05.01.2016
Surface Book
Teures Highend-Tablet mit vielen Kinderkrankheiten
Mit seinen Lumia-Smartphones erntet Microsoft derzeit großes Lob. Die Software gilt als sehr ausgereift, die Hardware als ambitioniert. Mit seinen Surface-Tablets hat das Unternehmen derzeit aber weniger Glück. Zwar wurde die neue Generation deutlich besser verkauft als die erste, gegen Android ist aber immer noch kein Land in Sicht. Und das neue Flaggschiff Surface Book ist vor allem eines: unfassbar teuer. Die Auslieferung des Highend-Tablets soll im Februar 2016 beginnen – für mindestens 1.650 Euro.
Selbst für ein Ultrabook sehr teuer
Damit spielt das Microsoft Surface Book in der Liga der Ultrabooks und ist kaum noch als Tablet zu bezeichnen, wenngleich das Display weiterhin vom Tastaturdock abgenommen und als reines Tablet verwendet werden kann. Im Inneren werkelt in der einfachsten Konfiguration ein Core i5 mit 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128er SSD. Hier kümmert sich der Intel-Prozessor allein um die Bildschirmausgabe, was bei Spielen zu wenig sein dürfte. Alle besseren Ausführungen setzen auf einen zusätzlichen Nvidia-Chip im Tastaturdock. Das Topmodell mit Core i7, Nvidia-GPU, 512er-SSD und 16 Gigabyte RAM wird sogar 2920 Euro verschlingen.
Grafikkartenabstürze und nutzloses Standby
Das ist selbst für ein Ultrabook ausgesprochen teuer – von einem Vergleich zu gängigen Notebooks einmal ganz zu schweigen. Fans des ultraflachen und edlen Aluminium-Designs wird das aber kaum anfechten, wertig sieht das Surface Book denn auch aus. Allerdings werden selbst diese Fans die zahlreichen Kinderkrankheiten des Tablets nicht entschuldigen können. Die Auslieferung hat sich seit der Vorstellung im Oktober 2015 vor allem aufgrund massiver Grafiktreiberabstürze verzögert, erst seit Dezember wurde dieses Problem in den Griff bekommen und zumindest deutlich reduziert (aber nicht abgestellt).
Lieber noch einige Updates abwarten
Microsoft betreibt aber noch immer massives Bugfixing. So kann man laut einem Bericht des Online-Magazins „heise.de“ den Standby-Modus quasi nicht nutzen, weil das Gerät trotz Schlafens über 6 Watt schluckt. Das ist bei einem kleinen Tablet-Akku viel zu viel. Über Nacht seien dadurch die Reserven aufgebraucht. Am nächsten Tag einfach weiterarbeiten ist also nicht – doch niemand will sein Gerät ständig komplett ausschalten müssen, nicht einmal bei schnellen Startzeiten moderner SSDs. In diesem Januar 2016 soll dafür endlich ein Fix kommen. Vielleicht haben die deutschen Erstkäufer also Glück. Ansonsten sollte man vielleicht noch ein paar Monate warten – und damit auch auf den ersten Preisrutsch warten, ehe das Microsoft Surface Book erschwinglich wird...