Das Wichtigste auf einen Blick:
- enorme Übertragungsleistung
- Nutzung aufs Apple-Ökosystem beschränkt
- ideal als Systemfestplatte für Macs
- Thunderbolt 2 nutzt Mini DisplayPort
- Thunderbolt 3 nutzt USB Typ C
Das ältere Thunderbolt 2 nutzt Mini-DisplayPort-Stecker und ist am Blitz-Symbol zu erkennen.
Wie bewerten Fachmagazine externe Thunderbolt-Festplatten in ihren Testberichten?
Thunderbolt-Festplatten unterscheiden sich nicht in ihrer Funktionsweise oder der eigentlichen Leistungsfähigkeit. Daher wird in Tests grundsätzlich nicht zwischen
externen Festplatten und solchen mit spezieller
Thunderbolt-Schnittstelle unterschieden. Kommen Tester allerdings zu den Schnittstellen, lässt sich beobachten, dass Thunderbolt grundsätzlich aufgewertet wird. Das liegt daran, dass der Thunderbolt-Standard eine
sehr hohe Übertragungsrate besitzt, die nicht mit der von USB 3.0 zu vergleichen ist. Sie ist in jedem Fall höher als die Schreib- und Leserate jeder externen Festplatte. Dadurch wird die Festplatte nicht durch die Schnittstelle ausgebremst – die maximale Leistung der Platte kann also ausgereizt werden, selbst als SSD-Festplatte. Oft besitzen externe Thunderbolt-Festplatten ein
fest verbautes Thunderbolt-Kabel. Das kann schnell zum Nachteil werden, da ein Kabelbruch den Austausch der gesamten Festplatte nach sich ziehen würde – ein Grund für mildes Abstrafen vonseiten der Tester.
Worin unterscheiden sich die Thunderbolt-Standards 2 und 3 voneinander?
Die ältere
Thunderbolt-2-Variante setzt auf den
Mini-DisplayPort-Stecker und ist dafür geeignet, sowohl Daten als auch Bildsignale – etwa beim Anschluss von Monitoren via Thunderbolt – zu übertragen. Dabei ist die maximale Übertragungsrate auf 20 GBit/s begrenzt und bereits so hoch, dass diese jede interne Festplatten-Performance um ein Vielfaches überschreitet, wodurch keine Festplatte, die über Thunderbolt verbunden wird, durch den Anschluss ausgebremst wird.
Thunderbolt 3 hingegen hat seine maximale Übertragungsleistung auf 40 GBit/s verdoppelt, was hauptsächlich bei der Übertragung von Videosignalen in sehr hohen Auflösungen wie UHD/4K oder sogar noch höher zum Tragen kommt. Zudem ist Thunderbolt 3 nun in einem herkömmlichen
USB-Stecker vom Typ C integriert, was den Standard vielseitiger einsetzbar macht. Aktuelle Apple-Notebooks beispielsweise besitzen USB-C-Anschlüsse, die gleichzeitig zum Aufladen, zum Anschluss eines Thunderbolt-Monitors oder einer externen Thunderbolt-Festplatte dienen.
Welche Rolle spielt der neue Thunderbolt-4-Standard?
Der brandneue Thunderbolt-4-Standard verspricht hingegen nur wenig praxistaugliche Verbesserungen gegenüber dem identisch schnellen Thunderbolt 3. Beide Standards liefern maximal 40 GB/s und werden über USB-C-Stecker erreicht. Thunderbolt-4-Festplatten sind aktuell noch kein Thema am Markt – zu teuer sind Technik und die Komponenten.
Kann ich eine Thunderbolt-Festplatte auch als Systemlaufwerk nutzen?
Besonders SSD-Festplatten eignen sich aufgrund ihrer viel höheren Leistung im Vergleich zu magnetischen HDD-Platten als Systemlaufwerk. Verbindet man eine SSD über Thunderbolt mit seinem Mac, kann man die gesamte Leistung ausreizen – ideal, um das Betriebssystem von der externen Festplatte aus zu starten. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn man einen älteren Mac mit HDD-Festplatte besitzt. So kann man dem System einen spürbaren Geschwindigkeitsschub verpassen, muss allerdings immer die Kabelverbindung aufrechterhalten.
von
Julian Elison
Fachredakteur im Ressort Computer & Telekommunikation – bei Testberichte.de seit 2016.