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Gartengestaltung – Ideen und Tipps für einen pflegeleichten Wohlfühlort

Einen schönen Garten wünscht sich jeder, aber er soll nicht viel Arbeit machen. Ganz ohne Pflege kommt ein Garten natürlich nicht aus. Einen Garten(t)raum zu realisieren, der Ihnen neben der Arbeit auch noch die Zeit lässt, Ihre ganz persönlichen Gärtnererfolge mit Muße zu genießen, ist jedoch gar nicht so schwer. Wir möchten Ihnen mit einfachen Tipps zu Gartengestaltung und Pflanzenauswahl helfen, diesem Ziel ein Stück weit näherzukommen.

Alles Wichtige auf einen Blick

  • Strukturieren Sie Ihren Garten mit Wegen, Beeten und Aufenthaltsflächen
  • Rindenmulch verringert in Beeten Unkraut und Verdunstung
  • Heimische Pflanzen vertragen unser Klima besser und die Insektenwelt freut sich
  • Hecken brauchen mehr Pflege
  • Kleine Rasenflächen sind einfacher zu pflegen als verwinkelte
  • Eine Wildblumenwiese braucht keine zusätzliche Pflege
  • Clevere Bewässerungssysteme nehmen viel Arbeit ab

Inhaltsverzeichnis

Die Planung: Struktur und Übersichtlichkeit

Gartenweg Wege helfen den Garten zu gestalten. (Bildquelle: aniston grace / unsplash)

Gestaltungselemente wie Wege und kleine Aufenthaltsflächen geben Ihrem Garten Struktur und machen ihn übersichtlich und optisch attraktiv. Praktischer Nebeneffekt: Damit verkleinern Sie die pflegebedürftigen Bereiche, die Sie je nach dem individuellen Anspruch Ihrer Gartenpracht nach und nach zeitsparend bearbeiten können. Außerdem erreichen Sie durch Wege Blumenbeete sowie Pflanzinseln viel leichter.

Die Beläge der Wege und Flächen können aus Kies, Split, Sand oder Mulch sein. Wenn Sie darunter ein wasserdurchlässiges Gartenvlies – auch Unkrautvlies oder Unkrautfolie genannt – verlegen, verhindern Sie, dass sich Unkraut durch den Belag drückt. Alternativ können Sie auch festes Material wie Stein und Beton verwenden. Unkraut und Wurzeln in den Fugen verjagen Sie am besten mit einem Fugenkratzer oder einer Fugenbürste.

Motorunterstützte Fugenbürsten

In Beeten unterdrückt Rindenmulch das Unkrautwachstum, schützt vor Erosion, hält den Boden feucht und reichert die Erde mit Humus an. Rindenmulch besteht in der Regel aus gehäckselter Baumrinde von Kiefer, Fichte oder Douglasie. Je größer das Beet, desto größer sollten die Mulchstücke sein. Das Material eignet sich aber auch als Wegbelag, da es beim Laufen weich und federnd wirkt.

Die Auswahl der Pflanzen: Hecken, Stauden, Bodendecker

Hecke Hecken sind ein gestalterisches Element im Garten, das regelmäßige Pflege benötigt. (Bildquelle: Laurent Beique / unsplash)

Jede Pflanze hat ganz eigene Ansprüche in Bezug auf den Standort, der von Faktoren wie Beschaffenheit des Bodens, Platzangebot, Lichtverhältnisse und Feuchtigkeit maßgeblich bestimmt wird. Wählen Sie heimische Pflanzen, die in der Regel nicht sehr anspruchsvoll sind. Sie halten auch mal eine längere Trockenzeit und sogar Frostperioden aus, wenn sie in Ihrem Garten das richtige Zuhause gefunden haben.

Wenn Sie zum Beispiel eine Hecke wünschen, die möglichst schon im ersten Jahr schnell wachsen soll, können Sie davon ausgehen, dass Ihr natürlicher Sichtschutz auch in den Folgejahren mehr als einen Schnitt im Jahr benötigt. Möchten Sie die Heckenschere jedoch höchstens einmal im Jahr schwingen, entscheiden Sie sich für eine langsam wachsende Hecke. Dazu gehören zum Beispiel die Hainbuche und der Weißdorn, beide ungiftig, sowie der Liguster und die Eibe, die jedoch giftig sind. Denken Sie auch daran, dass Sie Pflanzen umso häufiger verjüngen müssen, je enger Sie sie gepflanzt haben.

Die richtige Pflege der Hecke ist entscheidend. Pflegeschnitte können Sie immer vornehmen. Es gibt aber auch Zeiten, wo Sie Geldstrafen riskieren, wenn Sie eine Hecke komplett runterschneiden oder entfernen wollen. In unserem Artikel zum Hecken- und Bauschmschnitt erfahren Sie alles, was es zu beachten gilt.

Zu den besten Heckenscheren

Auch heimische Blumenstauden, so genannte Dauerblüher, sind recht anspruchslos. Sie haben einen sehr langen Atem und können vom Frühjahr an bis hin zum ersten Frost blühen – ein herrlicher, dauerhafter Blickfang für Ihren Garten also. Bunte Margeriten, Prachtkerze und Katzenminze gehören dazu. Letztere schneiden Sie, sobald sie nicht mehr schön aussieht, einfach mit einer Gartenschere beherzt zurück, damit sie rund zwei Wochen später wieder ihre Blütenpracht entfaltet. Kombinieren Sie einfach verschiedene Arten mit ähnlichen Pflegemethoden, um den Zeitaufwand noch weiter zu minimieren.

Die besten Gartenscheren

Zu den bei Müßiggängern im Garten beliebten Pflanzen gehören auch die Bodendecker. Darunter versteht man Gewächse, die über eine bestimmte niedrige Wuchshöhe nicht hinauskommen. Immergrün, Storchschnabel, Kriechmispel & Co. breiten sich zumeist schnell aus, wachsen dicht und sind äußerst robust. Im Sommer wie im Winter grün, entfalten viele Arten darüber hinaus schon im beginnenden Frühjahr zahlreiche kleine, bunte Blüten. Mit zunehmender Verbreitung gelingt es ihnen sogar, dem Unkraut in Ihrem Beet den Garaus zu machen.

Der Rasen: Welcher passt zu mir?

Rasenfläche Vorgarten Kleine Rasenflächen lassen sich einfach pflegen. Sie sind ideal für den Einsatz von Mährobotern. (Bildquelle: Max Rahubovskiy / pexels)

Wenn Sie für Ihren Rasen nicht gerade den perfekten Golfplatz vor Augen haben, können Sie auch hier den Pflegeaufwand deutlich minimieren. Vermeiden Sie eine verwinkelte, kleinteilige Anlage und entscheiden Sie sich lieber für eine oder wenige klar abgegrenzte, geschlossene Flächen, damit Sie unkompliziert in Bahnen mähen können. Denn um das regelmäßige Rasenmähen kommen Sie kaum herum, wenn die Halme gleichmäßig wachsen und dauerhaft grün sein sollen.

Für einen rein privat genutzten Garten kommen drei Rasenarten in Frage: Zierrasen, Sport- und Spielrasen sowie Schattenrasen. Der Zierrasen ist aufgrund seiner außergewöhnlich hohen Rasendichte und des langsameren Wachstums pflegeleichter und eignet sich für einen repräsentativen Vorgarten. Beim Sport- und Spielrasen, der schnell wächst und strapazierfähig ist, muss häufiger gemäht werden.  Ein Schattenrasen hingegen bewegt sich beim Pflegeaufwand zwischen den beiden Rasensorten. Auch er zeigt sich dicht und ist gut belastbar, legt im Schatten aber das schnellste Tempo beim Wachstum hin.

Hilfe bei der Rasenpflege

Ein Rasen macht Arbeit. Je nach Größe mehr oder weniger. Bei der Rasenpflege gibt es auch technische Unterstützung. Angefangen bei Rasenmäher und Rasentrimmer, die sie selbst führen müssen. Möchten Sie jedoch lieber im Liegestuhl relaxen, anstatt den Rasenmäher zu schieben, legen Sie sich doch einen Mähroboter zu! Er hält das Gras dauerhaft schön kurz und lässt dem Unkraut keine Chance. Bei den meisten motorisierten Gartenhelfern können Sie die Mähzeiten nach Ihren individuellen Wünschen programmieren. Sie können die Rasenfläche auch sauber mit Randsteinen einfassen, damit Ihr Roboter genau weiß, wo sein Arbeitsbereich aufhört. 

Unsere Rasenmäher-Übersicht

Unsere Mähroboter-Welt

Für ein schönes Rasenbild und ein dichtes Wachstum ist einmal im Jahr eine intensive Rasenpflege durch Vertikutieren und, wo nötig, eine Ausbesserung kahler Stellen empfehlenswert.

Zu den besten Vertikutierern

Übrigens: Eine Alternative zum Rasen ist die Wildwiese, deren Hauptcharakteristika hohe Gräser und bunte Wiesenblumen sind. Sie kommt lange Zeit auch ohne Mähen und Bewässerung aus. Düngen müssen Sie sie so gut wie gar nicht, von Vorteil ist viel Sonnenschein. Insekten lieben Blumenwiesen!

Die Bewässerung: Einfache Systeme übernehmen die Arbeit

Beregnung eines Gartens Rasensprenger können eine sehr große Reichweite haben und damit den Garten gleichmäßig mit ausreichend Wasser versorgen. (Bildquelle: Peggy Choucair/Pixabay)

Trotz allem: Auch die pflegeleichteste Pflanze hat mal Durst, und Wassergaben fördern das Wachstum. Wenn Sie der Gießkanne und dem Gartenschlauch überdrüssig sind, können Sie die Bewässerung auch automatisieren.

Planen Sie bei der Gestaltung Ihres Gartens doch gleich ein Bewässerungssystem mit ein. Schon einfache Bewässerungscomputer erlauben es, feste Bewässerungsintervalle für Rasensprenger zu bestimmen.

Komplexere Geräte verfügen über Sensoren, die die Bodenfeuchte messen, und sich nur dann einschalten, wenn die Erde zu trocken ist. Smarte Computer können Sie sogar in Ihr Hausnetzwerk einbinden. Sie sind in der Lage, aktuelle Wetterdaten auszuwerten und halten bei sich ankündigendem Regen still.

Zu den besten Bewässerungssystemen

Viel Freude durch kleine Schritte

Einfache, durchdachte Gestaltungselemente, anspruchslose heimische Pflanzen und überschaubare Rasenflächen sind nur einige Zutaten für das Geheimrezept „Pflegeleichte Gartengestaltung“. Nicht weniger wichtig ist die zusätzliche Prise Regelmäßigkeit. Wenn es Ihnen gelingt, hier am Ball zu bleiben, werden Sie Ihr Arbeitspensum dauerhaft niedrig halten können und anhaltend lang viel Freude in Ihrem Garten haben.

Biene auf Blume (Bildquelle: Thomas Schiewer/Pixabay)

Wie locke ich Bienen in meinen Garten?

Es ist kein Geheimnis, dass der Bestand unserer Bienen bedroht ist. Gründe sind unter anderem, dass Parks, Grünflächen und private Gärten häufig so angelegt sind, dass sich die fleißigen Insekten keine natürlichen Lebensräume mehr erschließen können, also keine Nistplätze und schlichtweg keine Nahrung mehr finden. Dabei bedarf es lediglich einer guten Vielfalt an heimischen Pflanzen im Garten, die den Sammlern ausreichend Nektar und Pollen bieten. Zuchtpflanzen und Pflanzen mit gefüllten Blüten hingegen sind nicht die ideale Grundlage. Setzen Sie bei der Gartengestaltung auf Wildrosen und andere Wildblumen, bevorzugen Sie heimische Gemüse- und Kräuterpflanzen wie Lavendel und Thymian. Wenn Sie bei der Auswahl auch noch verschiedene Blühzeiten berücksichtigen, kann das Nahrungsangebot sogar ganzjährig vorhalten - ein Bienenparadies!

Eine Liste geeigneter Wildblumen für Hummeln und Bienen bietet der NABU an.

Tipp: Eine einfache und schöne Art, den Garten zu gestalten, sind Hochbeete. Sie können darin Blumen und Gemüse anpflanzen. Das Gärtnern in Hochbeeten ist rückenfreundlich, zudem geben Sie dem Garten damit Struktur. Hochbeete gibt es als Bausätze zu kaufen. Sie können ein Hochbeet aber auch ganz einfach selber bauen. Das gelingt sogar Anfänger:innen mit wenig handwerklicher Erfahrung.

Aktuelle Test:

Stiftung Warentest (4/2023): „Abschnittsgefährten“ (10 Akku-Rasenmäher, 2 Spindelmäher)

selbst ist der Mann (3/2023): „Pflegedienst“ (12 Mähroboter)

Stiftung Warentest (8/2022): „Ab durch die Hecke“ (15 Heckenscheren)

von Katrin Werner

Fachredakteurin im Ressort Home & Life – bei Testberichte.de seit 2017.

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