Lumix DC-S1H
Für Videofilmer: Vollformat-Systemkamera mit 6K-Videoauflösung
Stärken
- 4K-Videos mit 60p, Full-HD mit 180p
- Touch-Display ermöglicht sehr flexible Einsatzgebiete
- 6K-Videoauflösung praktisch für Videobearbeitung
- zwei SD-Kartenslots
Schwächen
- hohe Anschaffungskosten
- noch recht wenige Objektive
Während die Panasonic S1R vor allem für Fotografen interessant war, bewegte sich der Hersteller mit der S1 schon allmählich in Richtung Videofilmer. Mit der S1H folgt nun eine spiegellose Vollformat-Systemkamera, die sich ganz explizit an Freunde von Videoaufnahmen richtet. Sowohl Gehäuse als auch OLED-Sucher, DFD-Hybridautofokus und Serienbildgeschwindigkeit haben alle Modelle gemein. Auch der Sensor-Shift-Bildstabilisator ist wieder mit dabei. Doch wo finden sich die Unterschiede?
Wenn Sie das Display der S1H anklappen, können Sie es seitlich schwenken und um die eigene Achse drehen. Die Verarbeitung wirkt sehr robust und das Konzept bietet hohe Flexibilität. (Bildquelle: panasonic.com)
Werfen wir einen Blick ins Speicherkartenfach, wird schnell der erste Unterschied deutlich: Panasonic hat sich dafür entschieden, diesmal zwei SD-Karten-Slots anzubieten statt auf einen XQD- und einen SD-Schacht zurückzugreifen. Es werden UHS I und UHS II unterstützt und Sie können ebenfalls SDHC- und SDXC-Karten nutzen. Zwar hat sich beim Touchscreen weder Größe noch die hervorragende Auflösung von 2,33 Millionen Bildpunkten verändert, dafür bekommen Sie aber eine um 50 Prozent gestiegene Leuchtdichte, was dafür sorgt, dass Sie das Display besser ablesen können. Des Weiteren wurde der Mechanismus zum Klappen, Schwenken und Drehen weiterentwickelt: Zunächst klappen Sie das Display hoch, dann können Sie es seitlich schwenken oder sogar um die eigene Achse drehen. Das ermöglicht Ihnen jede Menge Flexibilität. Auch das Schulterdisplay wurde optimiert: Es ist größer und kann somit mehr Informationen anzeigen. Zudem löst es höher auf, was Ihnen eine genauere Anzeige erlaubt.
Einen großen Unterschied stellt auch der Sensor dar. Die Auflösung von 24 Megapixeln ist zwar die gleiche wie auch bei der S1 und der S1R, allerdings wurde dieser Sensor auf Videoproduktionen spezialisiert. Was heißt das genau? Neben einem Tiefpassfilter, mit dem er Moiré-Effekte unterdrückt, verfügt er über zwei analoge Schaltkreise, die der Signalverstärkung dienen. Damit wird Bildrauschen auch bei höheren ISO-Werten gering gehalten. 4K-Videos nimmt die S1H mit 60 Bildern pro Sekunde auf. Möchten Sie tolle Zeitlupeneffekte erzielen, stehen Ihnen in Full HD sogar 180 Bilder pro Sekunde zur Verfügung. Damit ist die Kamera vollkommen auf der Höhe der Zeit! Sollte Ihnen das aber noch nicht reichen: Die S1H kann Videos außerdem in 6K- (mit 24 Bildern pro Sekunde) oder 5,4K-Auflösung (mit 30 Bildern pro Sekunde) aufnehmen. Das macht sich vor allem bei der Videobearbeitung bezahlt. Wichtig zu wissen: Die Videos im 4K- und C4K-Format (mit 10 Bit und 60p) werden mit Beschnitt des Vollformatsensors aufgenommen (HEVC-Format (H.265)/Super-35mm).
Wie bereits angekündigt, richtet sich diese Kamera vornehmlich an Videofilmer. Dennoch gibt es einige tolle Fotofunktionen, die die S1H sicherlich auch für den einen oder anderen Fotografen interessant macht. Dank des hoch auflösenden Sensors können Sie Fotos mit bis zu 96 Megapixeln aufnehmen. Bei unbeweglichen Motiven funktioniert das am besten. Mittels Low-Light-Autofokus können Sie auch Gesichter und Augen (auch Tieraugen) oder Gestalten in Bewegung einfangen. Dafür steht Ihnen außerdem eine Funktion für 4K-Serienbilder mit 60p zur Verfügung, die Fotos mit einer Auflösung von 8 Megapixeln hervorbringen. Auch eine 6K-Serienbildfunktion mit 30p ist vorhanden, hier erhalten Sie Fotos in 18 Megapixeln. Sollten Sie allerdings nur fotografieren und selten bis gar keine Videos drehen, lohnt sich der Kauf für satte 4.000 Euro eher weniger.
Autor:
Steffi
Datum:
12.09.2019