02.04.2020
Mi 10
Akku und Display auf Referenzniveau, aber Kamera “nur“ gut
Stärken
- Top-Display mit Wölbung über den Rand
- riesiger Akku, der sich sehr schnell laden lässt
- überragende Rechenleistung
- gute Hauptkamera
Schwächen
- gewöhnungsbedürftige Größe und hohes Gewicht
- Zusatzkameras nur Mittelmaß
- Speicher nicht erweiterbar
Das über den Rand gewölbte Display zählt zu den technischen und optischen Highlights des Mi 10 (Bildquelle: mi.com)
Das Mi 10 ist Xiaomis Flaggschiff für das Jahr 2020. Gegenüber dem Mi 9 wurde vor allem in Verbesserungen beim Display und Akku investiert. Der Preis ist dafür aber auch deutlich höher.
Riesiges, schickes und leuchtstarkes Display
Das Display ist jetzt von 6,4 auf riesige 6,7 Zoll angewachsen. Es wölbt sich schick über den Rand und statt einer Kamera-Kerbe ist die Selfie-Cam jetzt diskret am oberen linken Rand als Loch im Display eingelassen. Die Bildschärfe bleibt auf dem guten Full-HD-Niveau, aber dafür gibt es jetzt die Option, die Bildwiederholrate auf 90 Hz zu erhöhen. Damit wirken Animationen deutlich geschmeidiger als zuvor. Die Helligkeit ist so hoch, das sogar bei grellem Sonnenschein noch alles gut erkennbar bleibt. Clever: Um Fehlbedienung zu vermeiden, lässt sich der über den Rand gewölbte Teil des Displays als "tote Zone" definieren.
Viel Rechenpower und trotzdem überragende Ausdauer
Der Highend-Anspruch zeigt sich auch bei der Speicherbestückung und dem Chipsatz: 128 GB Festspeicher und 6 GB RAM dürften für die allermeisten Anwender mehr als ausreichen. Leider fehlt ein Speicherkarten-Steckplatz. Der Chipsatz wuppt auch anspruchsvolle Apps mit Links. Beeindruckend ist auch der Akku mit seiner großen Kapazität von 4.750 mAh. Dieser ermöglicht trotz der enormen Rechenleistung Laufzeiten von 2 Tagen bei normaler bis intensiver Nutzung. Das mitgelieferte Netzteil lädt mit bis zu 65 W auf. Dementsprechend geht das Aufladen sehr schnell vonstatten. Selbst kabelloses Laden geht dank 33W-Schnellladefunktion flott.
Kameras: Gut, werden aber dem Flaggschiff-Anspruch nicht gerecht
Die Hauptkamera soll die Hauptattraktion sein: 108 Megapixel, lichtstarkes Objektiv und KI-Unterstützung bei der Bildverarbeitung suggerieren ein hohes Qualitätsniveau. In der Praxis schießt die Kamera auch gute Bilder, kommt aber qualitativ nicht an das Niveau der Flaggschiffe von
Apple,
Samsung und
Google heran. Die restlichen Kameras machen das Gerät zwar flexibel, was die Fotosituationen angeht, sind aber technisch nicht auf dem Niveau, das man in der Preisklasse um 800 Euro erwartet. So ist die Makrokamera mit ihren 2 Megapixeln kaum mehr als eine Spielerei und die Ultraweitwinkelkamera hat ihre lieben Probleme bei wenig Licht. Die 108 Megapixel der Hauptkamera sind unterdessen kaum der Rede Wert. Der voreingestellte Standardmodus mit 48 MP großen Bildern ist kaum von der optional einstellbaren vollen Auflösung zu unterscheiden, schont aber den Speicher.