Unter dem Begriff der Schizophrenie verstand man über lange Zeit eine „gespaltene Persönlichkeit“, was eigentlich mit dem Namen „dissoziative Identitätsstörung“ wesentlich besser beschrieben wird. Auch wenn umgangssprachlich „schizophren“ als Synonym für Widersprüchliches und Absurdes eingesetzt wird, hat das Krankheitsbild eine ganz andere Definition bekommen. Eigentlich handelt es sich bei der Schizophrenie um eine Störung des Denkens, der Wahrnehmung und der Affektivität. Eine restlose Heilung ist noch nicht erreichbar, jedoch kann der erkrankte mit entsprechender Behandlung ein relativ beschwerdefreies Leben führen.
Symptomatik
Man spricht von Positivsymptomen und Negativsymptomen, wobei bei den Ersteren der Krankheitsverlauf günstiger sein kann. Als Positivsymptom werden inhaltliche Denkstörungen bezeichnet, die gleichzeitig zu Sinnestäuschungen in unterschiedlich halluzinierender Form und motorischer Unruhe führen können. Dazu gehören auch die Ich-Störungen, wobei Gedanken eingegeben werden und nicht selbst gedacht werden, alle Gefühle und Handlungen sind „fremdgemacht“. Als Negativsymptome bezeichnet man das Wegfallen von vorher bestandenen Persönlichkeitsmerkmalen. Im Gegensatz zu den Positivsymptomen, wo der Krankheitsverlauf abrupt und plötzlich beginnt, ist der Beginn bei den Negativsymptomen sehr schleichend und wird oft nicht bemerkt. Ein Mangel an Motivation bei gleichzeitiger Antriebsarmut, die in Perspektivenlosigkeit übergehen kann, wirft ein stark depressives Bild auf den Erkrankten. Denkprozesse werden so kurz, dass kausale Zusammenhänge nicht mehr erfasst werden können. Daraus entsteht eine sprachliche Armut, die in stereotypisches Wiederholen eines Wortes oder Idiolalie übergehen kann. Begleitend zu den dynamischen und kognitiven Defiziten tritt häufig auch eine reduzierte Motorik auf, die die Mimik und Gestik des Erkrankten betrifft.
Behandlung
Gut wirkende Antipsychotika, früher als Neuroleptika bezeichnet, haben die extremen Behandlungsmethoden früherer Zeit (Insulinschock, Gehirnoperationen am Frontallappen, Lobotomien) gänzlich verschwinden lasse. Obwohl noch immer einige Ärzte an den stark umstrittenen Elektrokrampftherapien (EKT) festhalten. Ältere Medikamente, die auf den Dopaminstoffwechsel Einfluss nehmen, führten zu heftigen Nebenwirkungen in den Bewegungsabläufen, sodass die Symptomatik der Parkinson-Krankheit offensichtlich wurde. Mit Einführung des Wirkstoffs Clozapin konnte diese Symptomatik vermieden und den Erkrankten Besserung verschafft werden. Jedoch sind auch hier Nebenwirkungen bekannt. Eine gleichzeitige psychosoziale Betreuung ist in allen Fällen unumgänglich, um ein normales Leben führen zu können. Unterstützend können vom behandelnden Arzt auch Antidepressiva und Tranquilizer zur Angstlösung verabreicht werden.