Das Wichtigste auf einen Blick:
- "gut" getestete Splitgeräte sind seltene Ausnahmen
- generell leiser, schneller und sparsamer als Monoblock-Klimageräte
- häufige Abwertungsgründe in Tests sind Datensende-Verhalten und Treibhausgase
- Midea als Vorreiter klimaneutraler R290-Split-Geräte
- oft Abstriche bei der Temperaturverteilung
- beliebte Selbstmontage bei Baumarkt-Klimaanlagen nicht mehr zulässig
Tests zeigen: Split-Klimaanlagen für den Festeinbau sind schneller und effizienter als Klimageräte mit Abluftschlauch, die Sie mobil in Ihrem Zuhause nutzen können. Der Begriff „Split“ beschreibt die beiden konstruktiv getrennten Einheiten, das Innen- und Außengerät. In der Inneneinheit verdampft das Kühlmittel und entzieht so dem Raum die Wärme, die durch eine Rohrleitung in die Außeneinheit geleitet wird und sich dort durch das Verdichten im Kompressor wieder verflüssigt. Danach gelangt es zurück zum innenliegenden Teil des Klimageräts und kann wieder genutzt werden – ein Kreislaufsystem. Da der Kompressor außen liegt, ist die Geräuschbelastung sehr niedrig.
Welche Testkriterien sind wichtig?
In der Theorie sind Split-Klimaanlagen, die fest installiert werden und für den dauerhaften Einsatz gedacht sind, wunderbar effizient, schnell und sparsam. Selbst die besten Einbau-Klimaanlagen haben es trotzdem schwer: In Klimaanlagen-Vergleichstests kann sich bislang nur ein Modell in den wichtigsten Testkapiteln Energieeffizienz, Kühlleistung, Abkühlzeit, Temperaturverteilung und Handhabung hervortun; andere Testkandidaten entpuppen sich als langsam, schlecht handhabbar oder sie verbrauchen viel Strom im Verhältnis zur Kühlleistung.Ein Testsieger, hier besteht nur ein geringer Unterschied zu den mobilen Monoblockgeräten, muss sich darüber hinaus durch geringe Schallleistungspegel sowohl im Innen- als auch im Außenbereich auszeichnen. Ein weiteres Augenmerk gilt der Handhabung und dem Design: Hier beurteilen die Tester, wie lange die Montage eines Split-Geräts dauert und wie gut sich ein Modell reinigen lässt. Für den Käufer lässt sich daraus auch ableiten, wie gut ein Gerät sicherstellt, dass es im Laufe seiner Nutzungsphase sein Energieeffizienz-Niveau beibehält.
App-gesteuerte Anlagen fallen in Tests in zweierlei Hinsicht negativ auf: Einige Apps lassen sich nicht mit dem WLAN-Modul verbinden; andere senden Informationen an den Anbieter oder an Daten-Sammeldienste, die für den Betrieb der Klimaanlage gar nicht erforderlich sind.
Kältemittel im Vergleich: Midea als Vorreiter für klimafreundliche Kühlgase
Vor allem mit Blick auf die Umwelteigenschaften zeigen nur wenige eine genügsame Seite. Viele verwenden das klimaschädliche Kältemittel R410A, seltener läuft das etwas umweltfreundlichere R32 (Difluormethan) im Kältemittelkreislauf.R290 (Propan), mit dem es sich am klimafreundlichsten kühlen ließe, beginnt sich nur bei einzelnen Herstellern für Monoblockgeräte durchzusetzen (etwa De Longhi PAC EX100 Silent, Comfee Eco Friendly oder AEG ChillFlexPro) und ist bislang die einzige langfristige Lösung für Monosplit-Geräte, die serienmäßig zur Verfügung steht.
Midea, ein chinesischer Hersteller für Raumklimageräte, hat allerdings Höheres vor: Spätestens im Frühjahr 2019 will das Unternehmen die ersten nachhaltigen Split-Klimageräte mit Propan im Kältemittelkreislauf auf den Markt bringen. Die Modelle der All Easy Series MSAEBU-09HRFN7-QRD6GW, MSAEBU-12HRFN7-QRD6GW tragen das Umweltzeichen Blauer Engel und sollen maßgeblich zur Abschwächung des Klimawandels beitragen. Weil Midea sich bereits jetzt mit seiner Pionierarbeit im Segment der Monoblockgeräte mit möglichst niedrigem Treibhauspotenzial im Betrieb präsentiert, sind konsequent umweltfreundliche Split-Klimageräte in nächster Zukunft am ehesten von diesem Hersteller zu erwarten. Allerdings ist auf eine zügige Entwicklungsarbeit auch anderer Hersteller zu hoffen, um Käufern eine langfristige Perspektive zu bieten.
Split-Klimaanlagen mit Smart-Home-Funktion in der Übersicht
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 479,00 € Sehr gut 1,3 |
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ab 398,65 € Sehr gut 1,5 |
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76 Meinungen 0 Tests |
|
ab 599,80 € Gut 1,6 |
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1.039 Meinungen 0 Tests |
Split-Klimageräte: Welche Modelle sind zukunftssicher?
Nachhaltige Alternativen sind für Käufer besonders interessant mit Blick auf eine EU-Verordnung über fluorierte Treibhausgase, die ein Verkaufsverbot neuer R410A-Geräte mit kleinen Leistungen bis 3 kg Füllmenge bis zum Jahr 2025 fordert; Experten der Stiftung Warentest verweisen in diesem Zusammenhang auf weitere Einschränkungen auch für R32-Geräte, die möglicherweise ebenfalls nicht mehr beliebig auf den Markt gebracht werden dürfen.Wer auf Planungssicherheit setzt, sollte sich aber nicht allein dem Wettlauf der Kältemittel-Technologien ausgesetzt sehen, sondern nach Nutzungsgewohnheiten fragen: Möchte ich mit Rücksicht auf die von Klimaforschern prognostizierte „Heißzeit“ nur an einzelnen Tagen kühlen, ist ein Monoblock-Klimagerät aus dem höheren Notenspektrum erste Wahl; wer seine Räume dagegen dauerhaft klimatisieren möchte, setzt am besten auf eines der nachhaltigeren R32-Split-Geräte.
R32: Das am häufigsten verwendete Kältemittel
Das Kühlgas R32 (Difluormethan) wird in Split-Klimageräten besonders häufig eingesetzt. Nur 500 g entwichenes Gas kann das Klima 675-mal stärker schädigen als Kohlendioxid (CO2). Difluormethan weist allerdings kein Ozonabbaupotenzial auf und hat gegenüber R410A ein wesentlich geringeres GWP (Global Warming Potential oder Treibhauspotenzial). Im Vergleich zu R410A-Geräten erreichen R32-Systeme zudem höhere Effizienzwerte und übertragen Wärme besser. Daraus resultieren ein geringerer Stromverbrauch im Kühl- und Heizbetrieb und ein geringerer Mengenbedarf.Top 3 der Split-Klimaanlagen mit Kühlgas R32
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 479,00 € Sehr gut 1,3 |
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ab 398,65 € Sehr gut 1,5 |
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Auch das fluoridhaltige R410A gehört zu den etablierten Kältemitteln in Einbau-Klimageräten, kann aber mit dem Niedrig-GWP R32 nicht konkurrieren. Der Treibhauseffekt dieses Gemischs aus Difluormethan und Pentafluorethan ist 2.088-mal höher als der von CO2.
Gemäß der EU-Verordnung 517/2014 müssen fluorierte Treibhausgase wie R410A zum Schutz der Ozonschicht und zur Abschwächung des Klimawandels künftig vollständig durch nachhaltigere Kältemittel ersetzt werden. Besitzer von R410A-Klimageräten können allerdings nicht ohne Weiteres auf das nachhaltigere R32 umrüsten, ohne technische Veränderungen an ihrer Anlage vornehmen zu lassen. Andernfalls sinkt die Effizienz.
Geräuschbelästigung durch Splitgeräte?
Split-Klimaanlagen sind für denjenigen, der sie sich einbauen lässt, weniger geräuschintensiv als für den Nachbarn. Die Kompressoreinheit hängt außen und kann 50 oder mehr Dezibel verursachen. Im Inneren bekommen Sie davon recht wenig mit. Je nach Dämmung und Bauart des Hauses können Sie ungestört schlafen.Für Montage Fachbetrieb notwendig
Split-Geräte bestehen aus einem Innen- und einem Außenteil. Die Teile sind über eine Kältemittelleitung miteinander verbunden. Zwischen ihnen zirkuliert das Kältemittel (meist R32 oder R410A), das bei einem Entweichen schon geringer Mengen das Klima schädigen kann.Die seit 2008 geltende Chemikalien-Klimaschutzverordnung verlangt die Installation solcher Anlagen ausschließlich durch zertifizierte Fachbetriebe. Dazu gehört ein gewisser Ausstattungs-Standard mit Vakuumpumpen für das sogenannte Evakuieren (Luft und Feuchtigkeit müssen aus Innengerät und Kältemittelleitung entfernt sein), geeignete Kontroll-Messgeräte, elektronische Monteurhilfen und die fachgerechte Entsorgung der verwendeten Materialien.
Zum Schutz der Ozonschicht und zur Abschwächung des Klimawandels ist die beliebte Selbstmontage von Klimageräten mit fluorierten Treibhausgasen aus dem Baumarkt nicht mehr zulässig.
Einbau einer Split-Klimaanlage erfordert Sachkunde-Nachweis
Darüber hinaus muss ein solcher Fachbetrieb die Instandhaltung sämtlicher Geräte sowie die Sachkunde seiner Mitarbeiter nach der Chemikalien-Schutzverordnung sicherstellen. Abgesehen von den meist vollen Auftragsbüchern und dem Erfordernis einer langfristigen Planung stellen die mit dem Einbau einer Split-Klimaanlage verbundenen Anschluss-, Wartungs- und Reparaturkosten für den Käufer einen erheblichen finanziellen Mehraufwand dar. Demgegenüber steht die Energieeinsparung, die ein Split-Gerät im Vergleich zu einem Monoblock-Klimagerät im Kühlbetrieb theoretisch erzielen kann. Zu achten ist dabei auf das EU-Label, auf dem die Anlagen energetisch bewertet werden.Hintergrund: Vermehren sich in Klimageräten eigentlich Viren?
Nein, weder in Monoblocks noch in den fest eingebauten Split-Anlagen, schreibt der Experte für Klimageräte Daniel de Graaf in „test“ 6/2020. Allerdings sei bei zentralen Klimaanlagen die regelmäßige Wartung und Kontrolle sehr wichtig, um beispielsweise Fehlströmungen zu vermeiden. Tipp: Ob es technische Lösungen gegen Coronaviren gibt und beispielsweise Luftreiniger einen Ersatz zum Lüften darstellen, lesen Sie auf unserer Themenseite.Tipp: Lesen Sie in unserem Magazinbeitrag, welche Klimageräte außer den „Splits“ noch ohne Abluftschlauch funktionieren – und von welchen wir abraten würden.