Jeder kennt das kratzende Gefühl im Hals aus frühen Kindertagen, wenn sich der Racheraum entzündet hat. So gelten die Halsschmerzen als eines der häufigsten Krankheitssymptome, die durch eine bakterielle Tröpfcheninfektion oder einen Virus hervorgerufen wird. Selten stehen ernstere Erkrankungen im Hintergrund und erfordern das Eingreifen eines Facharztes für Hals-Nasen-Ohren.
Der Rachenraum als Bollwerk gegen Angreifer
Meist gelangen Erreger durch die Luft in unseren Körper und müssen dabei den Rachenraum passieren. Dieser ist jedoch ausgezeichnet gegen bösartige Eindringlinge gesichert. Der Waldeyersche Rachenring besteht aus lymphatischem Gewebe, zu dem auch die schmerzempfindlichen Mandeln gehören, das für die Abwehr zuständig ist. Hier werden Antikörper gebildet, die ein weiteres Vordringen der Erreger behindern sollen. Jedoch ist die Abwehrreaktion je nach Konstitution des Menschen unterschiedlich und mit stetiger Zunahme der Erregerzahl, kann auch ein starkes Abwehrsystem regelrecht überrannt werden. Die Folge ist eine Entzündung des Rachengewebes und ein Anschwellen der Lymphdrüsen (Mandeln, Tonsillen).
Therapeutische Maßnahmen
Sollten die Rachenbeschwerden mit hohen Körpertemperaturen jenseits von 38 Grad Celsius einhergehen, so ist unbedingt der Hausarzt oder gar HNO-Arzt aufzusuchen. Diese kann ursächliche Nebenerkrankungen wie Nebenhöhlenentzündungen, Ohrenentzündungen oder gar abszessartige Vorgänge diagnostizieren und gegebenenfalls ausschließen. Dann kann entschieden werden, ob eine antibiotische Therapie erforderlich ist. In den meisten Fällen ist der Krankheitsverlauf weniger dramatisch und man kann sich mit Hausmitteln und freiverkäuflichen Medikamenten selbst helfen. Zuerst sollte man dem Körper etwas mehr Ruhe gönnen und unnötigen Stress vermeiden, was aber nicht bedeutet, dass man bettlägerig sein sollte. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte gestärkt und eine schnelleres Abklingen der Symptome herbeigeführt. Gleichzeitig sollte man viel trinken, da sich die Erreger im Mundschleim ansiedeln und somit fortgespült werden. Das Lutschen von Bonbons fördert den Speichelfluss, was denselben Effekt erzeugt. Bei stärkeren Schmerzen kann man auch Halsschmerztabletten lutschen, die einen lokal betäubenden Effekt herbeiführen und schnell Linderung verschaffen. Jedoch sollte man Halssprays und Lösungen zum Gurgeln vorziehen, da diese tiefer in den Rachenraum vordringen können. Sollten die Beschwerden innerhalb von zwei bis drei Tagen nicht abgeklungen sein, ist unbedingt ein Arztbesuch angesagt.