Das Wichtigste auf einen Blick:
- immer mehr Modelle mit Ionen-Funktion
- Sensor-Technik im Vormarsch
- ETM-Testmagazin: Pluspunkt ist breite Auswahl an Temperatur- und Gebläsestufen
- mehrere Aufsätze erlauben eine Vielzahl unterschiedlicher Stylings
- Kabellänge sollte genügend Spielraum für bequemes Trocknen lassen
- Profi-Modelle mit echter Kaltstufe für das Frisuren-Finish
Haartrockner im Test: Welche Ausstattungsdetails bringen einen Föhn nach vorne?
Ein Föhn muss nicht funkeln wie ein Christbaum, um sich in Vergleichstests einen Spitzenplatz im Urteil "Ausstattung" zu ergattern. Um im Wettbewerb zu bestehen, setzen viele Hersteller tatsächlich auf schmückendes Beiwerk, das aber eher dem ästhetischen Wohlbefinden ihrer Zielgruppe dient als die Kernfunktionen eines Föhns sinnvoll zu unterstützen – Haare trocknen und stylen. Keramik-Beschichtungen am Luftauslassgitter, Keratinveredelungen oder die Holz-Optik des Wahl-Haartrockners aus der Wood Edition reizt die Testdelegationen ebenso wenig zu einer milderen Beurteilung wie etwa die fein um das Luftauslassgitter geklebten Glassteinchen des Carrera Secret Diamond (8221051). Auch eine Keramik-Turmalin-Technik macht aus einem Föhn keinen Testsieger, bringt ihn aber in die Nähe der besten Modelle mit gleichmäßiger Hitzeverteilung und damit an das dringende Interesse vieler Kunden, die Föhnhitze schonenderweise auf ein Mininium zu reduzieren.Kaltstufen, die sich bei den besten Haartrocknern getrennt von der Hitzefunktion schalten und im besten Fall per Tastendruck arretieren lassen, haben eine andere Funktion als die schlichte Kühlung: Sie schließen die Schuppenschicht des Haares wieder, das anschließend glänzt und besser fixiert werden kann. Kalt ist nicht gleich kühl – auch hier schauen die Tester genauer hin. Nur die besten Haartrockner senken ihre Temperatur auf um die 21 °C – etwa der Braun Satin Hair 7 Professional SensoDryer 7 HD 785, der mit maximal 55 °C nach oben hin auch nicht zu heiß werden kann. Darüber hinaus beruhigt kalte Luft die Kopfhaut und verhindert Nachschwitzen.
Das Angebot an Aufsätzen lässt meist die Wahl zwischen Volumen- und gezieltem Styling einer einzelnen Haarsträhne zu – über beidem heben die Tester den Daumen. Beim Dyson sind sie magnetisch und lassen sich leicht mit dem Föhn verbinden und wieder lösen. Das ETM Testmagazin beurteilte dies im Herbsttest 2018 positiv.
Beim BaByliss 6500DEE Digital Sensor erkennt ein Sensor die zum Aufsatz passende Temperatur- und Gebläsestufe und passt sie automatisch an. Im Test ein klarer Pluspunkt gegenüber der Konkurrenz. (Bildquelle: amazon.de)
Dort interessiert die Tester auch die Temperatur- und Gebläsespanne sowie die Position der Bedientasten. Indem sie einfach bedienbare Plus-Minus-Tasten bei der Temperaturwahl honorieren oder LEDs zur Anzeige der ausgewählten Temperaturstufe hervorheben, wähnen sie sich den Interessen der Käufer ähnlich nahe wie beim Messen der Lautstärke in dB(A), der Windstärke in m/s oder der Kabellänge in cm, die den Betrieb nicht auf die unmittelbare Nähe einer Steckdose beschränken sollte. Digitaldetails sind willkommen, aber keine Garanten für ein Top-Ranking: Wenn etwa ein Sensor im Motor die Lufttemperatur automatisch an den gewählten Aufsatz anpasst, scheint der Hersteller eher dem eigenen Technikrausch als dem Interesse der Kunden verfallen zu sein, eine individuelle Auswahl für unterschiedliche Haar- und Kopfhauttypen treffen zu können. Anders sieht es mit Digitalsensoren zur Kontrolle der Temperaturführung auf einem konstanten Niveau aus: Beim BaByliss 6500DE Digital Sensor kann die Föhnhitze bis zu 366 mal in der Sekunde geprüft und angepasst werden. Einige Modelle haben Bauteile aus Keramik, die die Hitze gleichmäßig verteilen und ebenfalls den Feuchtigkeitsverlust reduzieren sollen, auch das werten die Tester positiv.
Beim Dyson Supersonic sammeln sich das breite Temperatur- und Gebläsespektrum, die magnetisch aufsetzbaren Aufsätze und das lange Anschlusskabel zu einem Sehr gut in der Gesamtwertung. (Bildquelle: shop.dyson.de)
Eine andere Geschichte ist die Ionen-Funktion. Während grundsätzlich milde urteilende Testmagazine wie das ETM Testmagazin die Ionenfunktion unkritisch erwähnen, müssen Ionen-Haartrockner bei Stiftung Warentest beweisen, was sie drauf haben: Verhindern sie „knisterndes“ Haar, vermehren sie Glanz, Weichheit und die Zeit, die das schnellere Trocknen dem Nutzer schenkt? Sind all diese Vorteile auch ohne Ionen-Funktion zu haben, zollen Tester auch einfachen Haartrocknern ohne Ionen Respekt – aber auch, wenn der Nutzer die Ionen-Funktion je nach Stylingziel wahlweise zuschalten kann.
Was können Haartrockner mit AC-, was mit DC-Motor?
Was früher dem Profi-Segment vorbehalten war, findet sich heutzutage als Ausstattungsdetail auch weiter unten in den Modellpaletten der Hersteller – ein AC-Motor, der im Gegensatz zu DC-Motoren die Wärmeentwicklung von der Gebläsefunktion trennt und vor allem die Kaltluft wirklich kalt und nicht nur lauwarm auf das Haar bläst. AC-Motoren setzen sich außerdem mit ihrer Robustheit und Leistung von DC-Modellen ab. Nutzen Sie ihren Föhn täglich oder teilen Sie ihn mit anderen, sollte demnach ein robustes AC-Modell her. Andernfalls können auch AC-Modelle mit ordentlichere Leistung punkten, selbst günstige Modelle um die 20 Euro. Sie müssen also nicht unbedingt die großzügigsten Preisfilter setzen.Top 3 der Haartrockner mit guter Leistung
Platz | Produktname | Testberichte.de Note |
---|---|---|
1 | Valera Swiss Silent Jet 8600 Ionic | Gut(1,9) |
2 | Grundig HD 8680 | Gut(2,0) |
3 | Carrera N° 631 | Gut(2,0) |
Gibt es auch „gut“ getestete Haartrockner ohne Ionen?
Da legt man sich extra viel Geld im Budget zurecht, um einen der vielfach als "Must-Have" gepriesenen Ionen-Haartrockner zu erwischen – und auf dem Kopf ist nicht mehr los als sonst. In Tests entpuppen sich gerade auch kostspielige Modelle mit negativ geladenen Teilchen als Enttäuschung: Knisterndes Haar können die meisten zwar bändigen, aber von mehr Glanz, Volumen und Weichheit ist nichts zu sehen. Zum Glück legen Vergleichstests mit Ionen- und herkömmlichen Haartrocknern die Mogelpackungen offen – und entdecken in Schnäppchenföhnen ohne Ionen gute Trockner für unterschiedliche Haartypen. Sie sind zwar selten, aber einige gibt es doch:- Ok OHD 202-S föhnt die Haare ohne negativ geladene Teilchen relativ schnell und nicht zu heiß – für gerade einmal 10 Euro. Im Test erhielt der die Note "Gut" (1,8)
- Severin HT 0139 bekommt im Test ein "gutes" Frisierergebnis bei "guter" Handhabung und Funktion hin – für knapp 28 Euro zum Testzeitpunkt.
- AEG HTD 5584, den Preis-Leistungs-Sieger bei ETM Testmagazin aus dem Herbsttest 2014, versenden manche Online-Händler schon für knapp 16 Euro. Er trocknet das Haar zwar mit Ionen, aber nur wahlweise auf Knopfdruck.
- auch einige Reisehaartrockner machen ihre Sache gar nicht so schlecht. So föhnen der Braun Satin Hair 1 HD 130 Style&Go, der Remington D1500 On The Go oder der Grundig HD 2509 R auch ohne Ionen und für kleines Geld gut – jedenfalls aus Käufersicht.