Das Wichtigste auf einen Blick:
- leicht dank dünnerem Boden
- flacherer Rand für einfacheres Wenden
- oft Schwächen bei der gleichmäßigen Wärmeverteilung
Crêpes werden im Original eigentlich auf einer heißen Platte hergestellt. Doch das ist sicherlich in kaum einem deutschen Haushalt möglich. Und so greifen die meisten Liebhaber der hauchdünnen „bretonischen Eierkuchen“ auf eine herkömmliche Bratpfanne mit Antihaftbeschichtung zurück. Anders als in Edelstahl- oder Gusseisenpfannen haften die Crêpes hier nicht mehr an und können daher von wirklich jedermann gebacken werden. Dennoch vermarkten die Pfannenhersteller zunehmend spezielle Crêpes-Pfannen.
Das Handling ist das Geheimnis
Wozu das Ganze? Wo liegt der Unterschied? De facto ist das Grundprinzip identisch: Auch hierbei handelt es sich um eine Bratpfanne mit Antihaftbeschichtung, wobei sich Letztere in nichts von den Beschichtungen anderer Bratpfannen des jeweiligen Herstellers unterscheidet. Das Geheimnis liegt eher im Handling: Die besagten Crêpes-Pfannen besitzen in der Regel einen dünneren Boden, insgesamt damit weniger Masse und lassen sich leichter halten. Das erleichtert wiederum das Wenden des Crêpes, weshalb diese Pfannen auch nur einen sehr kleinen Rand besitzen.
Der Rand erleichtert das Wenden
Denn das größte Hindernis bei einer herkömmlichen Bratpfanne ist der hochgezogene Rand. Das ist zwar ideal für Soßen, aber sehr hinderlich beim Wenden eines Inhaltes. Die dünnen Crêpes neigen leider dann dazu, schlicht zu reißen. Wer das verhindern möchte und ohnehin nicht sonderlich geschickt beim Wenden der Eierkuchen ist, kann daher versucht sein, zu speziellen Crêpes-Pfannen zu greifen. Das sollte man sich aber genau überlegen, denn der große Vorteil dieses Pfannentyp ist zugleich sein größter Nachteil.
Manchmal ist mehr eben doch ... mehr
Die fehlende Masse und der dünne Pfannenboden mögen zwar das Handling verbessern, zugleich neigen diese Pfannen leider zu einer sehr ungleichmäßigen Hitzeabgabe. Es ist eine Grundregel bei
Bratpfannen jedweder Art, dass ein dicker Pfannenboden tendenziell eine gleichmäßigere Wärmeverteilung bedeutet. Denn bis die Hitze an das Gargut abgegeben wird, muss sie sich erst durch einen dickeren Boden „arbeiten“ und verteilt sich daher erst im Material. Crêpes gelingen dann gleichmäßig gebräunt. Wer zu einer Spezialpfanne greift, sollte also eher zu einer massiveren Ausführung greifen, auch wenn das zunächst kontraproduktiv wirken mag.
Tipp: Rand nicht zu niedrig wählen
Darüber hinaus sollte der Rand nicht ganz so dramatisch niedrig ausfallen wie bei einigen der verkauften Gerätschaften. Denn gerade ungeübte Crêpes-Bäcker stellen dann immer fest, dass sie eine schöne Schweinerei in der Küche anrichten: Etwas zu viel Teig und schon quillt es an allen Ecken über den Rand. Übrigens schwören einige Profiköche auf gusseiserne Crêpes-Pfannen, die sich auch besonders gleichmäßig erwärmen – hier backen die zarten Eierkuchen aber besonders schnell an, wenn man die Temperatur nicht wirklich perfekt im Gefühl hat ...
von
Janko Weßlowsky
Redaktionsleiter – bei Testberichte.de seit 2007.