Für wen eignet sich das Produkt?
Mit dem Sharp LC-55CUF8462ES käme man zu verführerischen Konditionen an ein dubioses SmartTV-Modell, das neben einer Display-Diagonale von 139 Zentimetern die begehrte Ultra-HD-Auflösung auffährt. An das träge und instabile „Aquos Net+“-Betriebssystem kann man sich vielleicht gewöhnen, mit einem Internet-Zugang stellt es HbbTV-Infos und das offene Web letztlich doch recht komfortabel bereit. Jedoch wird einem der Abruf von Streaming-Diensten wie Netflix und Amazon Prime schwer gemacht, geeignete Apps sind nicht am Start. Deren 4K-Inhalte wären ja mit ihrer ganzen, überwältigenden Schärfe zu sehen. Immerhin überzeugen Farben und Kontraste, obwohl die gesuchte HDR-Kompatibilität fehlt. Von den Qualitätsreserven profitiert die Wiedergabe normaler Fernseh-Programme, die über den digitalen Triple-Tuner für Kabel-, Satelliten- und Antennen-Empfang - inklusive DVB-T2 HD - hereinzuholen sind.
Stärken und SchwächenDas verwendete Direct-LED-Display bringt durch seine vom technischen Prinzip her besonders gleichmäßige Ausleuchtung eigentlich gute Voraussetzungen fürs visuelle Vergnügen mit. Allerdings dürfte es ruhig ein paar Grade heller sein. Content unterschiedlichster Güte wird von der Bildverarbeitung auf ein höheres Niveau gehievt, nicht nur durch Skalierung auf die 4K-Auflösung. Generell vorteilhaft ist zum Beispiel „Active Motion 600“, ein Verfahren zur Reduzierung von Bewegungsunschärfen. Es steigert die native Bildwiederholrate des Panels von 60 Hz durch Zwischenbildberechnungen auf 600 Hz. Zwar muss sich die Sound-Abteilung mit einer Ausgangsleistung von 2 x 10 Watt RMS bescheiden. Doch die klangliche Abstimmung - angeblich in Kooperation mit den Audio-Experten von harman/kardon - ist gelungen, eine Vielzahl von Codecs werden beherrscht. Die Schnittstellen-Ausrüstung ist schön komplett, unter anderem umfasst sie Anschlüsse mit MHL-Spezifikation. Mobilgeräte lassen sich per WLAN einbinden, Miracast-Anwendungen sind verfügbar. USB-Recording soll mit passenden Speichermedien möglich sein.
Preis-Leistungs-VerhältnisDie heutigen Sharp-TV-Geräte haben mit dem japanischen Pionier für Flachbild-Fernseher von einst kaum noch etwas zu tun. Trotz attraktiver Einzel-Merkmale lässt sich das Modell für die bei Amazon aufgerufenen rund 590 Euro nur mit Bauchschmerzen empfehlen, die Software ist funktional zu eingeschränkt und anfällig. Man tut sich einen Gefallen damit, auf einen aktuelleren Apparat wie den LG 55UJ7509 für um die 930 Euro zu setzen - im Rahmen von Verkaufsaktionen ist er gelegentlich deutlich billiger erhältlich.