Das Wichtigste auf einen Blick:
- Nützlich, aber umstritten: Fluoride und Natriumlaurylsulfate in Zahnpasta
- Stiftung Warentest und Öko-Test fordern Fluorid zum Schutz vor Karies
- Stiftung Warentest: keine zinkhaltige Zahnpasta für Minderjährige
- Whitening-Zahncremes: Schleifkörper bei freiliegenden Zahnhälsen unvorteilhaft
- Stiftung Warentest rät von Zahnpasta mit Titandioxid ab – Hersteller reagieren
- Öko-Test: Triclosan fördert Antibiotikaresistenzen
Fordert der Kauf einer gewöhnlichen Tube Zahnpasta auch den Chemiker in Ihnen heraus? Oder den Generalskeptiker, der jeden Beipackzettel studiert, weil er stets schädliche Inhaltsstoffe vermutet? Da ist von RDA-Werten, Silikaten, Natriumlaurylsulfat, Sorbitol oder Fluorid die Rede. Der RDA-Wert bestimmt über den Abrieb, Silikate sind das Putzmittel, Natriumlaurylsulfat bringt den Schaum, Sorbitol verhindert das Austrocknen der Zahncreme. Und Fluorid? Es stärkt die Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes gegen Karies. Gelangt es über die Zahncreme an Ihre Zähne, reagiert es mit den Calcium-Ionen im Mund zu Calciumfluorid und legt sich wie ein Schutzfilm auf die Zahnoberfläche. Unstrittig. Doch was davon brauchen Sie, um Ihre Zähne gesund zu erhalten, was ist sogar giftig? Und was sagen Tests zu Zahncremes und ihren Inhaltsstoffen?
Zahnpasta im Test: Was verraten Testergebnisse über Kariesschutz, Abrieb und Whitening-Effekte?
Testsieger-Zahnpasta in der Klasse „mittlerer Abrieb“: Meridol Zahnfleischschutz Zahnpasta mit sehr guter Kariesprophylaxe. Verfärbungen putzt sie laut Test „gut“ weg. Der umstrittene Farbstoff Titandioxid ist nicht enthalten. (Bildquelle: meridol.de)
Hauptsächlich schauen die Test-Profis auf die Inhaltsstoffe und prüfen ganz praktisch, wie gut eine Zahncreme Verfärbungen entfernt. Weitere Schlüsselkriterien in Tests sind Karies-Prophylaxe durch Fluorid sowie Verpackung und Deklaration. Welche positiven Effekte für Zähne und Zahnfleisch versprechen sie? Weil Verbrauchern und Verbraucherinnen die reine Zahnpflege oft nicht genug ist, loben viele Zahncremes noch weitere Effekte aus, die Sie in den Tabellen der Stiftung Warentest unter „ausgelobter Wirkungsbereich“ und „unterstützender Wirkstoff“ finden. Manche Substanzen stärken die Zähne, andere wirken hauptsächlich kosmetisch und hellen die Zähne auf. Spezialzahnpasten sind auf bestimmte Bedürfnisse abgestimmt, etwa auf überempfindliche Zähne oder entzündetes Zahnfleisch.
Eine „ordentliche Abreibung“ dagegen versprechen Cremes mit Putzkörpern gegen Verfärbungen etwa von Tee, Kaffee und Zigaretten – mit Schleifkörpern, deren Abrasivität auf den Verpackungen vermerkt sein sollte (z. B. als „RDA-Wert: 90“). Während der Fluoridgehalt in den getesteten Zahncremes mit wenigen Ausnahmen gut ist, bieten immer wieder Deklarationsmängel oder fehlende Warnhinweise Grund für Abwertungen. Für besonders zinkhaltige Zahnpasten fordert die Stiftung Warentest beispielsweise Warnhinweise, dass Minderjährige sie nicht verwenden sollten; ein Zuviel an Zink könnte ihr Immunsystem langfristig schwächen. Häufig kassieren Zahnpasten Minuspunkte auch für überzogene Versprechen rund um Zähne, Zahnfleisch und Mundhöhle.
Titandioxid in Zahnpasta – das sollten Sie wissen
Titandioxid ist allgegenwärtig etwa in Backwaren, Brotaufstrichen, Lacken, dekorativer Kosmetik oder auch Zahnpasta. Dabei handelt es sich um ein metallisches Pigment, das Wände weiß erleuchten lässt oder Plastik und Papier weiß färbt. Auch in Sonnencremes finden Sie Titandioxid – als mineralischen Schutzfilter zum Schutz der Haut vor der UV-Strahlung. In Lebensmitteln ist der als „möglicherweise krebserregend“ klassifizierte Farbstoff ab August 2022 verboten. Diesen Zweifel am Weiß greift auch die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Zahnpasta-Test auf. Genetisches Material von Zellen könnte geschädigt werden, schreiben die Test-Profis und beziehen sich dabei auf die Neubewertung des Weißmachers als „nicht mehr sicher“.Titandioxid in Lebensmitteln verboten, in Zahnpasta nicht
Aber warum ist Titandioxid in Lebensmitteln verboten, in Zahnpasta aber nicht – obwohl schätzungsweise zehn Prozent Zahncreme beim Zähneputzen verschluckt werden? Zum Glück handelt ein Teil der Branche schon und kündigt an, Titandioxid aus ihren Zahnpasten zu entfernen. Die Stiftung Warentest rät aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes zu Pasten ohne Titandioxid. Sie können auch bei Ihrer bevorzugten Zahnpasta mit Titandioxid bleiben – stellen dann aber bitte sicher, dass Sie sie nicht verschlucken oder, etwa als Staub von Zahnputztabletten, versehentlich einatmen. Denn für die Sicherheitsbewertung von Titandioxid ist entscheidend, ob es in die Lunge gelangt.So erkennen Sie Titandioxid
Sicher zu erkennen ist das Weiß-Pigment an den auf Tube oder Karton angegebenen Inhaltstoffen. Dort steht entweder das Kürzel CI 77891 oder „Titanium Dioxide“.Wir raten aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes zu Pasten ohne das Pigment. Für die Zahnpflege ist es unnötig. – Stiftung Warentest in Heft 7/2022 zu Titandioxid
Als preiswerte Top-Zahncreme erweist sich im Test die Zahncreme antibakteriell von dm / Dontodent. Sie kommt ohne Titandioxid aus. (Bildquelle: dm.de)
Aktuell getestete Zahncremes ohne Titandioxid laut Deklaration
- Signal Bio Zahnpasta
- dm / Dontodent Zahncreme antibakteriell
- Kaufland Bevola Zahncreme Fresh
- Colgate Elixir Gum Booster
- Meridol Zahnfleischschutz Zahnpasta
- Oral-B Professional Zahnfleisch und -schmelz Pro Repair Extra Frisch
In aller Munde: Natriumlaurylsulfat, der Schaumbildner. Nützlich oder schädlich?
Natriumlaurylsulfat (NaLS) ist ein Schäumungsmittel und laut Stiftung Warentest – in üblicher Dosierung – nicht nur unschädlich, sondern sogar sinnvoll. Der sich daraus bildende Schaum unterstützt die mechanische Zahnreinigung und soll helfen, die Inhaltsstoffe der Zahncreme auch an schwer zugänglichen Stellen gleichmäßig zu verteilen. Natriumlaurylsulfat fördert zudem das Entfernen des Zahnbelags, versammelt also gleich mehrere positive Eigenschaften. Als heute üblich gilt eine Konzentration von 0,5 bis maximal 2 Prozent.Öko-Test: Vorsicht bei empfindlichem Zahnfleisch
Eine vollkommen andere Beurteilung liest man bei Öko-Test. Dort gilt Natriumlaurylsulfat als Problemstoff. Er sei „vergleichsweise aggressiv“ und könne die empfindlichen Schleimhäute reizen. Menschen, die unter Aphthen leiden, sollten NaLS aber auch laut test.de meiden. Die Substanz könne das Auftreten der gelb-weißlichen Bläschen auf der Mundschleimhaut möglicherweise fördern.Lassen Sie Zahnpasta im Regal liegen, wenn Natriumlaurylsulfat (Sodium Lauryl Sulfate) deklariert ist. – Öko-Test im März 2021
Welche Zahncreme bringt Abhilfe bei welchen Problemen?
Die vielen Zahncremes auf dem Markt unterscheiden sich hauptsächlich in den zugesetzten Inhaltsstoffen, die ganz spezielle Probleme mit Zähnen und Zahnfleisch lindern sollen. Leiden Sie beispielsweise unter schmerzempfindlichen Zähnen? Ursachen hierfür können abgenutzter Zahnschmelz oder freiliegende Zahnhälse sein. Laut Stiftung Warentest sollten Sie in diesem Fall auf Cremes mit hohem Abrieb verzichten und zu einer sanften Zahncreme greifen. Spezialzahncremes für sensible Zähne enthalten Zutaten, die die Reizübertragung zum Zahnnerv einschränken. Wichtigste Zusatzstoffe sind hier Kaliumnitrat oder Strontiumchlorid.Als „sanfte Sieger“ triumphieren etwa Testsieger Odol-med 3 Extreme Clean Tiefenreinigung oder Kaufland K-Classic Dental Kräuter, weil sie bei niedrigem Abrieb gut reinigen und gleichzeitig eine gute Kariesprophylaxe durch Fluorid bieten. Zahnfleischentzündungen wiederum bekommen Sie mit heilenden Wirkstoffen in Zahncremes in den Griff. Dazu gehören beispielsweise Allantoin oder Salbeiextrakte. Rewe ist mit seiner Today Dent Kräuter der Ansicht, besonderen Zahnfleischschutz zu bieten – laut Stiftung Warentest durchaus plausibel, weil die Wirksamkeit der eingesetzten Substanzen eindeutig belegt ist. Von den sanften Produkten im Test wirkt sie außerdem am besten gegen dunkle Verfärbungen und findet so einen guten Mittelweg zwischen sanfter und wirksamer Zahnpflege.
Putzen Sie Ihre Zähne zweimal täglich gründlich mit einer Zahncreme mit sehr guter Kariesprophylaxe. Zwei Minuten sind das Minimum, sonst wirkt das Fluorid nicht ausreichend. – Stiftung Warentest.
Wie war das mit dem Abrieb? Wie hoch sollte oder darf der sogenannte RDA-Wert sein?
Der RDA-Wert (Relative Dentin Abrasions Wert) einer Zahnpasta bestimmt über den Abrieb. Falls er auf der Verpackung aufgedruckt ist, können Sie daran ablesen, wie groß die Putzkörner sind, mit denen eine Zahnpasta an Verfärbungen arbeitet. Mit RDA-Werten zwischen 100 und 150 ist der Abrieb-Wert bei Weißmacher-Zahnpasten zumeist höher als bei Universalzahnpasten. Manche Experten und Expertinnen warnen davor, solche Zahnpasten zur täglichen Zahnpflege zur verwenden. Durch den hohen Anteil an abrasiven Stoffen bestehe das Risiko, die Zahnhartsubstanz zu verletzen. Leider geben die Hersteller die RDA-Werte ihre Pasten ungern heraus, gesetzlich müssen sie nicht aufgedruckt sein. Der Deutsche Zahnärzte-Verband DZV empfiehlt, für den täglichen Gebrauch Zahnpasten mit einem RDA-Wert zwischen 35 und 60 zu verwenden.Die bestgetesteten sanften Zahncremes mit niedrigem Abrieb:
Der Theramed Original fehlt der Hinweis, dass sie wegen ihres Zinkgehalts nicht für Kinder geeignet ist. Die Stiftung Warentest wertet das kritisch. (Bildquelle: amazon.de)
- Kaufland K-Classic Dental Kräuter
- Aldi (Nord) Eurodont Aktiv Fresh
- Aldi (Nord) Eurodont Vital & Care Multicare
- dm Alverde Naturkosmetik 5in1 Zahncreme Nanaminze
- Pearls & Dents Medizinische Spezialzahncreme
- Sante Dental Med Zahncreme Vitamin B12
- Rewe Today Dent Kräuter
Welche Zahncremes helfen gegen Zahnstein und Neubildung von Plaque?
Plaquebakterien haben es auf der Oberfläche von Zahnstein besonders leicht, Schaden anzurichten. Um ihre Neubildung zu verzögern, können Sie zinkhaltige Zahncremes verwenden oder auf Produkte mit Pyrophosphate zurückgreifen. Zink in Zahnpasta kann überdies vor Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch schützen. Zahncremes, die den Schutz vor Zahnstein besonders ausloben und den dazu passenden Wirkstoff einsetzen, sind etwa Odol-med 3 Extreme Clean Tiefenreinigung oder die deutlich günstigere Kaufland K-Classic Dental Multicare + Zink. Als Zahncreme mit Wirkung gegen Plaque können wir außerdem die medizinische Zahncreme mit Fluorid Salviagalen F Madaus oder Parodontax Fluorid empfehlen. Beiden Pasten attestiert die Stiftung Warentest ein gutes Qualitätsurteil. Auch sogenannte CHX-Mundwasser (Wirkstoff: Chlorhexidindigluconat) wirken Studien zufolge einer Plaque-Neubildung entgegen. Werden solche Mundspülungen nach dem Zähneputzen aufgetragen, können sie die Bildung bakteriellen Zahnbelags wirksam hemmen.Tipp
Auch die besten elektrischen Zahnbürsten allein befreien nicht von Plaque, ein großer Anteil der Zahnoberflächen entgeht den Borsten. Expertinnen und Experten raten daher, neben der Zahnbürste regelmäßig Zahnseide zu verwenden, um so einer Zahnerkrankung vorzubeugen. Bei seiner Junior-Zahnpasta setzt Elmex auf eine altersgerechte Menge an Fluorid. (Bildquelle: amazon.de)
Tipps aus Tests: Worauf Sie beim Zahncreme-Kauf achten sollten
- Wichtigste Kaufkriterien sind der Fluoridgehalt und Abrieb einer Zahnpasta.
- Kaufen Sie als Erwachsener keine fluoridfreie Zahnpasta. Dass andere Substanzen vergleichbar effektiv sind, ist bislang nicht überzeugend belegt.
- Klären Sie mit Ihrem Zahnarzt oder Ihrer Zahnärztin ab, ob Sie einen eher hohen oder niedrigen RDA-Wert benötigen.
- Naturkosmetik-Zahnpasta ist oft fluoridfrei und bietet so keinen wirksamen Kariesschutz. Schauen Sie genau auf die Inhaltsstoffe.
- Natriumlaurylsulfat (NaLS) ist für Menschen mit Aphthen nicht optimal. Bei Öko-Test gilt die Substanz sogar als Problemstoff, da sie das Zahnfleisch reizen kann.
- Putzen Ihre kleinen Kinder fluoridfrei, sollten Sie ihnen zusätzlich Fluorid z. B. über Tabletten geben.
- Zink wirkt gegen Bakterien. In Kinderzahncremes sollte das Spurenelement aber nicht enthalten sein.
- Zahnpasta mit Whitening-Effekt enthält oft zu viele Problemstoffe. Die beworbenen Aufhell-Effekte gehen zudem selten über die herkömmlicher Zahnpasta hinaus.
- Minze oder Kamille haben keinen nachgewiesenen therapeutischen Effekt. Bei Mundschleimhaut- und Zahnfleischentzündungen können sie aber eine Behandlung unterstützen.
Fluoridfreie Zahnpasta: Was sagen Tests?
Nur fluoridhaltige Zahnpasten können die Zähne Erwachsener wirksam vor Karies schützen, so die klaren und noch aktuellen Bekenntnisse von Stiftung Warentest und Öko-Test. Fluorid verbessere die Remineralisierung der Zähne, nachdem Bakterien sie mit Säure attackiert haben. Die Säure entsteht, wenn Bakterien Nahrung zersetzen, sie löst Mineralien aus dem Zahnschmelz. Einige vertreten, dass Fluorid sogar natürlicherweise in den Zähnen vorkomme und noch mehr Unterstützung gegen Karies leiste als das Zähneputzen selbst. Andere halten dagegen, dass Studien den Nutzen von Fluorid zwar nachweisen, aber nicht ausschließen können, dass auch alternative Maßnahmen vor Kariesbefall helfen. Von Fluorid in Zahnpasta könne sogar eine Gesundheitsgefahr ausgehen. Deshalb sei es ratsam, die Fluoridzufuhr insbesondere bei Kindern zu kontrollieren (s. Experteninterview „Fluorid ist ein heikles Thema“).Produkte ohne Fluorid sind allerdings schwer zu finden. Einige Zahnpasten aus der Naturkosmetik rasseln bei Öko-Test mit„mangelhaft“ durch. Fluorid muss mit, so das Fazit der Testenden. Als optimal gilt übrigens ein Fluoridgehalt von mindestens 1.000 ppm (1 g pro kg). Bei Tuben mit weniger, aber mindestens noch 500 ppm, drücken die Test-Profis noch ein Auge zu. Besser als „befriedigend“ könnten sie aber nicht sein, betonen die Testenden.
Minze für den Mund: Alviana hat mit der Zahncreme Bio-Pfefferminze eine „sehr gute“ Naturkosmetikpasta im Angebot – vor allem aber wegen der ausreichenden Menge an Fluorid. (Bildquelle: amazon.de)
Worin unterscheiden sich Zahncremes mit aufhellender Wirkung von normalen Zahncremes?
Sogenannte Weißmacher-Zahncremes (z. B. Perlweiss Schönheits Zahnweiss) sollen vor allem ein kosmetisches Problem lösen. Sie entfernen Verfärbungen und sollen das Gebiss weiß halten. Zu diesem Zweck enthalten auch diese Produkte zumeist Abrasivstoffe. Winzige Putzkörper, die meist aus Siliziumdioxid bestehen, wirken beim Putzen wie Sandpapier, das den Belag je nach Körnung und Scheuermittel mehr oder weniger intensiv abschmirgelt. Die Redaktion von Öko-Test hat eine Reihe solcher Weißmacher-Cremes getestet und ist mit den Testprodukten weitgehend unzufrieden: Das versprochene Zahnweiß ließ sich im Test nicht hervorlocken, erst recht ist kein dauerhafter Effekt zu erwarten.Weißere Zähne nur durch professionelle Zahnreinigung
Wer sich weißere Zähne wünsche, sollte Beläge und Verfärbungen am besten bei einer professionellen Zahnreinigung entfernen lassen, heißt es im Testfazit. Der Nutzen des rein mechanischen Abriebs hingegen ist klar belegt – bei empfindlichen Zähnen und freiliegenden Zahnhälsen aber überlagert vom Risiko, Putzschäden davonzutragen. Deshalb sollten Sie diese Whitening-Spezialzahncremes nur bei gesundem Zahnschmelz anwenden. Und auch hier sollen Sie auf den sogeannten RDA-Wert achten, der die Grobheit der Schleifpartikel ausdrückt. Die meisten Cremes haben einen RDA-Wert von 60 bis 90. Für den täglichen Gebrauch empfiehlt sich aber ein niedrigerer Wert zwischen 35 und 40.Da boomt etwas: Aktivkohle-Zahncremes für weißere Zähne
Die Werbung ist eindringlich, weil sie Besonderes verspricht: Aktivkohle in Zahncremes arbeite deutlich schonender als die Wirkstoffe herkömmlicher Whitening-Zahncremes, die Verfärbungen abschmirgeln und so auch den Zahnschmelz angreifen können. Doch Zahnärzte raten von Aktivkohle-Zahncremes ab. Zum einen fehle der wissenschaftliche Beweis, dass Aktivkohle Zähne aufhellen könne. Zum anderen können viele dieser Produkte den Zähnen sogar schaden, weil sie keinen ausreichenden Schutz vor Karies enthielten. Universalzahncreme ohne Fehl und Tadel hinsichtlich der Inhaltsstoffe: Rossmann Alterra Bio-Minze. (Bildquelle: rossmann.de)
Triclosan in Zahnpasta – ein Bakterienkiller zulasten der Gesundheit
Eine EU-Verordung hätte es lösen können, doch das gesundheitsschädliche und umweltproblematische Triclosan wurde nur in Produkten verboten, die nach der Anwendung nicht wieder abgewaschen werden. Zahnpasta darf also weiterhin mit Triclosan versetzt werden. Dabei handelt sich um einen Bakterien- und Geruchskiller, der Colgate gleich dreimal ein „Ungenügend“ im Test einbrachte. Betroffen waren Colgate Total Original, Colgate Total plus gesunde Frische Zahnpasta und Colgate Total plus Interdentalreinigung Zahnpasta. Öko-Test hierzu: Triclosan fördere Antibiotikaresistenzen, weshalb man von den drei Colgate-Pasten abrate. Colgate gelobte Besserung, rasselte in einem späteren Test jedoch erneut durch – diesmal wegen des weit verbreiteten Schaumbildners Natriumlaurylsulfat und zusammen mit anderen Marken wie Dentagard, Signal, Odol-Med 3, Aronal u. a.Die Verbraucherzentrale NRW gibt Entwarnung. In Zahnpasta sei Triclosan zwar noch erlaubt, komme heute aber nicht mehr vor. Wer sich beim Kauf gründlich absichern will, sollte zu zertifizierter Naturkosmetik greifen. In dieser sind Triclosan und viele weitere Problemstoffe wie Mineralöl und Mikroplastik verboten.