Ohne sie ist die moderne Welt der Mobilgeräte eigentlich kaum noch vorstellbar: Speicherkarten ermöglichen es uns, Musik, Filme und private Daten bequem abzuspeichern und ebenso bequem zwischen verschiedenen Geräten auszutauschen. Dabei kommen die kleinen Flashspeicher selbst in mobilen Spielkonsolen („Handhelds“) oder Navigationsgeräten zum Einsatz. Eine Zeit lang kochte leider jeder so sein eigenes Süppchen und die verschiedenen Formate behinderten sich gegenseitig – der Markt war von unterschiedlichen, nicht kompatiblen Formaten geradezu überschwemmt. Bis sich die SD-Karte durchsetzte.
Neben dieser hat sich nur noch ein weiteres Format gehalten, die CompactFlash-Karte. Doch selbst sie bleibt mittlerweile auf den Bereich der professionellen Spiegelreflex- und Systemkameras beschränkt. Ihr Vorteil gegenüber der viel weiter verbreiteten SD-Karte ist vor allem die Speichergeschwindigkeit, denn in Format 4.0 sind es theoretisch 133 MBit/s, was natürlich beim Aufnehmen von Bilddaten mit mehreren Megabyte Umfang von Vorteil ist, da auf diese Weise schnelle Bilderserien erzeugt werden können.
Theoretisch bis zu 2 Terabyte Speichervolumen
Doch bei allen anderen Anwendungen sind mittlerweile die SD-Karten die unbestrittenen Platzhirsche. Denn wenn die reine Geschwindigkeit weniger von Bedeutung ist, punkten sie mit viel Speicherplatz zum vergleichsweise kleinen Preis. Aktuell gibt es SD-Speicherkarten mit bis zu 512 Gigabyte Speicherplatz, theoretisch können mit dem Standard sogar bis zu 2 Terabyte ermöglicht werden. Dabei handelt es sich allerdings um die sehr teuren SDXC-Karten, die bislang auch nur von wenigen Endgeräten unterstützt werden – zumindest in ihrer vollen Speicherkapazität.
SDXC, SDHC und einfaches SD
In der Regel beschränken sich vor allem Smartphones und Tablets noch auf maximal 128 Gigabyte. Und auch das nur im Highend-Segment. Einfachere Budget- und Mittelklassegeräte unterstützen gerne auch nur 32 Gigabyte. Damit bewegt man sich genau im Bereich dessen, was als SDHC bezeichnet wird. Solche Karten bieten 4 bis 32 Gigabyte und sind mittlerweile zu sehr kleinem Geld erhältlich. Noch kleinere Speicherkarten sind zwar als reines SD-Format auch noch erhältlich, werden aber de facto kaum noch benötigt – zum einen, weil eigentlich jedes Gerät mindestens SDHC unterstützt und zum anderen die Preise so drastisch gefallen sind.
Die Geschwindigkeitsklassen bei SD-Karten
SD-Karten sind in vier Grundklassen erhältlich. Diese Einteilung von Class 2 bis Class 10 hat aber heute kaum noch eine Bedeutung. Sie steht eigentlich für die mindestens garantierte Übertragungsgeschwindigkeit in MBit/s. Da die meisten guten Karten aber mindestens 20 bis 30 MBit/s als Übertragungsgeschwindigkeit bieten, ordnen sich immer mehr Karten in die beste Klasse 10 ein. Teilweise wurden bei Prototypen sogar mehr als 100 MBit/s erzielt. Für die meisten Anwendungen wie Speicherstände abrufen, MP3-Dateien abspielen oder Filme ansehen sind schon Karten der Klasse 4 vollkommen ausreichend, nur bei Serienbildaufnahmen oder der Übertragung zum PC sind höhere Datenraten nötig.
Dateisystem austauschbar
In der Regel werden diese Daten im FAT32-Dateisystem abgelegt, das heute nahezu alle Endgeräte lesen können. Es ist aber auch kein Problem, andere Dateisysteme zu verwenden – mit einem Kartenleser kann ein PC ohne Probleme ein neues Datensystem anlegen. Mit FAT16 aber sinkt die Kapazität beispielsweise drastisch auf 2 oder 4 Gigabyte ab. Auch UFS, ZFS, NTFS oder HFS sind denkbare Dateisysteme, aber natürlich nur noch selten benötigt.
von
Janko Weßlowsky
Redaktionsleiter – bei Testberichte.de seit 2007.