Mit der OM-1 Mark II zeigt OM System das Nachfolgemodell des Flaggschiff-Modells OM-1. Die Verbesserungen finden dabei größtenteils softwareseitig statt, an der Hardware ändert sich kaum etwas. Es kommen weiterhin der 20-Megapixel-Stacked-Sensor mit besonders hoher Auslesegeschwindigkeit und der Bildprozessor TruePic X der OM-1 zum Einsatz. Auffälligste Änderung am Gehäuse ist der OM-System-Schriftzug auf dem Sucherbuckel der den Olympusschriftzug ersetzt. Außerdem sind die Einstellräder nun gummiert und damit noch griffiger. Das robuste Gehäuse ist IP53 zertifiziert, sodass ein guter Staub- und Spritzwasserschutz garantiert sind. Damit macht die OM-1 Mark II insbesondere im Outdoor-Einsatz eine gute Figur.
Computergestützte Aufnahmemodi und größerer Puffer
Eine Besonderheit sind wie schon bei der Vorgängerin die computergestützten Aufnahmeprogramme wie der
digitale ND-Filter, der eine Langzeitbelichtung durch das Zusammenfügen mehrerer Aufnahmen simuliert. Neu im Vergleich zum Vorgängermodell ist, dass der
ND-Filter und zwischen ND2 und ND128 eingestellt werden kann, bei der OM-1 ist bei ND64 Schluss. Ebenfalls neu ist die Funktion des
digitalen Grauverlaufsfilters. Dieser ist in drei Stufen verfügbar und kann vor der Aufnahme flexibel im Bild platziert werden. So lässt sich beispielsweise ein ausbrennender Himmel abdunkeln. Der interne Puffer-Speicher wurde in seiner Größe verdoppelt – angesichts der
enormen Serienbildgeschwindigkeiten mit elektronischem Verschluss von 120 Bildern pro Sekunde (ohne AF-Nachführung) und 50 Bildern pro Sekunde (mit AF-Nachführung) eine sehr sinnvolle Entscheidung.
Eher niedrige Sensorauflösung, aber praxistauglicher High-Res-Modus
Die Auflösung ist mit
20 Megapixeln verhältnismäßig niedrig, Systemkameras mit APS-C- oder Vollformat-Sensoren bieten in der Regel mehr. Aber auch unter Kameras mit MFT-Sensor gibt es mittlerweile höhere Auflösungen. Die
Panasonic Lumix G9 II bietet beispielsweise 25 Megapixel. Etwas ausgleichen kann das die OM-1 Mark II durch ihren
High-Res-Modus, bei dem mehrere Bilder, die mit jeweils leicht versetztem Sensor aufgenommen werden, zu einer Aufnahme zusammengesetzt werden. Aus der Hand sind damit Bilder mit 50 Megapixeln möglich, nutzen Sie ein Stativ, steigt die mögliche Auflösung auf
80 Megapixel. Der High-Res-Modus eignet sich allerdings nur für statische Motive, Bewegungen für hier zu Fehlern.
Fazit
Die OM System OM-1 MarkII ist mit ihrer geballten Technik und innovativen Funktionen in einem kompakten und robusten Gehäuse eine
sehr gute Wahl für die Outdoor- und Wildlife-Fotografie. Im Vergleich zur Vorgängerin bietet sie verbesserte Autofokusleistung und Softwarefeatures. Der Preis erscheint zum Verkaufsstart
mit rund 2.400 Euro recht hoch gegriffen, ist doch beispielsweise die ebenfalls mit einem schnellen und sogar größeren Stacked-Sensor ausgestattete
Fujifilm X-H2s schon für 100 Euro weniger zu haben. Die Differnz zum Straßenpreis des Vorgängermodell, dass sich vor allem durch Software-Features von der OM-1 Mark II unterscheidet beträgt zum Start sogar satte 500 Euro. Man darf daher erwarten, dass sich auch der Straßenpreis der OM-1 Mark II in den kommenden Monaten noch etwas nach unten bewegen wird.