Das Wichtigste auf einen Blick:
- Dolby Atmos: 3D-Tonformat, das mit Klangobjekten arbeitet und von der Decke beschallt
- Zunächst in Kinos, dann in Heimkinos, heute in Wohnzimmern
- Zwei clevere Methoden, Dolby Atmos in Soundbars zu integrieren
- Methode 1: Treiber schicken den Schall über Wände und Decken zum Hörer
- Methode 2: Klangprozessor simuliert Dolby Atmos mithilfe psychoakustischer Kniffe
- HDMI mit eARC zur unkomprimierten Übertragung von 3D-Formaten
Egal ob Entertainment im Kino oder zuhause: Bild und Ton bilden eine Einheit, sehen und hören ergänzen sich. So verwundert es nicht, dass analog zur stetigen Verbesserung von Bildmedien auch die Klang-Evolution voranschreitet. 8K und HDR mischten zuletzt die Videotechnik auf, Dolby Atmos hebt Surround auf ein neues Niveau – und tritt inzwischen sogar im Kompaktformat auf. Wir fragen uns: Wie wird Dolby-Atmos-Ton in Soundbars umgesetzt?
Samsungs HW-Q900T, insgesamt mit 16 Treibern und Subwoofer im Paket, setzt Dolby Atmos nativ mit 7.1.2 Kanälen um. (Bildquelle: amazon.de)
Dolby Atmos: Vom Kino ins Wohnzimmer
Dolby Atmos, prominentestes 3D-Tonsystem, das mit Klangobjekten in der Soundkulisse arbeitet, feiert zunächst in Kinos Erfolge, findet seinen Weg aber rasch in Privathaushalte. Der Clou: Mithilfe spezieller Atmos-Lautsprecher, die von der Decke beschallen, wird eine weitere Klangdimension integriert. Sounds und Effekte „von oben“, etwa fliegende Helikopter oder Projektile, fügen sich lebensecht ins Klanggeschehen ein.Im Privatrahmen kommen anfangs vor allem AV-Receiver und große Surroundsysteme zum Einsatz, die den Ton mithilfe sogenannter „Dolby Atmos Enabled Speakers“ verwirklichen. Weil aber nicht in jedem Haushalt Platz für ein Heimkino ist, nicht jedes Wohnzimmer die passende Größe aufweist oder schlicht nicht jeder seine Behausung mit Boxen und Kabeln zupflastern möchte, wird der Ruf nach Kompaktlösungen stärker. Yamaha, Philips, LG, Sony, Samsung und Co. reagieren und feilen parallel an eigenen Techniken, Dolby Atmos in kompakte Fernsehlautsprecher zu integrieren. Soundbars erfüllen inzwischen den Wunsch nach Platzersparnis bei gleichzeitiger 3D-Beschallung.
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Wie wird Dolby Atmos in Soundbars integriert?
Dolby Atmos Surround wird in Soundbars mithilfe zweier Methoden umgesetzt:Methode 1: Anhand einer Vielzahl unterschiedlich angeordneter Treiber, die teils angewinkelt gegen Wände und Decken strahlen und den Ton über Bande zum Hörer schicken, wird ein 3D-Panorama erzeugt, das Dolby Atmos oder auch DTS:X verblüffend real in Szene setzt. Wichtig: Das Ergebnis beim sogenannten „Reflexionsprinzip“ hängt an der Raumstruktur. Entscheidende Faktoren sind Hörplatz, Wand-Abstände und Deckenhöhe – Gründe dafür, dass z.B. Sennheiser der Ambeo ein Einmessmikrofon zur Kalibrierung beilegt. Solche Soundbars werden Anhand der Anzahl und Art der Chassis bzw. Wege in Kanäle unterteilt. Dolby-Atmos-Soundbars mit dieser Technik erhalten dann die Bezeichnungen 7.1.2- oder 5.1.4-System, wie man es von vollwertigen Heimkinoanlagen kennt.
Philips wirft eine spannende Technik in den Ring, die bei der Fidelio B97 zum Einsatz kommt: Die Enden der Bar lassen sich abtrennen und als Rücklautsprecher frei im Raum positionieren. Integrierte, aufladbare Akkus versorgen die Satelliten mit Strom. (Bildquelle: philips.de)
Methode 2: Soundbars, die auf dieser Technik beruhen, fallen meist eine Nummer kleiner aus und rufen schlankere Preise auf. Intern sitzen weniger Schallwandler, zumeist klassisch in Stereo, 2.1 oder 3.1 konfiguriert. Der Atmos-Klang wird hier digital verarbeitet, sprich ein DSP (digitaler Signalprozessor) modifiziert den Ton und gaukelt dem menschlichen Gehör nur vor, dass hier echtes Dolby-Atmos durchs Zimmer strömt. Die Tonausgabe erfolgt frontal, psychoakustische Tricks bewältigen den Rest. Soundbars mit dieser Arbeitsweise erzielen passable Ergebnisse, halten mit der ersteren Gruppe aber nicht ganz mit. Dafür spielen raumakustische Gegebenheiten keine Rolle. Jeder Hersteller führt für seine DSP-Berechnungen eigene Bezeichnungen ins Feld, Sony Soundbars arbeiten beispielsweise mit der „Vertical Surround Engine“.
eARC: 3D-Ton-Transport in hoher Bandbreite
Sowohl Fernseher als auch Soundbar müssen mit einem HDMI-Anschluss mit erweitertem Audio-Rückkanal (eARC) ausgestattet sein, damit 3D-Klang in Form von Dolby Atmos oder DTS:X unkomprimiert übertragen wird. Ein HDMI-eARC reicht bis zu 32 Kanäle und Audioströme mit einer Bandbreite von 24 Bit / 192 kHz durch. Die Verbindung beider Geräte erfolgt dann über den HDMI-Eingang mit eARC am Fernseher und den HDMI-Ausgang mit eARC an der Soundbar. Sonys HT-G700 nutzt die herstellereigene DSP-Methode „Vertical Surround Engine“ zur digitalen Verarbeitung von 3D-Ton-Signalen. (Bildquelle: amazon.de)