Rein theoretisch betrachtet eignet sich jeder Fondue-Topf auch für ein Käsefondue. Schließlich schmilzt Käse unter Hitzeeinfluss sowohl in Edelstahl als auch in einem Topf aus Kupfer. Eingefleischte Liebhaber des Schweizer Nationalgerichts schwören aber auf einen Spezialtopf mit einer speziellen Form und aus einem besonderen Material.
„Caquelon“ – der Spezialist für geschmolzenen Käse
Caquelon
Der Topf eines speziellen Käsefondues wird Caquelon“ genannt und wird traditionell aus Keramik gefertigt. Das Material bietet gleich zwei Vorteile. Zum einen wird die im Rechaud erzeugte Hitze nur recht gemächlich aufgenommen, der Käse schmilzt daher langsamer und schonender. Dabei verteilt sich die Hitze gleichmäßig über den Topfboden. Die Gefahr, dass der Käse anbrennt, wird dadurch deutlich gemindert. Gleichzeitig erfordert ein Käsefondue auch eine besondere Topfform. Im Unterschied zu einem Fleischfondue reicht es nämlich nicht aus, das an der Gabel befestigte Brotstück lediglich in den Käse zu tunken. Stattdessen sollte der Käse gleichzeitig auf-/umgerührt werden. Es ist daher von praktischem Vorteil, wenn der Topf flacher und breiter ist als ein herkömmlicher Fondue-Topf – eine Anforderung, die die
Topf aus emailliertem Gusseisen
meisten Caquelons erfüllen. Der klassischerweise bei einem Fonduetopf vorhanden Spritzschutz, der die Öffnung verkleinert, kann ebenfalls wegfallen. Wer häufig oder hauptsächlich Käsefondue zubereitet, sollte die Anschaffung eines Caquelons also unbedingt ernsthaft in Erwägung ziehen – auch wenn ein „normales“ Fondue schon vorhanden ist. Übrigens: Als Alternative zu Keramik kann auch ein mit einer Emaille-Schicht überzogener Topf verwendet werden, da hier der Käse ebenfalls weniger Gefahr läuft, anzubrennen. Beliebt, aber leider oft etwas teuer, sind etwa Töpfe aus emailliertem Gusseisen.
Brenner – Elektromodelle im Vormarsch
Klassischerweise kommt bei einem Käsefondue ein Rechaud zum Einsatz, der mit Brennpaste oder Spiritus beheizt wird. Seit einiger Zeit werden aber selbst unter Puristen/Traditionalisten Elektrofondues immer beliebter. Ihr großer Vorteil liegt förmlich auf der Hand. Die Hitze kann nämlich über einen Drehregler bei den meisten Modellen sehr feinfühlig und stufenlos reguliert werden. Da der Käse sehr sensibel auf zu viel Hitze reagiert – die Temperatur muss durchgehend deutlich unter 90 Grad bleiben – kommt diesem Punkt bei einem Käsefondue ein besonderer Stellenwert zu. Brennpaste-/Spiritus-Rechauds lassen sich viel schwieriger und weniger punktgenau regulieren. Außerdem kommt ein Elektrobrenner viel schneller zur Sache, das heißt, es spricht nichts dagegen, den Käse im Topf am Tisch zu schmelzen. Bei einem Rechaud mit offener Flamme wird der Schmelzvorgang oft auf einer externen Wärmequelle, meistens am Herd, vorgenommen. Brennpaste/Spiritus bräuchten zu lange, außerdem wären die Kosten viel zu hoch – zumindest im direkten Vergleich mit einem Elektrofondue. Obwohl diese sicherlich weniger Romantik und Gemütlichkeit verströmen, sind sie daher aus rein pragmatischen Überlegungen mittlerweile in der Gunst echter Käsefondue-Liebhabern kräftig gestiegen.























