Das Wichtigste auf einen Blick:
- Rauschunterdrückung im Mikrofon für klare Sprachübertragung
- Noise-Cancelling im Ohrhörer für gute Verständlichkeit des Gesprächspartners
- einfache Rauschunterdrückung mittlerweile Standard
- große Qualitätsunterschiede
Immer mehr Headsets sind mit einer aktiven Rauschunterdrückung ausgestattet, um auch in lauteren Umgebungen verständliche Telefongespräche zu ermöglichen. Die Headset-Hersteller überschlagen sich dabei mit Versprechungen hinsichtlich der Wirksamkeit ihrer Technologien, wobei mittlerweile selbst billigste Headset-Modelle mit Noise-Cancelling-Technologie beworben werden. Doch in der Realität sind nur sehr wenige Rauschunterdrückungssysteme wirklich effizient. Denn die technische Umsetzung der Systeme kann ausgesprochen unterschiedlich ausfallen.
Reine Filter führen zu abgehackter Sprache
Gerade in größeren Büros kommen schnell verschiedene Störquellen zusammen, von Tastaturgeklapper bis hin zu Gesprächen. Noise-Cancelling hilft hier für klare Telefonübertragungen.
Gerade bei günstigen Bluetooth-Headsets bestehen die Anti-Noise-Systeme meist aus nichts weiter als elektronischen Filtern, welche bestimmte Frequenzbereiche, die für menschliche Stimmen untypisch sind, unterdrücken. Das kann aber je nach Sprechweise zu abgehackten Sprachübertragungen führen und ist generell nur mäßig effizient, da nicht zwischen dem Sprechenden und anderen Geräuschquellen unterschieden wird. Dies leisten nur höherwertige Rauschunterdrückungstechnologien, die zum Beispiel auf mehrere Mikrofone setzen. Dabei dient eigentlich nur das eine Mikrofon, das in Richtung des Mundes zeigt, der Sprachaufnahme. Die anderen dienen dagegen dem Herausfiltern von Stör- und Hintergrundgeräuschen. Das Prinzip dahinter: Wird ein Geräusch zunächst vom hinteren Mikrofon und erst anschließend vom vorderen aufgefangen, kommt es nicht von vorne, folglich nicht vom Sprechenden.
Die unterschiedlichen Arten von Noise-Cancelling
Die einfachste Form von Geräuschunterdrückung findet sich im Mikrofon und dient dazu, die übertragene Sprache in Echtzeit zu analysieren und Umgebungsgeräusche herauszufiltern, sodass möglichst viel reine Stimme für Ihr Gegenüber hörbar bleibt. Diese Technik ist mittlerweile zum Standard geworden und findet sich in zahlreichen auch günstigen Headsets. Hochwertigere Modelle besitzen
weitere Mikrofone, für die genauere Filterung der Störungen. Eine weitere Form von
Noise-Cancelling kommt vor allem in
Musik-Kopfhörern zum Einsatz und befindet sich in der Ohrmuschel. Durch nach außen gerichtete Mikrofone werden Umgebungsgeräusche analysiert und in Form eines
Gegenschalls Ihrem Gespräch oder der Musik beigemischt. Die Folge: Sie selbst hören den Baulärm vor Ihrem Fenster oder das Brummen der Straßenbahn sehr viel leiser oder gar nicht mehr. Sie können Ihren Gesprächspartner klar und deutlich hören. Diese Form nennt sich auch
aktive Geräuschunterdrückung, weil sie Strom beziehungsweise einen internen Verstärker und daher einen Akku benötigt. Sie lässt sich meist an- und ausschalten, um bei Bedarf den Akku zu schonen.
Am Effektivsten bei konstanten Geräuschquellen
Elektronische Filter berechnen die zu unterdrückenden Geräuschquellen, während der Sprachanteil zusätzlich verstärkt wirkt. Durch diese digitale Nachbearbeitung kann die übertragene Sprache schon einmal etwas
emotionslos klingen, dafür ist sie
klar verständlich. Allerdings kommen selbst solche Headsets nur mit dauerhaften Lärmquellen wie zum Beispiel Lüftungen oder Fahrtwind zurecht. Denn die Elektronik benötigt natürlich Zeit, um ein Geräusch zu erkennen, um dieses dann zu filtern. Auf sehr kurze und unregelmäßige Geräusche kann daher auch eine Rauschunterdrückung nur unzureichend reagieren. Dennoch empfehlen sich solche Systeme natürlich, um dauerhafte Geräuschkulissen im Gespräch auszublenden. Wer nach einem solchen Headset Ausschau hält und möglichst viel Leistung für sein Geld wünscht, sollte also auf mehrere Mikrofonöffnungen am Headset achten – und natürlich Testberichte konsultieren. Gerade bei teuren Headsets wäre ein Reinfall schließlich ärgerlich.