Fresh Aroma Perfect Deluxe V2
Stark voneinander abweichende Kundenmeinungen
Es ist leider so gut wie unmöglich, sich ein mehr oder weniger objektives Bild von der Fresh Aroma Perfect Deluxe V2 zu machen. Die Kundenmeinungen widersprechen sich nämlich so stark, dass die Vermutung, ab und an sei ein sogenanntes „Montagsmodell“ für die schlechten Bewertungen verantwortlich, schnell beiseite geschoben werden muss. Schade, denn die Kaffeemaschine aus dem Hause Beem startet eigentlich mit sehr guten Anlagen ins Rennen um die Gunst der Kunden.
Mahlwerk und Filter
Das herausragende Ausstattungsmerkmal der Beem ist in erster Linie natürlich das integrierte Mahlwerk. Frisch gemahlene Bohnen ergeben einen aromatischeren Kaffee, wie Genießer wissen. Zudem macht der ebenfalls vorhandene Timer streng genommen nur bei einer Maschine mit Mahlwerk richtig Sinn. Andernfalls liegt das gemahlene Pulver nämlich längere Zeit im Filter und verliert währenddessen an Aroma. Werden die Bohne aber erst zum festgelegten Zeitpunkt gemahlen, kann nicht viel passieren. Der Mahlgrad lässt sich selbstverständlich einstellen (5 Stufen), die Menge der Bohnen wird über die Anzahl der Tassen festgelegt. Vorsicht: Die Beem verbraucht das Wasser im Tank komplett. Um eine genau abgemessene Wassermenge für die benötigten Tassen kommt man also nicht herum. Das Wasser wiederum kann man sich von einem Aktiv-Kohle-Filter vor dem Aufbrühen reinigen lassen. Das empfiehlt sich vor allem in Regionen mit hartem Wasser. Über den Aromawahlschalter schließlich lässt sich noch die Kaffeestärke verändern. Diese Funktion ist vor allem bei kleinen Mengen interessant, da die Durchlaufgeschwindigkeit und damit der Kontakt des Wassers mit dem Kaffeepulver verlängert wird. Eine Isolierkanne rundet das Paket ab.
Schwachstellen
Die Kritik entzündet sich hauptsächlich an der Qualität des Kaffees. Unumstößliche Tatsache scheint zu sein, dass die Beem das Pulver relativ grob mahlt und dieses auch noch ungünstig in den Permanentfilter fällt. Bei etlichen Kunden hat das dazu geführt, dass nach dem Brühvorgang noch trockenes Kaffeepulver im Filter zu finden war, kein Wunder also, dass der Kaffee „dünn“ gewesen sein soll. Andere wiederum vermuten, dass die Form des Filters an diesem Malheur schuld sei. Beim Brühen entsteht außerdem Kondenswasser, das sich unschön auf die Arbeitsplatte ergießt, und auch das Mahlwerk kommt nicht immer gut weg: Es gebärdet sich bei der Arbeit nämlich sehr laut. Wer morgens als Erster aufsteht und den Rest der Familie nicht wecken möchte, muss um des lieben Hausfriedens willen vermutlich auf seinen Kaffee verzichten.
Fazit
Auf dem Prüfstand des „ETM Testmagazins“ präsentierte sich die Beem von ihrer guten Seite, „dünner“ Kaffee war hier kein Thema. Und auch viele Kunden haben in diesem Punkt an der Maschine nichts auszusetzen – was jedoch leider nichts an der Tatsache ändert, dass sich fast genau so viele Kunden schlechte Brühergebnisse monieren. Das Problem mit dem Kondenswasser sowie der Isolierkanne, deren Ausgiessverhalten leider nicht optimal sein soll, fiel dagegen auch den Testern des Fachmagazins auf. Unterm Strich betrachtet hinterlässt daher die Beem einen zwiespältigen Eindruck. Gute Testergebnisse, etwa genau so viele gute wie schlechte Kundenbewertungen – ein abschließendes Urteil über die aktuell nur in der Version „Edition Witzigmann“ für rund 150 EUR (
Amazon) lieferbare Kaffeemaschine ist nahezu unmöglich.
Autor:
Wolfgang
Datum:
13.12.2013