
Im Vergleich zum klassischen Bett ist es vor allem die aufragende Höhe, verstanden als bequeme Einstiegs- wie Aufstehhöhe. Das gefällt Rückengeplagten und älteren Menschen. Bei Boxspringbetten mit Bettkasten erweist sich der zusätzliche Stauraum als Trumpf gegenüber normalen Betten mit flacher Einlegetiefe für den Lattenrost. Ein häufiges Kaufargument ist der aufwendige Aufbau der Boxspringbetten im Vergleich zur relativ anspruchslosen Investition. Denn selbst schlichtere Modelle tauschten das herkömmliche Bettgestell nebst Lattenrost und Matratze gegen eine boxähnliche Unterfederung – einen stoffbespannten Rahmen, dem Federn dämpfende Eigenschaften verleihen. Darin liegt die erste Matratze mit Federkern – oft gefolgt von einer weiteren Matratze aus Tonnentaschen- oder Taschenfederkern mit sogenannten Liege-Zonen. Den Abschluss bildet eine mehr oder weniger dünne Auflage aus Kaltschaum, der Topper. Daraus ergeben sich großzügig wirkende Luxus-Betten von 60 bis über 70 cm Höhe, die zunehmend auch jüngere Leute schätzen. Nicht zuletzt unterstützt ein Boxspringbett den Körper über die gesamte Liegefläche und nicht nur punktuell in den Bereichen Schultern und Becken.Welches sind die wichtigsten Vor- und Nachteile eines Boxspringbetts?
Vorteile | Nachteile |
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Dreilagen-Aufbau, Topper, Kopfteil-Polster: Sind Boxspringbetten etwas für Schwitzer?
Tests zeigen: Boxspring-Schläfer neigen in der Tat etwas schneller zum Schwitzen als Menschen, die ein klassisches Bett mit Lattenrost und Federkernmatratze nutzen. So richtig schweißtreibend sind laut Testergebnissen vor allem Boxspringbetten mit einer schlechten Bewertung im Prüfpunkt „Kontaktfläche“: Wenn Sie tief in einen dicken Viskoschaum-Topper einsinken, stehen Ihnen schneller die Schweißperlen auf der Stirn als auf einer klassischen Matratze ohne Matratzenauflage. Dann verwandelt sich das federnde Boxspring-Liegegefühl schnell in einen zähen Schwitzkasten, aus dem Sie sich für jede Drehung mühsam herauskämpfen müssen.Aber können Menschen, die schnell schwitzen, dann überhaupt ein Boxspringbett nutzen? Ja, so der Tenor in der Fachpresse. Denn ein gutes Boxspringbett ist nicht grundlegend wärmer als andere Bett-Systeme. Ein Boxspringbett stützt den Schlafenden in allen Liegepositionen so gut ab, dass der direkte Kontakt zwischen Mensch und Matratze gering bleibt. Die Liegezonen – meist sieben – sind genau im engeren Bereich der Druckeinwirkung von Schulter, Becken und Hüfe – und ermöglichen so Druck und Gegendruck. Auch kräftigere Menschen neigen oft schneller zur Transpiration. In einem Boxspringbett von geringerer bis mittlerer Härte (H2 oder H3) und dickem Topper aus viskoelastischem Kaltschaum – einem Schaum, der seine Elastizität durch Körperwärme steigert –, gerät freilich jeder ins Schwitzen. Alternativ sind Mesh- oder Kaltschaum-Topper mit offenporiger Struktur eine gute Idee.
Uner Tipp: Fragen Sie beim Hersteller explizit nach, welcher Härtegrad Ihr Wunsch-Bett hat – auch, wenn die „H-Zahl“ vermerkt ist. Denn Tests ergeben in schöner Regelmäßigkeit, dass die Hersteller-Angaben meist stark von der gemessenen Härte abweichen. Allgemeingültige Härteempfehlungen gibt es leider nicht, Probeliegen ist daher obligatorisch.
Um eines der besten Boxspringbetten im Netz zu erwischen, sollten Sie auch Kundenerfahrungen mitberücksichtigen. Beim Boxspringbett King von Betten Jumbo hinterlegen die Käufer überwiegend positive Resonanzen. (Bildquelle: amazon.de)