Für wen eignet sich das Produkt?
Dank eingebauter Tuner brauchen Sie keinen TV-Receiver, um fernzusehen. Doch damit nicht genug: Wird per USB ein externer Speicher angeschlossen, mutiert der Grundig VLE 825 BL zum TV-Recorder. Für Antennennutzer ist das Gerät nicht empfehlenswert, denn Grundig setzt auf den sterbenden Standard DVB-T, der in Ballungsgebieten 2017 und in ländlichen Regionen spätestens 2019 vom Nachfolger DVB-T2 verdrängt wird. Stehen Netzwerk- und Internetfunktionen auf Ihrer Wunschliste, ist der 49-Zöller durchaus interessant.
Stärken und SchwächenIm Inneren des Gehäuses, das ohne Standfuß 6,2 Zentimeter tief ist (samt Standfuß brauchen Sie eine mindestens 24 Zentimeter tiefe Stellfläche), sitzen Tuner für Antenne (DVB-T), Kabel (DVB-C) und Satellit (DVB-S2), die Grundig mit zwei CI-Plus-Slot zum Entschlüsseln kostenpflichtiger Inhalte kombiniert. Praktisch und bei Fernsehern anderer Hersteller nur selten zu finden: Während Sie einen Sender via DVB-T/C anschauen, lässt sich ein via DVB-S2 empfangenes Programm auf den optionalen USB-Speicher mitschneiden – und umgekehrt. Nutzen Sie nur einen Empfangsweg, also Kabel/Antenne oder Satellit, funktioniert das natürlich nicht. Per USB können Sie außerdem Multimedia-Dateien abspielen, die alternativ per LAN oder WLAN (integriert) von einem DLNA-Media-Server im Heimnetz gestreamt werden. In Sachen Smart-TV darf man sich ferner auf HbbTV für die Mediatheken der TV-Sender, auf einen Webbrowser, auf Apps für diverse Online-Dienste und auf die Fähigkeit zur Smartphonesteuerung freuen. Apps für beliebte VoD-Anbieter wie Netflix und Amazon Video scheinen zu fehlen – leider. An Schnittstellen für externe Quellen, mit denen sich Funktionen nachrüsten lassen, hat Grundig nicht gespart. Zudem bietet mindestens eine der vier HDMI-Buchsen einen integrierten Audio-Rückkanal (ARC), der ein separates Audio-Kabel zum AV-Receiver ersetzt. Alternativ wird der Ton per S/PDIF, über eine Kopfhörerbuchse oder drahtlos via Bluetooth ausgegeben.
Preis-Leistungs-VerhältnisGanz perfekt ist er nicht. So fehlt ein DVB-T2-Tuner für HD-Sender via Antenne, auch bei den Smart-TV-Funktionen müssen Sie auf Inhalte (Netflix, Amazon Video) verzichten. In Relation zur gebotenen Ausstattung sind die geforderten 470 Euro (amazon) dennoch vertretbar, schließlich handelt es sich um ein schlankes Full-HD-Gerät mit satten 124 Zentimetern Bilddiagonale, das Kabel- und Satellitenprogramme jetzt und in Zukunft ohne TV-Receiver empfängt, Sendungen aufnimmt und mit Multimedia-/Netzwerkfunktionen lockt.