Das Wichtigste auf einen Blick:
- Kinderanhänger tendenziell sicherer als Kindersitze
- rundum gute Qualität nur in den höheren Preisregionen
- Stiftung Warentest: Viele Modelle mit Schadstoffen belastet
- Sicherheit: Auf ausreichende Kopffreiheit achten (auch mit Helm)
Durchgefallen: Beim Kinderanhänger von Froggy (Modell BTC07) rissen im Dummy-Test der Stiftung Warentest Gurte – inzwischen wurde der Verkauf gestoppt. (Bild: amazon.de)
Was ist besser: Anhänger oder Kindersitz?
Über die Sicherheit von Kinderanhängern wird viel gestritten. Immerhin reist der Nachwuchs auf Auspuffhöhe und die Knautschzone besteht häufig nur aus einem Planenaufbau mit mehr oder weniger robustem Chassisgestänge. Die aktuelle Studienlage lässt allerdings den Schluss zu, dass Kinder in einem solchen Trettaxi sicherer sitzen als in einem Fahrradkindersitz oder Trailer. Aber, daran besteht ebenfalls kein Zweifel, mit der Qualität der Kinderanhänger steht es nicht zum Besten – selbst teure patzen, so das Fazit der Stiftung Warentest in ihrem jüngsten Kinderanhänger-Test.Fahrradanhänger, Jogger oder Buggy?
Was die technische Ausstattung angeht, gibt es große Unterschiede. Ab etwa 80 EUR bis weit über das Zehnfache wird jeder Anspruch und Geldbeutel bedient. Die meisten Kinderanhänger sind mulitfunktional: Ob zum sportlichen Jogger oder stadttauglichen Buggy lassen sich fast alle mit wenigen Handgriffen oder mittels Umrüstset für den gewünschten Zweck umbauen. Die Deichsel wird demontiert, die Räder vorne einfach umgesteckt, so dass sie auf dem Boden rollen. Das Buggy-Set liefern viele Hersteller gleich mit, Jogger-Räder müssen hingegen oft separat erworben werden – gerade teure Anbieter wie Thule geizen beim Zubehör. Für den Stadteinsatz empfehlen sich schmale und klappbare Modelle. Zweisitzer sind Einsitzern dennoch vorzuziehen, denn auf diese Weise kann mehr Gepäck oder mal ein Freund mitgenommen werden. Apropos Gepäck: Wer häufiger Tages- oder Wochenendtouren plant, sollte auf ausreichenden Stauraum im Heck achten – am besten abgetrennt vom Fahrgastraum.Ausreichende Kopffreiheit auch mit Helm
Wer bereit ist, mehrere hundert Euro für einen Kinderanhänger zu bezahlen, erwartet lange Nutzbarkeit. Doch schon für 3-jährige Kinder seien viele Anhänger zu eng oder zu niedrig, so die Warentester. Wie wichtig die Kopffreiheit ist, zeigt sich auch im Ernstfall: Nur wenn der Abstand zwischen Kopf und Überrollbügel groß genug ist, kann der Anhänger Ihrem Kind beim Überschlag ausreichenden Schutz bieten. Experten empfehlen mindestens 10 cm Abstand zum Verdeck bzw. zu den oberen Rahmenrohren (mit Schutzhelm).Tipp: Achten Sie auch auf die Maximalzuladung. Low-Cost- Modelle sind oft nur gering belastbar, mit zwei dreijährigen Kindern und Gepäck für den Badesee ist hier schnell Schluss. Andere bieten Kapazitäten von mehr als 50 Kilogramm und eignen sich auch für ältere Kinder. Für kleinere Kinder gibt es Sitzverkleinerer, Hängesitze oder Babyschalen. Werbebotschaften, wonach Babys schon ab dem ersten Monat mitfahren dürfen, sind aber mit Vorsicht zu genießen. Erst ab dem sicheren Sitzalter können die Kinder normal angeschnallt mitfahren.