Stärken
- Epilierer rupfen die Haare mitsamt der Wurzel aus
- Epilation hält in der Regel länger als eine Rasur
- Modelle mit vielen Pinzetten ermöglichen eine schnelle Epilation
- zwei Betriebsarten: via Netzkabel und Steckdose oder mit Akku
Schwächen
- Prozedur ist leicht unangenehm - Nassepilation nur geringfügig entspannter
- für Achseln, Intimzone und Gesicht nur bedingt zu empfehlen
- häufiger Anwendungsbereich Operlippe wird in Warentests nicht geprüft
Führende Anwendung eines Epilierers - an den Beinen. Der nicht minder wichtige Bereich "Oberlippe" wird in Tests leider nicht berücksichtigt. (Bildquelle: philips.com)
Die Evolution hat uns über Jahrtausende hinweg von den meisten Körperhaaren befreit - mit einigen Ausnahmen. Auf dem Kopf schätzen wir sie und formen sie daher zu schönen Frisuren. Aber an den Beinen, Armen oder gar unter den Achseln sowie im Intimbereich? Schönheitsideale oder auch nur persönliche Vorlieben verleiten uns dazu, diese als unliebsam definierten Härchen lieber zu entfernen. Doch mit welcher Methode gelingt dies am besten? Und, viel wichtiger, am nachhaltigsten und auf möglichste schmerzfreie Art? Mit einem Epilierer - so lautet die Standardantwort vieler (vor allem) Frauen. Denn diese Geräte können einen großen Vorteil unter den Enthaarungsgeräten für sich verbuchen: Die behandelten Körperstellen bleiben vergleichsweise lange glatt.
Wie lange werde ich nach einer Epilation von nachwachsenden Haaren verschont?
Durchs Netz geistern unzählige Behauptungen, wie lange denn nach einer Epilation Beine und Co glatt bleiben - zu finden sind Angaben zwischen zwei und fünf Wochen. Viel geben können Sie jedoch auf diese Angaben nicht; denn der tatsächliche Zeitraum hängt schlicht und ergreifend davon ab, wie schnell Ihre Haare nachwachsen. Fakt dagegen ist aber: Im direkten Vergleich zu einer (Nass-) Rasur schlagen sich Epiliergeräte mehr als wacker. Denn diese säbeln die Haare lediglich direkt über der Hautoberfläche ab. Die Folge: Schon nach kurzer Zeit, mitunter sogar schon am selben Tag, sind wieder erste Stoppeln zu spüren und bald auch wieder zu sehen. Eine Epilation dagegen hält definitiv deutlich länger an. Der Grund dafür liegt in der Technik. Per Mini-Pinzetten, die auf Scheiben / Walzen montiert sind, zupfen Epilierer die Haare mitsamt der Wurzel aus. Das Haar braucht demnach länger, um an der Oberfläche sichtbar zu sein. Nur etwas für ganz Tapfere: Epilation in der Bikinizone. (Bildquelle: philips.com)
Epilation vs. IPL-Enthaarung: Was ist besser?
Trotzdem eine Alternative gefällig? Denn: Wie alle wissen, ist die Epilation von Schmerzen begleitet, schließlich wird kräftig gezupft. Wollen Sie deshalb nicht zum altbewährten Nassrasierer greifen, schauen Sie sich lieber unter den IPL-Geräten (aktuelle Bestenliste) um. Diese lassen die Haarwurzeln per Lichtimpulse nach und nach absterben. Nach mehrmaliger Behandlung setzt der Haarwuchs sogar für längere Zeit ganz aus. Nachteil: IPL-Geräte sind recht teuer - unter 100 bis 200 Euro sind kaum vernünftige Geräte aufzutreiben - und die Prozedur erfordert Geduld. Daher schwören viele Frauen auf Waxing oder Sugaring, sei es zu Hause (was eine gewisse Übung und zudem Geschick voraussetzt) oder in einem professionellen Studio. Ein solides Waxing ist schon ab ca. 30 Euro zu haben.Welche Körperstellen werden am besten mit welchen Geräten traktiert?
Schaut man sich in Foren, Kundenmeinungen und auch Tests von Fachmagazinen um, ergibt sich ein klares Bild über die idealen Einsatzgebiete der verschiedenen Enthaarungsgeräte.- Beine / Arme: Von Natur aus relativ unempfindlich, sind diese Körperregionen definitiv die Domäne von Epilierern. Das Auszupfen der Härchen tut hier - vor allem nach mehrmaliger Anwendung - nicht so weh. Zudem ist die Körperoberfläche ohne große Tücken wie Falten, enge Stellen o.ä. Ein Epilierer findet hier eine große Fläche vor, was bedeutet, die Epilation schreitet zügig voran.
- Intim-/Bikinizone: Vorsicht!, raten viele Kundinnen. Denn die Haut ist an dieser delikaten Stelle sehr schmerzempfindlich und sensibel. Die Gefahr von Hautreizungen, Rötungen oder unschönen "Pusteln" ist in der Bikinizone besonders groß. Eine Epilation wird daher nur hartgesottenen Personen ans Herz gelegt. Die meisten raten lieber zu Alternativen wie der Nassrasur oder, wenn ein langanhaltendes Ergebnis erwünscht ist, zum (professionellen) Waxing.Tipps zur haarlosen bzw. getrimmten Bikinizone: In unserem Ratgeber zu Intimrasierern im Test verraten wir Ihnen, welche Rasierer für die sensible Intimzone infrage kommen.
Zusätzliche Informationen
Einigen Epilieren liegt ein extra Rasuraufsatz bei, der Aufpreis ist meist relativ gering. Spezialaufsätze für „sensible“ Zonen hingegen, die z.B. einen schmaleren Epilierkopf besitzen oder mit sogenannten „Schutzbügeln“ ausgestattet sind, ändern nichts an der grundsätzlich brachialen Vorgehensweise eines Epilierers, nämlich dem Auszupfen. Die in Aussicht gestellte Schmerzlinderung fällt daher in der Regel nur gering aus.2-in-1 und unter Umständen ganz praktisch: Epilierer mit Rasieraufsatz. (Bildquelle: philips.com)
- Achseln / Gesicht: Dasselbe gilt auch für die Haare unter den Achseln oder im Gesicht - nur etwas für ganz Tapfere. Spezialaufsätze stiften nur begrenzt einen echten Nutzen. Nassrasur oder solide IPL-Geräte helfen an diesen Körperstellen eher weiter.
Ist die Qualität der Epilation von der Anzahl der Pinzetten abhängig?
Nur indirekt. Fakt ist: Je mehr Pinzetten am Epilierkopf befestigt sind, umso schneller geht die Enthaarung über die Bühne. Das hat einen unmittelbaren Vorteil. Eine Epilation stresst grundsätzlich die Haut. Dauert sie nur kurz, freut sie sich mit Ihnen und reagiert weniger gereizt. Die Faustregel lautet: Einfache, kostengünstige Epilierer verfügen häufig nur über rund 20 Walzenpaare / Pinzetten. Besser sind 40 Walzen / Pinzetten oder sogar mehr. Sofern Sie den Ratschlag anderer beherzigen und sich vorrangig die Beine epilieren, spielt es keine Rolle, dass mehr Pinzetten auch einen breiteren Epilierkopf nach sich ziehen, der wiederum in der Bikinizone oder unter den Achseln von Nachteil wäre.Die besten Epilierer mit großem Epilierkopf (viele Pinzetten)
Nass Epilieren unter der Dusche - bringt das was?
Da mittlerweile das Gros der Epilierer mit einem Akku ausgestattet ist und die Geräte daher technisch sehr einfach wasserdicht gemacht werden können, bieten etliche Modelle auch eine Epilation unter der Dusche oder in der Badewanne an. Das Versprechen: Die Epilation tue weniger weh.Die Meinungen darüber gehen allerdings weit auseinander. Denn unter der Dusche bzw. in der Wanne weichen auch die Härchen auf. Die Folge: Die Walzen des Epiliergeräts können diese schlechter am Kragen packen, die Härchen flutschen schlimmstenfalls durch. Da die Schmerzlinderung bei einer Nassanwendung ebenfalls nur geringfügig ist, ziehen deshalb viele die Epilation vor dem Duschen vor, raten aber dazu, danach unbedingt die Haut gründlich mit Wasser und - idealerweise - mit einem Peeling zu säubern. Diese Vorsichtsmaßnahme verhindere, dass die Haare mit der Zeit einwachsen. Eine (kühlende) Pflegelotion nach der Anwendung wiederum gehöre zum Pflichtprogramm.
Epilieren Sie beispielsweise nach dem Duschen oder auch währenddessen. Wärme öffnet die Poren, die Haut ist entspannter und die Haare lassen sich leichter herausziehen. - Stiftung Warentest
Lange Akku-Laufzeit erwünscht? Hier sind die besten Epilierer mit starkem Akku
Kühlstreifen, Massagen usw. - bringen diese technischen Tricks wirklich Linderung?
Je mehr Pinzetten, desto zügiger die Epilation. (Bildquelle: panasonic.de)
Auch gegenüber den diversen technischen Vorsichtsmaßnahmen der Epilierer wie z.B. Kühlstreifen oder eine Massagefunktion ist gesunde Skepsis angesagt. Die in Aussicht gestellte Linderung der Schmerzen während der Epilation tritt allzu häufig nicht ein oder ist kaum der Rede wert. Kundinnen sprechen daher manchmal von einem Placebo-Effekt, um sich die positiven Rückmeldungen in Kundenrezensionen auf diese technischen Hilfsmittel zu erklären. Fakt dagegen ist: Die Haut (oder das Nervenkostüm) gewöhnt sich mit der Zeit an das regelmäßige Auszupfen der Haare und reagiert mit der Zeit immer entspannter.
In das Reich der Märchen schließlich kann die Behauptung verbannt werden, dass die Haare durch eine Epilation immer dicker und störrischer werden. Dies ist definitiv nicht der Fall.
Technische Hilfsmittel, die unverzichtbar bei einem Epilierer sind
Unverzichtbar ist hingegen die Möglichkeit, die Geschwindigkeit der Epilierer einstellen zu können. Die meisten Geräte bieten zwei Geschwindigkeitsstufen an, einige sogar drei. Vorteil: Je schneller die Haare ausgerissen werden, desto geringer ist der individuell empfundene Schmerz – ähnlich wie bei einem Pflaster. Von Vorteil kann außerdem ein beweglicher Epilierkopf sein. Er passt sich flexibel der Hautoberfläche an und kann daher mehr Haare erfassen.Welche Hersteller bieten die besten Epilierer an?
Die Zahlen sprechen für sich: Braun zieht auch auf Testberichte.de das größte Interesse der Kunden auf sich. (Bild- und Datenquelle: Testberichte.de)
Die größte Auswahl an Epilierern bieten Braun und Philips an, was schon darauf schließen lässt, dass diese beiden Hersteller die Platzhirsche am Markt darstellen. Dem ist tatsächlich so. Die Epilierer von Braun mit dem Namen Silk-épil, wie immer bei Braun aufgeteilt in Serien (3, 5, 7) sind nämlich nicht nur überdurchschnittlich beliebt, sondern schneiden auch in Test der Fachpresse sehr gut ab. Philips wiederum nennt seine Epilierer Satinelle, die ebenfalls in einer großen Auswahl vorliegen, muss sich aber in den Tests häufig hinter Braun in die zweite Reihe einordnen. Ferner ist mittlerweile auch Panasonic mit sehr guten Epilierern breit am Markt vertreten; die Top-Modelle des Herstellers sind für preisbewusste Kundinnen attraktiv.
Top-Modell der Silk-épil-Serie von Braun mit umfangreichem Zubehör. (Bildquelle: braun.de)