In Teppichböden können sich Schmutz und Staub leicht festtreten und Haare, insbesondere von Haustieren, mit den Fasern des Teppichs förmlich verfilzen. Selbst mit einem Staubsauger, der einen hohen Unterdruck erzeugt, lassen sich daher Verschmutzungen dieser Art nicht immer entfernen. In diesen Fällen ist der Griff zu einem Bürstsauger ratsam. In ihren Bodendüsen ist nämlich eine Bürstwalze integriert, die den Schmutz zuerst lockert und auskämmt, so dass er anschließend leichter abgesaugt werden kann.
Elektro- versus Turbodüse
Das Ergebnis hängt jedoch in der Regel maßgeblich vom Antrieb der Bürste ab. Bei hochwertigen Bürstsaugern wird sie nämlich über einen separaten Motor

angetrieben (sogenannte Elektrodüse oder -bürste), während bei Turbodüsen die Saugluft die Bürste in Rotation versetzt. Bieten im letzteren Fall die Teppichfasern einen (zu) großen Widerstand, kann es vorkommen, dass sich die Bürstleistung massiv verschlechtert – bis hin zum Stillstand der Bürste. Nur bei Modellen mit einem sehr hohen Unterdruck ist man daher auf der sicheren Seite. Eine Zwischenlösung sind Geräte, bei denen die Bürste über einen Riemen vom Motor des Staubsaugers angetrieben wird. Dieser stellt jedoch ein typisches Verschleißteil dar. Für die intensive Pflege großer Flächen sind diese Modelle daher weniger zu empfehlen. Am effektivsten reinigen Bürstsauger mit einer autonom angetriebenen Elektrodüse, weswegen sie auch im (semi-) professionellen Bereich, etwa für die Gebäudereinigung, die Regel sind.
Nicht für jeden Teppich ideal
Doch nicht jeder Teppich eignet sich für einen Bürstsauger. Als grobe Faustregel darf gelten, dass niedrigflorige Teppiche tendenziell für die Reinigung mit einer Bürste geeignet sind, während bei langflorigen Vorsicht angesagt ist – hier ist oft eine herkömmliche Bodendüse die bessere Wahl, um zum Beispiel das Herausreißen von Fasern oder das Verfilzen von (Doppel-) Schlingen zu verhindern. Auch bei Kugelgarnbelägen und langflorigen Velourteppichen wird oft vom Einsatz eines Bürstsaugers abgeraten. Vor einer Anschaffung sollte daher – vor allem natürlich bei hochwertigen Teppichböden – unbedingt ein Teppichfachmann konsultiert werden. Prinzipiell sollte sich der Teppich außerdem nicht elektrostatisch aufladen.
Ausstattung

Bürstsauger sind in der Regel eine Variante der Stielstaubsauger. Der „kurze Weg“ zwischen Bürstendüse, Saugrohr, Motor und Staubbehälter oder -beutel erhöht nämlich die Saugeffizienz. Damit sie jedoch über die Bodenpflege hinaus eingesetzt werden können, besitzen sie häufig zusätzlich entweder einen abnehmbaren Handsauger oder einen ausziehbaren Teleskopschlauch mit Handsaugrohr, an den wiederum weitere Düsen, etwa eine Polster- oder Fugendüse, angebracht werden können. Diese zusätzliche Ausstattung erspart Ihnen also
die Anschaffung eines Handstaubsaugers für höher gelegene Stellen. Für Privathaushalte mit Mischböden wiederum sind Modelle interessant, bei denen sich die Elektrodüse gegen eine herkömmliche Bodendüse austauschen lässt. Alternativ dazu sollte in diesem Fall darauf geachtet werden, dass sich die Bürstwalze aus- beziehungsweise zuschalten lässt – auf Glattböden ist nämlich die zusätzliche Reinigungsleistung einer Bürste meist überflüssig. Sind unterschiedliche Teppichböden zu saugen, sollte die Bürstwalze der Florhöhe angepasst werden können, einige Modelle stellen sich sogar automatisch auf die Florhöhe ein. Ferner sind viele Bürstsauger darauf ausgelegt, große Flächen mit relativ wenig Möbeln zu saugen, weswegen die Düse mit über 30 Zentimetern eine – im Vergleich zu einer herkömmlichen Bodendüse – deutlich größere Breite hat. Die Handhabung dieser Modelle kann in Privathaushalten Probleme bereiten, da die Überbreite zu Manövrierschwierigkeiten führt. Der Sauger ist – auch aufgrund des tief gelagerten Motors – schwerfälliger, weniger wendig und fühlt sich „klobig“ an. Für den privaten Bereich kommen derzeit aber immer mehr relativ leichte Handstaubsauger mit austauschbaren Bodendüsen, darunter natürlich eine Elektrodüse, auf den Markt, die sich teilweise sogar für große Wohnflächen eignen. Bei Flächen unter etwa 100 Quadratmetern wiederum kann über ein mit einem leistungsstarken Akku ausgestattetes Modell nachgedacht werden.
Alternative
Wer nahezu ausschließlich Teppichböden zu saugen und vielleicht sogar mit den haarigen Hinterlassenschaften von Haustieren zu kämpfen hat, profitiert in jedem Fall von einem Bürstsauger. Bei Mischböden kommt als Alternative aber auch ein Bodenstaubsauger infrage, der mit einer Elektrobürste ausgestattet ist. Diese Geräte finden sich allerdings fast ausschließlich in der gehobenen Klasse.