Das Wichtigste auf einen Blick:
- Kia baut technisch wertige, sehr solide Alltags-Autos
- Nicht ganz billig, aber meist gut ausgestattet.
- Alternative Antriebe sind bei Kia im Kommen.
Der Anteil von Kia bei den Pkw-Neuzulassungen in Deutschland ist über die Jahre auf inzwischen rund zwei Prozent gewachsen. Im Jahr 2003 hatte der Wert noch bei 0,8 Prozent gelegen, es geht also aufwärts mit den Koreanern, die seit 1998 zum Hyundai-Konzern gehören. Beide Firmen betreiben gemeinsam in Rüsselsheim ein Technik-Zentrum zur Entwicklung künftiger Modelle.
cee´d
Kompaktklasse: cee’d
Der Kompaktklasse-Wagen von Kia hört auf den Namen cee’d und wird als Dreitürer unter der Bezeichnung pro_cee’d sowie als Kombi mit dem Zusatz-Kürzel SW vermarktet. Die Nomenklatur und die Rechtschreibung sind gewöhnungsbedürftig, doch in Europa ist der cee’d mit seinen Ablegern das bislang erfolgreichste Modell von Kia. Er wurde in Deutschland entworfen und rollt in Zilina (Slowakei) vom Band. Bei Vergleichstests der Fachpresse hält er zwar Abstand zum Klassenprimus VW Golf, fährt aber ordentliche Ergebnisse ein und kann bereits für rund 13.000 EUR erstanden werden. In der Kombi-Ausführung Sportswagon (SW) fasst der cee’d-Kofferraum 528 Liter, die auf 1642 Liter erweitert werden können.
Optima
Mittelklasse: Optima
Mit dem Optima möchte Kia sich seit 2012 in der Mittelklasse etablieren. Die 4,85 Meter lange Limousine besitzt eine fließende-schicke Linienführung und ist bereits für 25.000 EUR erhältlich, vermittelt aber nicht ganz die Wertigkeit eines Audi A4 oder VW Passat. Außerdem gilt der 136-PS-Diesel als zäh. Da die meisten Zulassungen in der Mittelklasse auf den Dienstwagensektor entfallen, dürfte Kia es hierzulande schwer haben, mit dem Optima die vorhandenen Strukturen aufzubrechen. Ein Mitbewerber stammt aus eigenem Hause, denn der Hyundai i40 wird auf der gleichen Plattform gebaut.
Venga
Vans: Venga und Carens
Unter den Minivans macht der Kia Venga eine gute Figur. Er ist bei einer Länge von 4,07 Metern sehr geräumig, gut verarbeitet und leistet sich keine gravierenden Schwächen. Im 100.000-Kilometer-Langzeittest der „Auto Bild“ konnte er sich als eines der zuverlässigsten Fahrzeuge überhaupt in Szene setzen. Bei einem Einstiegspreis von 14.000 EUR stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis des Venga. Ähnliche Qualitäten besitzt der größere der beiden Vans im Kia-Programm, der 4,53 Meter lange Carens. Gegen den VW Touran oder den Opel Zafira konnte er bei Vergleichstests zwar nicht gewinnen, er entpuppt sich aber als ein solider Kompaktvan für knapp 20.000 EUR, der funktionell gestaltet und sauber verarbeitet ist.
Rio
Klein- und Kleinstwagen: Rio und Picanto
Im Revier von VW Polo und Opel Corsa fährt Kia den Rio vor. Die Fachpresse lobt ihn als „attraktiven“ oder auch „adretten“ Kleinwagen, der weder in der Anschaffung (ab 11.000 EUR) noch im laufenden Betrieb das Portemonnaie übermäßig strapaziert. Als einer der Hauptkritikpunkte gilt die zu indirekte Lenkung, die auch anderen Kia-Modellen angekreidet wird. Im Kleinstwagensektor setzt der koreanische Hersteller auf den Picanto, der 3,54 Meter kurz ist und als Drei- und Fünftürer produziert wird. In Tests der Fachmagazine sortiert sich der Picanto hinter den drei Winzlingen des VW-Konzerns (VW Up, Skoda Citigo, Seat Mii) ein, kann aber andere bekannte Fahrzeuge seiner Klasse wie den Renault Twingo, den Ford Ka oder den Fiat Panda auspunkten. Kia offeriert zudem eine Autogas-Variante, mit der sich der Picanto vergleichsweise umweltschonend betreiben lässt.
Sportage
SUVs: Sportage und Sorento
Schon seit rund 20 Jahren ist Kia im SUV-Bereich mit dem Sportage bei uns präsent, wenn auch mit einer Unterbrechung von 2002 bis 2004. Wem die Marke egal ist, der kann sich derzeit statt für den Sportage der dritten Generation auch für den Hyundai ix35 entscheiden, denn beide Fahrzeuge sind baugleich. An der Verarbeitung und dem Platzangebot ist nichts zu mäkeln, doch der Kompakt-SUV ist eher ein Freund der gemächlichen Gangart. Die Basisversion des Sportage heißt Attract, kostet knapp 20.000 EUR und gibt sich mit Frontantrieb zufrieden, doch mit Allradantrieb und besserer Ausstattung lässt sich die 30.000-Grenze mühelos überspringen. Auf diesem Preisniveau startet der Sorento. In der ersten, bis 2009 gebauten Versionen besaß der Sorento noch ein wesentliches Merkmal eines klassischen Geländewagens, nämlich einen Leiterrahmen, der Nachfolger dagegen verfügt über eine selbsttragende Karosserie, die zwar Gewicht spart, aber für den harten Geländeeinsatz weniger geeignet ist. Im Gegenzug ist der Fahrkomfort gewachsen. Der SUV hat laut Fachzeitschriften-Tests von einer Modellpflege im Herbst 2012 deutlich profitiert, konnte aber schon vorher aufgrund seiner umfangreichen Ausstattung und sauberen Verarbeitung gute Resultate erzielen. Der Sorento ist um einige tausend EUR erschwinglicher als etwa ein Q5 von Audi, ohne wesentlich schlechter zu sein.
Soul
Crossover: Soul
Kia stuft den kompakten Soul ebenfalls als SUV ein, doch es handelt sich eher um einen „urbanen Crossover“ mit etwas erhöhter Bodenfreiheit von 16,4 Zentimetern. Er wird in allen Varianten nur über die Vorderachse angetrieben und kostet mindestens 16.000 EUR. Die auffällige, kastenförmige Karosserie bietet bei einer Gesamtlänge von 4,11 Metern viel Platz im Innenraum.
Garantie und Gestaltung
Ein häufig genanntes Argument, das für Kia insgesamt spricht, ist die siebenjährige Garantiezeit. Sie ist zwar auf 150.0000 Kilometer begrenzt, dies kommt aber einer jährlichen Fahrleistung von mehr als 21.000 Kilometern gleich, die von Durchschnittsfahrern nicht annähernd erreicht wird. Für die Gestaltung der aktuellen Modellpalette haben die Koreaner den langjährigen VW-Designer Peter Schreyer gewinnen können. Schreyer arbeitet seit 2006 für Kia Motors und stieg 2013 zum Firmenpräsidenten auf.