Geballte Fotowucht auf der Rückseite
Anders als bisherige Motorola-G-Modelle richtet sich das neue Moto G8 Plus nun an die Freunde der mobilen Fotografie: Das Smartphone siedelt sich zwar grundsätzlich wieder in der oberen Mittelklasse an, die Kamerapaarung soll es aber mit Topgeräten aufnehmen können. Sie erhalten hier eine 48-Megapixel-Hauptkamera mit hoher Lichtempfindlichkeit (f/1.6), bei der jeweils 4 Pixel miteinander verrechnet werden. Dies führt zu schärferen und genaueren Fotos, insbesondere hinsichtlich der Ausleuchtung bei schlechtem Licht. Am Ende erhalten Sie Fotos mit 12 Megapixeln Auflösung, die nicht zu viel Speicherplatz fressen. Alternativ können Sie auf eine 16-Megapixel-Kamera umschalten, welche ein 117 Grad breites Sichtfeld liefert und Full-HD-Videos mit 60 fps aufnimmt. Sie nimmt praktischerweise im Querformat auf, wenn Sie das Handy normal aufrecht halten – dies erlaubt schnelle Reaktionen auf spontane Situationen. Der dritte Sensor wiederum dient der Tiefenschärfeermittlung, Kameraöffnung Vier ist der Laserfokus, der ein schnelleres Scharfstellen erlauben soll, auch dies spannend für spontane Motive.
Die Selfie-Kamera hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck
Auch auf der Vorderseite klotzt das Moto G8 Plus. Hier erhalten Sie eine 25-Megapixel-Kamera, was insofern ungewöhnlich ist, als normalerweise hier nur Geräte eine solch hohe Auflösung bieten, die sich dann auf der Rückseite mit einer einfacheren Kamera begnügen. Das spricht für detailreiche, hochauflösende Fotos. Was diese Daten allerdings nicht verraten: Die Größe der einzelnen Pixel fällt indes recht gering aus, mit 0,9 µm gibt es kaum noch einen Unterschied zum Hauptkamerasensor mit 0,8 µm Pixeldurchmesser. Da hier aber keine vier Pixel zu einem verrechnet werden, dürfte zumindest theoretisch bei schwachem Licht ein qualitativ schlechterer Bildeindruck entstehen. Denn viele Pixel helfen einem nur bei genügend Lichteinfall, so dass alle Einzelpixel noch genügend Bildinformationen generieren. Bei Kameras, die gute Fotos ohne "Pixelverrechnung" erzeugen, setzen die Hersteller daher eher auf 1,4 bis 1,55 µm. Es könnte also sein, dass die Selfiekamera nur bei vollem Tageslicht richtig zum Zuge kommt.
-
Stiftung Warentest
- Erschienen: 28.05.2020 | Ausgabe: 6/2020
- Details zum Test
„gut“ (2,5)
Grundfunktionen (30%): „gut“ (2,4);
Kamera (20%): „befriedigend“ (3,2);
Display (15%): „befriedigend“ (2,7);
Handhabung (15%): „gut“ (1,8);
Akku (15%): „befriedigend“ (2,9);
Stabilität (5%): „sehr gut“ (1,2).