Für wen eignet sich das Produkt?
Der Sony Bravia KD-65XD8577 macht mit gutem Design und einer Bildschirm-Diagonale von 164 Zentimetern auf sich aufmerksam. Obwohl man sie noch als Besonderheit wahrnimmt, werden Fernseher dieser Dimension in den Wohnzimmern zunehmend Normalität - und speziell dieses Modell wäre eigentlich einer der interessantesten Vertreter der Klasse. Die Wiedergabe von Filmen und Serien mit Ultra-HD-Auflösung und HDR-Code ist grandios. Zudem ist der Sound der internen Bassreflex-Lautsprecher vergleichbar mit jenem der besten SmartTV-Wettbewerbsprodukte - trotz einer bescheidenen Ausgangsleistung von 2 x 10 Watt RMS. Alles supertoll? Leider hat das an sich komfortable, aber neugierige Betriebssystem Android TV hier mehr Mühe als sonst. Vor den neuesten, hilfreichen Firmware-Updates dauerte das Hochfahren auch nach der ersten Inbetriebnahme oft viel zu lang, im Betrieb kamen bei manchen Bedienvorgängen Hänger vor.
Stärken und SchwächenAn der Kombination aus dem „4K X1-Prozessor“ und der Bildverarbeitung X-Reality Pro lagen die gelegentlichen Trägheiten des Betriebssystems hoffentlich nicht. Egal, ob man über Dienste wie Netflix in allerfeinster Qualität aus dem Internet streamt oder über den Triple-Tuner niedriger auflösendes, gewöhnliches Fernsehen empfängt, das skaliert werden muss - stets sind die Farben und Kontraste von unbestreitbarer Extra-Qualität. Einen Beitrag dazu liefert die TRILUMINOS™ Display-Technologie, die der Hersteller nicht allen Geräten spendiert. Die native Bildwiederholrate des Edge-LED-Panels beträgt 100 Hz und wird mit Unterstützung des Methoden-Bündels Motionflow XR auf 1000 Hz hochgerechnet. Auffallend jedoch der 4K-Input-Lag, welcher Gamer piesacken dürfte. Keine echten Lücken im Bereich der Schnittstellen, sogar SCART lebt weiter. Wobei je nach Montageart bestimmte Anschlüsse verdeckt und deshalb nicht verwendbar sind. WLAN und Bluetooth sind für eine Reihe smarter Anwendungen unerlässlich, unterliegen aber Nutzungs-Einschränkungen. USB-Aufzeichnungen funktionieren, allerdings nur mit Festplatten vom Typ HDD - USB-Sticks sind lediglich als Programmquelle gestattet.
Preis-Leistungs-VerhältnisEs wären locker mehr als die bei Amazon geforderten circa 1730 Euro zu rechtfertigen: Größe und Ausstattung, vor allem das exzellente Bild und der subjektiv kraftvolle, runde Klang geben es her. Die Software könnte aber an Stabilität und Verlässlichkeit zulegen - Updates deshalb niemals aufschieben. Zudem nerven diverse absichtsvolle Gängeleien. Einen prächtigen OLED-Apparat dieses Formats erhält man mit dem LG OLED65E6D für um die 3400 Euro, fähigeres Betriebssystem inklusive.