Mikro­welle Test: ein­fa­che Bedie­nung & gerin­ger Strom­ver­brauch

Im Test schneiden die Mikrowellen am besten ab, die mit gleichmäßig gegarten Speisen in kürzester Zeit punkten. Verfügen sie über eine Grillfunktion, glänzen sie mit knuspriger Kruste und saftigem Innenleben. Die Geräte sind zudem im täglichen Gebrauch einfach zu bedienen, verbrauchen wenig Strom und sind leise.
Mikrowellen mit Grillfunktion sind ideal, wenn regelmäßig überbackene Speisen wie Aufläufe oder knusprige Hähnchen zubereitet werden. Wichtig ist, dass der Grill nicht nur an der Decke, sondern auch an den Seitenwänden angebracht ist. Die Hersteller verwenden in diesem Zusammenhang häufig den Begriff „3D-Grill“. Die besten Ergebnisse erzielen Modelle, die sowohl über einen Quarzgrill als auch über einen Infrarotgrill verfügen, da diese eine gleichmäßige Bräunung von allen Seiten in kurzer Zeit ermöglichen.
Möchten Sie Ihre Mikrowelle lediglich zum Auftauen und Erhitzen von Speisen nutzen, müssen Sie für ein gutes Gerät mit 100 bis 150 Euro rechnen. Für ein Kombigerät, das zusätzlich grillen, mit Heißluft heizen oder dampfgaren kann, müssen Sie tiefer in die Tasche greifen. Generell gilt: je mehr Funktionen und Ausstattung, desto teurer das Gerät. Dabei sollten Sie bedenken, dass laut dem aktuellen Mikrowellenvergleich der Stiftung Warentest keine Kombimikrowelle alle Disziplinen gleich gut beherrscht.
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Ratgeber: Mikrowellen

Wel­ches Gerät ist das rich­tige?

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • bieten oft viele Zusatzfunktionen (Dampfgaren, Grillen, Umluftbacken)
  • Leistung sollte zwischen 800 und 1.000 Watt betragen
  • Innenraumvolumen meist 15 bis 30 Liter
  • Grillfunktion: Infrarotgrills besser als Quarz
  • verdeckte Heizröhren erleichtern Reinigung

Wer seine Speisen schnell und unkompliziert zubereiten möchte, greift mittlerweile nicht selten zur Mikrowelle. Sie nimmt zudem wenig Platz weg und arbeitet im Vergleich zum Backofen ohne jegliche Vorwärmphase. Aktuelle Modelle können sogar die Funktion eines Dampfgarers übernehmen und erweisen sich damit als echte Multifunktionstalente, die immer öfter den Herd komplett ersetzen. Doch auf welche Punkte sollte beim Kauf im Einzelnen geachtet werden? Denn die Hersteller haben zahllose Modelle im Angebot, die sich sehr zu ähneln scheinen. Und welche Leistung ergibt überhaupt Sinn?

Mikrowellen gehören in jede Küche Gehört zur Standardausstattung einer jeden Küche dazu: die Mikrowelle. Mit ihr lassen sich Speisen schnell und unkompliziert zubereiten. (Bildquelle: amazon.de)

Wie viel Watt sollte eine Mikrowelle haben?

Fakt ist, dass Sie als Nutzer von der gewaltigen Masse an Geräten auf dem Markt schier überwältigt werden. Und tatsächlich sind sich zumindest die einfacheren Ausführungen allesamt sehr ähnlich, sowohl von der Ausstattung her als auch technisch. Gibt es hingegen große Ausreißer auf dem Datenblatt zu bewundern, ist dies nicht selten vielmehr ein Argument gegen den Kauf – so zum Beispiel bei der Leistungsaufnahme. Denn die Annahme „viel hilft viel“ ist hier – wie so oft – leider falsch.
Tatsächlich sollte eine Mikrowelle zwischen 800 und 1.000 Watt Leistung besitzen, wie es die Masse auch tut. Weil Solo-Geräte keine Höchstleistungen vollbringen, sondern Speisen lediglich erwärmen müssen, reichen hier Leistungsaufnahmen rund um 800 Watt aus. Bei Kombi-Mikrowellen sollten es schon um die 1.000 Watt sein, denn die Zusatzfunktionen verbrauchen parallel nicht selten Leistung.

Jeder Ausreißer nach oben führt nur zu einem erhöhten Stromverbrauch, nicht aber zu einer erheblich schnelleren Zubereitung. Viel weniger Leistung sollte das Gerät aber auch nicht besitzen, denn im angegebenen Leistungsbereich werden die Speisen besonders zügig und damit schonend erhitzt. Das bedeutet: Es bleiben mehr Inhaltsstoffe erhalten, da in den Speisen schlagartig der Wasseranteil erhitzt und beispielsweise empfindliche Vitamine nur geringfügig zersetzt werden.

Worin unterscheiden sich Mikrowellen? Die Ausstattung macht's

Gängige Mikrowellen sollten zwischen 15 und 30 Litern Volumen im Innenraum besitzen, wobei die Modelle ab 20 Litern auch für die Zubereitung handelsüblicher Pizzen geeignet sind – sofern eine Grillfunktion vorhanden ist. Und hier zeigen sich die wahren Unterschiede: in der Zusatzausstattung.

Für eine Mikrowelle zum Auftauen und Erhitzen kann ein kleines Fassungsvermögen von etwa 15 bis 20 Litern ausreichen. Die meisten Modelle verfügen über Garraumvolumina in Größenordnungen von 20 bis 25 Liter. Dabei sollte bedacht werden, dass mit größeren Garräumen auch mehr Zeit benötigt wird, um die Speisen zu erwärmen. Ein großes Fassungsvermögen bietet sich immer dann an, wenn die Mikrowelle als Backofen-Ersatz dienen soll und auch große Speisen wie etwa herkömmliche Fertig-Pizzen, Napfkuchen oder ganze Grillhähnchen darin zubereitet werden sollen.

Kombi-Mikrowellen können nicht nur Speisen auftauen, erhitzen und garen, sondern bieten auch eine Grillfunktion, Heißluft oder sogar die Möglichkeit, mit Dampf zu garen. Eine Mikrowelle mit integriertem Grill hilft, den Ofen auszulassen und sogar Strom zu sparen, da ein viel kleinerer Backraum aufgeheizt werden muss. Hierbei gelten Infrarotgrills als schneller und homogener aufheizend als billige Quarzgrills, die primär als Einfachmodelle von oben wirken. Wie gut die Geräte ihr Potenzial nutzen und die automatischen Funktionen zusammenarbeiten, zeigt sich in den Tests der Fachmagazine. Nicht selten müssen die Prüfer feststellen, dass die Automatikprogramme der Geräte unzuverlässig arbeiten. Der richtige Garpunkt wird nicht gefunden und Speisen wie beispielsweise Hähnchen sind zwar durch den Grill schön knusprig, aber innen noch roh.

Sehr praktisch sind auch Geräte, bei denen die entsprechenden Röhren nicht frei liegen, sondern verkleidet sind. Das erleichtert maßgeblich die Reinigung. Einige Mikrowellen kombinieren den Grill zusätzlich mit einer Heißluftfunktion, welche die Umluft eines Backofens simulieren soll und die warme Raumluft besser verteilt. Darüber hinaus gibt es Modelle mit einem integrierten Dampfgarer für die besonders schonende Speisenzubereitung. Die sind zwar noch selten und kosten viel Geld, vereinen dann aber gleich drei Geräte in einem – was auf Dauer viel Platz in der Küche und wertvolles Geld spart.

Achtung vor Mogelpackungen! Manch billige Mikrowelle wirbt zwar mit dem Dampfgaren, meint dann aber nur eine indirekte Methode, bei dem Wasser in einem Spezialgefäß durch Mikrowellen erhitzt wird.


Warum Sie beim Kauf besonders auf die Bedienung achten sollten

Die größten Unterschiede lassen sich bei der Bedienung ausmachen. Die variiert von einfachen Drehknöpfen und winzigen Digitalanzeigen für die Zeitanzeige bis hin zu komplexen Touch-Sensor-Eingabefeldern und großen Displays. Während erstere besonders einfach und eben auch schnell bedienbar sind, erlauben letztere eine sehr genaue Einstellung des Wunschprogramms und bieten nicht selten sogar Spezialprogramme für die Autopilot-Zubereitung. Garempfehlungen und Rezepte bieten Ihnen als Nutzer einen besonders hohen Mehrwert. Sind die Tasten jedoch zu klein und die Beschriftung nicht intuitiv, vergeht einem schnell die Lust darauf, das Gerät zu benutzen.

von Janko Weßlowsky

Redaktionsleiter – bei Testberichte.de seit 2007.

Der Kom­fort

Bei Mikrowellen, die sehr häufig in Gebrauch sind, ist der Komfort ein wichtiges Kriterium. Bei Mikrowellen variiert er recht stark und definiert natürlich den Preis. Bei einfachen Geräten, die nur hin und wieder benutzt werden oder lediglich auftauen und erwärmen, sind Komfortfeatures von untergeordneter Bedeutung. Bei Kombigeräten, die auch beim Grillen und Zubereiten ganzer Mahlzeiten zum Einsatz kommen, sollte aber auf einige Merkmale geachtet werden, die die Nutzung des Gerätes deutlich erleichtern können.

Behalten Sie die Übersicht: Türmechanik und Sichtkontrolle

Der Komfort beginnt beim Öffnen. Früher benötigte man zum Öffnen der Tür Muskelkraft. Solche Modelle sind heute zwar selten, aber es gibt sie noch immer. Sie sollten also darauf achten, dass die Mikrowelle eine Tastenmechanik zum Öffnen der Türe besitzt. Einige Kombigeräte verfügen über eine Klapptür, die wie bei einem Backofen von oben nach unten geöffnet wird – praktische insbesondere bei größeren Garräumen. Besonders wichtig bei Kombimikrowellen ist ein Sichtfenster. Verspiegelte Türen lassen nur einen unzureichenden Durchblick, manche Geräte haben sogar blickdichte Türen, die eine Sichtkontrolle des Garzustands verwehren. Trocken Übergartes oder Verbranntes lässt sich aber nur verhindern, wenn der Hobbykoch den Innenraum permanent beobachten und nach Bedarf eingreifen kann.

Welche Programme und Funktionen sollte Ihre Mikrowelle haben?

Auch für die eigentliche Zubereitung gibt es einige hilfreiche Ausstattungsmerkmale. Zum Beispiel verfügen sehr viele Geräte über eine Auftauautomatik, bei der das Gefriergut mit wenig Leistung aufgetaut wird, ohne es zu garen. Bei Automatikprogrammen sind Leistung und Garzeit für bestimmte Speisen bereits voreingestellt. Ob Pizza, Suppe, Kuchen oder Grillhähnchen – die Mikrowelle hat die Einstellungen bereits parat. Lediglich das Gewicht muss gewählt werden. Die Anzahl der Automatikprogramme ist unterschiedlich. Die meisten Modelle bieten eine Auswahl von acht bis zehn Programmen, einige trumpfen mit bis zu 35 auf. Geräte, die aktuelle Prüfverfahren absolvierten, waren in dieser Hinsicht jedoch enttäuschend: Viele scheiterten an ihrem Versprechen vom außen krossen, innen saftigen Hähnchen oder perfekt knusprigen Kartoffelgratin.

Noch mehr Zubereitungskomfort

Modelle mit Gewichtsautomatik wiederum wiegen selbstständig die Lebensmittel. Der Hobbykoch wählt lediglich das Programm aus und schon wird die benötigte Laufzeit, Leistung und Funktion automatisch berechnet. Favoriteneinstellungen wiederum sind sinnvoll, wenn es für die Lieblingsspeise kein Automatikprogramm gibt. So müssen nicht bei jedem Mal von neuem Leistung und Zeit eingestellt werden. Hat die Mikrowelle einen Drehteller, sollte dieser abschaltbar sein, sonst können große oder eckige Formen nicht in den Garraum gestellt werden. In diesem Fall sollte aber sichergestellt werden, dass die Mikrowellen durch ein anderes System, also durch Reflektorflügel oder Drehantenne, verteilt werden – sonst besteht die Gefahr, dass sich die Hitze an einigen Stellen der Speise konzentriert, während diese in anderen Bereichen kühl bleibt.

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