Luftreiniger: Tipps zum Start der Pollensaison
Die Nase läuft, es juckt – ist schon Heuschnupfenzeit? Ja, denn die milden Temperaturen haben erste Pollen losgetreten. Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst meldet sogar einen intensiven Start in die Pollensaison. In Innenräumen versprechen Luftreiniger Linderung. Doch welche sind gut?
Springen Sie direkt zu:
- Filtern statt Schnäuzen: Verschnaufpause für Pollengeplagte
- Sparsame Saubermänner: Noch Luft nach oben?
- Testsieger und Umwelttipp: Bosch fegt gründlich durch und ist sparsam
- Flugplan: Was Pollen jetzt wollen
- Eingesammelt: Alles Reizende dingfest machen
- Produkttipp: Allergikerfreundlich und leise
- Pollentief rein: Luftreiniger mit Top-Ausstattung
- Sauber befeuchtet: Wasserfilm als Pollenfalle
- Zweimal pro Stunde filtern – dann ist die Luft rein
Filtern statt Schnäuzen: Verschnaufpause für Pollengeplagte
Aktuelle Vergleichstests zeigen: Aerosolpartikel in der Luft, die Bruchstücke von Pollen tragen können, sammeln fast alle Modelle gründlich ein – zumindest mit frischem Filter. Eine echte Erleichterung für Allergiker, so Stiftung Warentest. An der Spitze stehen zwei Geräte. Zum einen der Bosch Air 4000 für rund 250 Euro, zum anderen der Trotec-Airgoclean 170 E, mit rund 70 Euro das günstigste Produkt im Test. Auch im unteren Preisbereich liegen Sie demnach richtig. Das Trotec-Modell arbeitet selbst mit altem Filter noch gut und ist obendrein wirksam gegen schädliche Gase. Der Testsieger von Bosch braucht dafür am wenigsten Strom, hebt sich also auch als Umwelttipp vom übrigen Testfeld ab.
Sparsame Saubermänner: Noch Luft nach oben?
Sparsam im Betrieb sind neben dem Luftreiniger von Bosch auch der Zweitplatzierte von Trotec und der Drittplatzierte von Kärcher. Bei den befriedigenden Modellen Xiaomi Smart Air Purifier 4 Lite oder Philips Air Performer 7000 AMF 765, laut Test ebenfalls Stromsparer, halten sich mit rund 50 Euro auch die Kosten für die Ersatzfilter in Grenzen. Der siegreiche und nicht minder sparsame Philips AC2889/10 aus einem früheren Vergleich besticht obendrein durch einfache Handhabung und leisen Betrieb. Er trägt das ECARF-Siegel für allergikerfreundliche Produkte, schlägt aber mit stolzen 500 Euro zu Buche. Ersatzfilter kosten rund 40 Euro.
Zum Einsatz bei Allergien empfehlen wir Luftreiniger, deren Filter nicht nur für kurze Zeit, sondern auch noch in gebrauchtem Zustand gut wirken. Doch früher oder später braucht jedes Gerät neue Filter – für rund 30 bis 100 Euro, je nach Anbieter. HEPA- und Aktivkohlefilter sollten Sie etwa alle sechs bis zwölf Monate tauschen. Wer stark auf Pollen oder Staub reagiert, sollte dabei Einmalhandschuhe und eine Schutzmaske tragen.
Testsieger und Umwelttipp: Bosch fegt gründlich durch und ist sparsam
Gut
1,9
Bosch Air 4000
Zum Produkt
Spitzenreiter im Vergleichstest und obendrein sparsam beim Stromverbrauch, aber kein Spezialist für schädliche Gase: Bosch Air 4000.
Flugplan: Was Pollen jetzt wollen
In Deutschland werden die meisten Pollenallergien durch den Blütenstaub von frühblühenden Bäumen, Gräsern und Kräutern ausgelöst. Unsere Grafik zeigt den Pollenflug der wichtigsten Pflanzen in der Monatsübersicht.
Eingesammelt: Alles Reizende dingfest machen
Haben Sie noch andere Probleme mit der Raumluft, etwa mit „Wohngiften“ wie Formaldehyd oder Toluol, können wir den Ideal AP40 Pro mit dem stärksten Gasfilter empfehlen. Ebenfalls gut, aber deutlich günstiger, macht der Xiaomi Smart Air Purifer 4 Lite Gase dingfest. Auch dem Dyson Purifier Cool Formaldehyde TP09 gelingt das Filtern von Gasen gut. Er ist aber der teuerste im Test und seine Filterwirkung bei Pollen und anderen Schwebeteilchen wie Pilzsporen, Bakterien und Viren beschränkt. Interessanter sind da drei Modelle aus früheren Tests. So fangen der Medion MD 10378 für rund 180 Euro, der Levoit Core 400S für rund 230 Euro und der Philips AC2887/10 für rund 450 Euro außer Pollen auch schwebende Schadstoffe im großen Stil ein.
Produkttipp: Allergikerfreundlich und leise
Befriedigend
3,5
Levoit Core 400S
Zum Produkt
Im Levoit Core 400S muss die Luft drei Filter passieren, bevor sie wieder in die Raumluft ausströmt: einen Vor-, HEPA- und Aktivkohlefilter. Die App liefert Informationen zur Belastung der Raumluft unter anderem mit Pollen, Staubmilben und Feinstaub. Der Laser-Staubsensor kann Partikel bis zu 0,3 Mikrometer feststellen. Wer mag, kann sich den Schlafmodus für eine ruhige Nacht einstellen. Das Gerät wurde von der ECARF-Stiftung als allergikerfreundlich zertifiziert und ist gegen Tierhaar-, Hausstaub- und Pollenallergie wirksam. Achten Sie auf den Filterstatus. Als Leitlinie gibt Levoit an, dass die Filter alle sechs bis zwölf Monate getauscht werden sollen.
Luftreiniger erwischen nur Allergene, die in der Luft schweben. Machen Ihnen Milbenstaub im Bett, Tierhaare auf dem Teppich oder Schimmel im Bad zu schaffen, heißt es dringend: Packen Sie das Übel an der Wurzel, statt es über den Umweg eines Luftreinigers rauszupicken. Bei Schimmel sollten Sie die feuchten Ecken in der Wohnung trockenlegen. Gegen Milben helfen milbendichte Bettbezüge oder auch Milbensauger, bei Tierhaaren spezielle Staubsauger.
Pollentief rein: Luftreiniger mit Top-Ausstattung
Bei der Reinigungsleistung schlagen sich günstige Produkte nicht unbedingt schlechter als teure. Anders sieht es bei der Ausstattung aus. Wer mehr in saubere Luft investieren will, dem stehen Annehmlichkeiten wie App- und Sprachsteuerung, Feinstaubsensor, Partikelanzeige, Fernbedienung, Timer- und Automatikfunktionen, Filterzustands-Abfragen oder eine zusätzliche Lüfterfunktion zu Diensten. Dass ausgerechnet einer der teuersten Testteilnehmer mit Lüfter, der Dyson Purifier Cool Formaldehyde TP09 für rund 600 Euro, nur befriedigend abschneidet, liegt an seiner Schwäche bei der Bedienung und Luftqualitätsanzeige am Gerät – und auch nach Schwebeteilchen fischt er nur mittelmäßig.
Als Wohlfühlmodell für kleinere Räume empfehlen wir den Levoit Vital 200S. Er verfügt über drei Filterebenen, fünf Lüfterstufen, Timer, Kindersicherung, Staubsensor, Schlafmodus, Farbanzeige sowie eine App- und Sprachsteuerung. Für ihn reicht es bei Stiftung Warentest zwar nicht zu höchsten Ehren, aber immerhin zum Prädikat „befriedigend“. Mit 240 Euro bewegt er sich preislich im Mittelfeld. In dieser Preisklasse liegt auch unsere Kaufempfehlung für mittelgroße Räume, der gut benotete Kärcher AF 30. Er nimmt Schwebstoffe aber nur gut an den Haken, wenn die Filter frisch sind. Doch mit einer Luftleistung von bis zu 320 Kubikmetern pro Stunde erzeugt er einen starken Luftstrom und passt seine Leistung automatisch der Luftqualität an – beides wichtig für Menschen mit Allergie.
Top 3 der Luftreiniger mit Automatikfunktion
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
---|---|---|---|---|---|
ab 263,70 € Sehr gut 1,0 |
Mobiler Luftreiniger mit Sprachsteuerung und Videokommunikation Weiterlesen |
Weiterlesen |
43 Meinungen 3 Tests |
||
ab 549,99 € Sehr gut 1,0 |
Bekämpft auch Bakterien im Wasser und reinigt auf Knopfdruck Weiterlesen |
Weiterlesen |
Weiterlesen |
30 Meinungen 2 Tests |
|
ab 148,90 € Sehr gut 1,1 |
Luftreiniger mit Nacht- und Automatikmodus Weiterlesen |
Weiterlesen |
1 Meinung 2 Tests |
Sauber befeuchtet: Wasserfilm als Pollenfalle
Sie haben trockene Raumluft? Auch Luftwäscher können bei Heuschnupfen helfen. Sie sind Luftreiniger und Luftbefeuchter in einem. Die angesaugten Partikel bleiben auf einem Wasserfilm hängen, ein Filter ist nicht nötig. So haben Sie keinen Filterverbrauch und treffen obendrein eine nachhaltige Produktwahl. So wie beim Venta LW25 Comfort Plus: Er säubert die Luft von Krankheitserregern wie Pollen oder Pilzsporen und reguliert die Raumfeuchtigkeit automatisch. Dabei gilt: Nur mit einem HEPA-Filter werden luftgetragene Allergene effektiv entfernt. Der Venta Professional AH902 nutzt einen solchen Filter. Er befeuchtet und wäscht die Luft in einem Arbeitsgang, hat mit rund 1.000 Euro aber auch einen stolzen Preis.
Alle Luftwäscher auf Testberichte.de anzeigen
Zweimal pro Stunde filtern – dann ist die Luft rein
Wer anhand der Raumgrößen auf den Verpackungen herausfinden möchte, welcher Luftreiniger passt, bekommt nur einen ersten Anhaltspunkt. Entscheidend ist auch, wie schnell die Luft rein sein soll. Leiden Sie richtig schlimm, muss es zackig gehen – andere können dem Gerät mehr Zeit zugestehen. Um ihr volles Potenzial entfalten zu können, sollten Luftreiniger die Luft mindestens zweimal pro Stunde filtern. Wichtig dafür ist, wie viel Luft das Gerät pro Stunde umwälzen kann. Für ein Zimmer von 60 Quadratmetern und 2,50 Meter Höhe brauchen Sie ein Gerät, das 300 Kubikmeter Luft pro Stunde filtert. Eine solche Filterleistung bieten etwa der Rowenta Intense Pure Home PU6180 für rund 500 Euro oder der erwähnte Kärcher AF 30. Hier müssen Sie auf eine Appsteuerung und einen Vorfilter für grobe Fusseln verzichten, im Gegenzug aber nur rund die Hälfte zahlen.
Die besten Luftreiniger – alle Typen, alle Preise
Aktuelle Tests
- Stiftung Warentest: 9 Filter-Luftreiniger
- Stiftung Warentest: 7 Filter-Luftreiniger
- ETM TESTMAGAZIN: 1 Filter-Luftreiniger