Für wen eignet sich das Produkt?
Das Versprechen einer Bildschirm-Diagonale von 164 Zentimetern ist Bewegtbild-Pracht bis zum Abwinken - und im Prinzip hält es der Philips 65PUS6121. Was vor allem auf die Ultra-HD-Auflösung mit 3840 x 2160 Pixel zurückzuführen ist, HDR-Code kann er nicht umsetzen. Darüber hinaus fehlen diesem Fernseher zwei Merkmale, die für SmartTV-Geräte des Herstellers eigentlich typisch sind: Ambilight, eine ins Gehäuse integrierte Umgebungsbeleuchtung, suchen Fans der Philips-Spezialität in diesem Fall vergeblich. Zudem handelt es sich beim Betriebssystem nicht um Android TV, welches offenbar nur bei den gehobenen Modellen des Herstellers eingesetzt wird. Ist okay, denn trotz fantastischer Funktionalitäten gilt es als instabil und problematisch in Hinsicht auf den Datenschutz. Leider fährt man mit der stattdessen verwendeten, nicht näher bezeichneten Linux-Abwandlung kaum besser.
Stärken und SchwächenSehr schön das in dieser Dimension seltene Direct-LED-Panel, es neigt in geringerem Maße zu Clouding als die gängigen Edge-LED-Displays. Den Kabel-, Satelliten- und Antennenempfang von gewöhnlichem Fernsehen ermöglicht ein Triple-Tuner. In Verbindung damit kommt die klug dosierte Bildverarbeitung zum Zuge, welche die Skalierung niedriger auflösender Inhalte ins 4K-Format besorgt. Und der nativen Bildwiederholrate von 60 Hz durch sanfte Interpolation zur Seite springt, während Micro Dimming an den Schwarzwerten herumregelt. Mit USB-Speichermedien sind Aufzeichnungen des TV-Programms durchführbar, was tendenziell gut klappt. Allerdings erweist sich das Betriebssystem, nebenbei zuständig für die SmartTV-Funktionalitäten, bei einem nicht zu ignorierenden Teil der Rezensenten als überfordert oder gar störanfällig. Läuft es und hat man Internet, so gefallen die üblichen Online-Features. Einschließlich dem Zugang zu Streaming-Diensten wie Netflix und Amazon Prime, deren natives 4K-Material hier selbst ohne HDR mit toller Schärfe, realistischen Farben und ordentlichen Kontrasten umhaut. Ziemlich komplett ist die Schnittstellen-Ausstattung, auch keine Defizite bei der Einbindung von mobilen Devices wie Smartphones. Die Stereo-Raumklang-Abteilung muss sich mit einer Gesamt-Ausgangsleistung von 16 Watt RMS bescheiden, ist aber ohrenfreundlich abgestimmt.
Preis-Leistungs-VerhältnisDer freundliche Amazon-Kurs von um die 1000 Euro für einen solch großen Ultra-HD-Apparat hilft beim Verdrängen der Launen des Betriebssystems und kleinerer Verarbeitungsmängel. Zumal er im Rahmen von Verkaufsaktionen gelegentlich noch unterschritten wird - und genügend Erwerber mit ihrem Exemplar Glück hatten. Im Bereich von Beträgen ab circa 1600 Euro, die beispielsweise für einen LG 65UH8509 fällig wären, gehen die nervenden Eigenheiten der scharfen 65-Zoll-Fernseher deutlich zurück.